Reiseberichte 2003

August 2003:

10. August 2003 - 16. August 2003

Törn: Cadiz - Malaga,  4. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR

Strecke: 108,2 sm

Crew: Albert, Anna, Wolfram

Albert und seine Tochter Anna kommen an Bord. Sie sind auf einer Reise durch Spanien und wollen nun alles mit einem Törn auf der ATAIR krönen. Zunächst mußten sie mal eine längere Anfahrt in Kauf nehmen, da die ATAIR sich wegen der Verzögerungen in Ayamonte nicht , wie abgesprochen, in Malaga befand, sondern in Cadiz. Aber Albert war, wie immer, flexibel. Anna reiste mit großem Gepäck an, sodaß wir ihr die Vorkoje vollständig überlassen mußten. Aber kein Problem. Die Hartschalenkoffer waren auch irgendwie unterzubringen. So gings noch am gleichen Tag quer über die Bucht nach Puerto Sherry, ein neuer aber verlassener Hafen. Zum großen Teil sind die Gebäude im Rohbau hängen geblieben und nichts geht weiter. Keine Infrastruktur, Toiletten und Dusche sehr schmutzig, ein kleiner, sehr teurer Supermarkt. Das alles zu hohen Liegegebühren. Uns hats dann im nächsten Jahr in Puerto de Sta. Maria besser gefallen.

Am 11.8. ist 9:55 Uhr Start von Puerto Sherry, Ziel Barbate. Nur 38 Seemeilen. Aber der Wind frischt von 3 Bft auf 7 Bft auf, aus ESE. Der Seegang wurde immer höher, besonders vor Trafalgar, was wir 16:00 Uhr querab hatten. Allerdings weit draußen, wegen der gefährlichen Klippen. Hier vor Trafalgar gewann Nelson die Seeschlacht gegen die napoleonische Flotte und verlor sein Leben. Im Sterben rief er seinem Stellvertreter noch zu:  "Ankern Sie, Sir, ankern sie ". Nelson hatte nämlich erkannt, daß ein Sturm von Westen aufzog und damit

v.l.n.r. Albert,Anna,Wolfram 

Gefahr für die englischen und die eroberten französischen Schiffe bestand, die vor der Küste lagen. Aber wie Stellvertreter nun mal sind, wissen sie alles besser - das Ankern blieb aus. Im Sturm zerschellten fast alle französischen und eine ganze Reihe englischer Schiffe. Nelsons Leiche wurde nach Gibraltar gebracht, wovon später noch die Rede sein wird.

Endlich konnten wir Kurs auf Barbate nehmen, aber nun kamen die Wellen von der Seite und das Rollen begann. Nachdem wir noch ein Thunfischnetz von erheblicher Länge umgangen hatten machten wir um 17:30 Uhr in Barbate fest. Anna war ziemlich geschockt, zumal auch noch eine Welle ins Cockpit eingestiegen war. Sie entschloss sich gleich am nächsten Tag nach Deutschland zurückzufliegen. Aber Albert blieb an Bord. So gönnten wir uns einen Ruhetag. Nicht um zuletzt auch eine Wetterbesserung abzuwarten, denn in der Straße von Gibraltar blies seit 1 Woche ein kräftiger Levante mit 8 - 9 Bft und entsprechenden steilen Wellen. Kein Durchkommen! ( der Levante ist ein  kräftiger Ostwind, der für Segelboote das Passieren der Straße unmöglich macht. Die es trotzdem wagen, finden sich oft schnell unter "mayday" wieder ( SOS ). Außerdem war ja auch mal wieder der 13. (s. Nordsee !).

Am 14.8. kam der Wetterwechsel und wir starteten Richtung Gibraltar. Alles lief bestens. Wir kamen bei Tarifa (die engste Stelle der Straße) gut durch und feierten den historischen Moment mit Champagner und Pfälzer Leberwurschtebrot. Vor Gibraltar sahen wir eine Schule Delfine. Das machte uns Mut und wir liefen Gibraltar nicht an, sondern entschieden uns für Sotogrande. Das ist ein Schickimicki-Hafen und gefiel uns garnicht. Also am 15.8. weiter nach Malaga. Dort war gerade Feiertag. Wir konnten zwar in einen kleinen Clubhafen einlaufen, es gab aber keinen Zugang zum öffentlichen Leben, da alles mit hohen Mauern umgeben und die Türen verschlossen waren. Wir verlegten ein paar Meter weiter an die Handelsschiffmole und wähnten uns sicher. Aber da tauchten schon zwei Offizielle auf, die 65 € von uns verlangten. Das war doch nun die Höhe und wir legten umgehend ab, um Caleta de Velez noch zu erreichen. Dort kamen wir im letzten Büchsenlicht an.

Am 16.8., 3 Uhr morgens, trafen Inge und Fritz mit einem Leihauto aus Jerez de la Frontera ein. Wolfram hatte stundenlang am Kai gewartet. Aber die beiden fanden den Hafen einfach nicht. Da nützte auch der Handykontakt nichts. Schließlich erklärte sich ein junges Pärchen in Torre Viejo bereitet mitzufahren und den Weg zu zeigen. Alle waren völlig übermüdet. Trotzdem rappelten wir uns am Morgen auf, um Albert nach Malaga zu bringen. So gerieten wir wieder in das Fest der Andalusier. Vorherrschendes Verkehrsmittel waren Pferde mit ihren stolzen Reitern. Die Frauen, jung und alt, tanzten in ihren Flamencokleidern auf der Straße. Das gefiel uns, und wir ließen uns in einer Gasse nieder. Nachdem wir Albert in einem sehr vornehmen Hotel abgegeben hatten, ging die Suche nach dem Bus los. Ca. 1 Stunde irrten Fritz und Wolfram in verlassenen Straßen umher, fuhren zwischendrin mal schwarz Bus und fanden schließlich die Haltestelle Haltestelle. Sie war nur ca. 100 m von Alberts Hotel entfernt.                                                                                                                                                                                               

                                                                                                                                                                                       Albert und Wolfram

17. August 2003 - 20. August 2003

Törn: Caleta de Velez - Ibiza, 5. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR

Strecke: 327,8 sm

Crew: Inge, Fritz, Wolfram

Wir brechen am 17.8. um 9:45 Uhr auf. Das Ziel ist Cartagena. Inge und Fritz sind sehr zuverlässige Segler. Es geht über nacht und deshalb ist es wichtig, daß die Wachablösungen klappen. Nun haben wir schon einiges zusammen gesegelt: Amsterdam - Lissabon, Cote Azur - Korsika. Da entwickelt sich das Vertrauen. So geht auch alles gut bei SE 4 und wir kommen am Morgen in Cartagena an. Die Leute im Club Nautico sind sehr nett, und so haben wir bald Zeit uns die Stadt anzuschauen. Am nächsten Morgen, wieder 9:45 Uhr, geht es schon weiter. Ziel ist Ibiza. Ein reiner"Arbeitstörn", auch wenn es immer mal wieder denkwürdige Momente gibt. Wir überqueren sowohl den Nullmeridian als auch den 38sten Breitengrad. Wieder Nachtfahrt und wir freuen uns schon auf Espalmador, die Insel vor Ibiza, mit einer wunderschönen Bucht. Wir kommen auch morgens an. Und wer soll uns hindern dem Sonnen und Baden zu fröhnen. Inge meint noch, so gut hätte sie es lange nicht mehr gehabt - da klingelt Wolframs handy. Die Freunde Christine und Ilias mit ihren beiden Kindern stehen im Hafen von Ibiza und sind gerade aus Deutschland eingetroffen. Das war auch so geplant. Nur Wolfram hatte gedacht, sie kämen abends um 7:00 Uhr und nicht morgens um 7:00 Uhr. Sie sind aber so nett, daß sie erst mal einen Strand aufsuchen und wir unsere sieben Sachen zusammenräumen können - und dann schnell die paar Seemailen nach Ibiza. Wir bekommen einen schlechten Liegeplatz, der recht "öffentlich" ist. Abends fahren wir zusammen mit der Hafenbarkasse in die Stadt. Als wir zurückkommen, ist der Schrecken groß. Es ist eingebrochen worden. Es fehlt "nur" Bargeld. Inge und Fritz sind am stärksten betroffen und wir beschließen Anzeige zu erstatten. Dazu müssen wir mit dem Taxi zu einer weit entfernten Polizeiwache fahren, weil die Guardia Civil im Hafen geschlossen ist. Der Beamte ist sehr nett und nimmt das Protokoll auf. Inzwischen ist es halb drei morgens und nach einer weiteren Stunde finden wir auch ein Taxi. Leider hat alles nichts gebracht. Die Versicherung hat nicht bezahlt und auch die Polizei war nicht erfolgreich. Das war uns eine Lehre. Ab jetzt werden schärfere Maßnahmen getroffen. Schade, daß der Törn so enden mußte - hatten sich doch Inge und Fritz so eingesetzt. Also Segler aufgepaßt: In den Marinas Nueva Ibiza gibt es keinen ausreichenden Schutz. Es befindet sich auch eine Diskotek in der Marina und das Publikum hat freien Zugang zu den Schiffen. Die Drogenkriminalität ist auch nicht zu unterschätzen. Da haben wir uns in punkto Sicherheit im Real Club Nautico später besser gefühlt. Am 21.8. verabschieden wir Inge und Fritz und hoffen sie bei anderer Gelegenheit wieder an Bord zu sehen.

20. August 2003 - 30. August 2003

Törn: Umgebung von Ibiza

Strecke: 35 sm

Crew: Elina, Christine, Leon, Ilias, Mia

                                                                                                                                                              

 

 

Ilias brät seine selbst gefangenen Doraden                 Sehen so Piraten aus ?                                              Schlammbad auf Espalmador

 

Elina                                                                                                                     León

 

 
Dinghikapitän León                                       v.l.n.r. Elina,Christine,León                                             Crewfoto auf Espalmador

September 2003: