Reiseberichte
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Reiseberichte 2003 |
Februar 2003
Ende Februar fliegen wir nach Portugal um uns ein wenig von den Vorbereitungen für den Start 2003 zu erholen. Bei der Gelegenheit werden wir einige Marinas besuchen, um zu sehen, welche am besten für das Winterlager der 2003/2004 geeignet ist. In der Woche vor Ostern werden wir in Wedel dabei sein, wenn die ATAiR, nach Generalüberholung, zu Wasser gelassen wird. Am 9. Mai soll es nun wirklich losgehen, zuerst Richtung Holland. April 2003: Am 15.4.2003 wurde die ATAiR nach langem Winterlager wieder zu Wasser gelassen, aufgeriggt und aufgetakelt. Verschiedene Arbeiten, wie Unterwasseranstrich, eine Meerwasserversorgung in der Pantry, Segel reparieren usw. wurden von der Jachtwerft Wegener in Wedel professionell ausgeführt. Uns, Mia und Wolfram, blieb dann das kräftezehrende Bunkern. Auch kleinere Reparaturen und weitere Installationen wurden ausgeführt, wie z.B. unsere neue EPIRB von Fastnet Radio.
Mia freundet sich mit der EPIRB
an, weil sie im Notfall zuerst gerettet werden möchte Die große "Gästeinvasion" kam am
18.4.: Tony, Eveline, eine weitere Claudia, Joachim und unser Teamgefährte
Wolfgang.
Das erste Crewfoto der ATAiR, von
links nach rechts: Eveline, Claudia, Tony, Mia, Wolfgang, Wolfram
Mai 2003: Barbara und Claus kamen am 8.5. mit dem Rad und Fähre vom Alten Land herüber nach Wedel. Sie hatten alles zum Essen mitgebracht: Matjes und Pellkartoffeln. Hmmmm! Leider mußten sie am Abend schon zurück. Wir sehen uns im nächsten Jahr im Mittelmeer.
Am 9.5. nachmittags kamen Asta und Günter (Wolframs Cousine und ihr Mann ) zum Kaffee und Kuchen, und um sich von uns zu verabschieden. Ein schöner Nachmittag. Sie riefen am nächsten Tag noch mal an, zusammen mit Jens, ihrem Sohn.
Ebenfalls traf am Abend Wolfgang mit seiner Mutter und Pawel ein.
v.l.n.r. Pawel,Lisa,Mia,Wolfgang Da Lisa und Pawel am Abend noch zurückfahren wollten, aber eine Reihe Staus auf der Autobahn in Richtung Hannover lange Wartezeiten erwarten ließen, diskutierten beide, ob nicht die Wartezeit besser auf der Reeperbahn zu verbringen sei. Wir wissen nicht wie die Diskussion ausgegangen ist. Lisa hätte auf jeden Fall mitgemacht !! Letzte Vorbereitungen zum Start am 10.5. Hardy und Thomas waren am 9.5. nachmittags per Zug eingetroffen. Allerdings mit einer 2stündigen ICE-Verspätung. Das Bild zeigt von links nach rechts: Mia, Wolfgang und Hardy.
10. Mai 2003 - 18. Mai 2003 Törn: WEDEL - AMSTERDAM, 1. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR Strecke: 327,8 sm Crew: Thomas, Hardy, Wolfgang, Wolfram Es weht ein Wind aus WSW mit 1 Bft Stärke, als wir um 9:45 Uhr in Wedel von der Wegener Werft ablegen. Es ist ein großer Moment, weil wir nun die erste Etappe unserer Weltumsegelung vor uns haben. Die Crew besteht aus Thomas (Skipper), Hardy, Wolfgang und Wolfram. Mia bleibt am Kai zurück, und wir schwenken alle verfügbaren Fahnen zum Abschied. Schade, daß sie wegen der Arbeit nicht mitfahren kann. Aber in Amsterdam sehen wir uns wieder. Amsterdam ist das Etappenziel. Und schon geht es ans Bojenzählen auf der Elbe. Um 15:15 Uhr passieren wir Otterndorf. Dort lebte mein Bruder Rüdiger. Er wäre doch auch sicher gerne mitgefahren, wenn er nicht an dieser teuflischen Krankheit (ALS) gestorben wäre. Wie zum Zeichen der Erinnerung taucht plötzlich ein Tümmler auf und verliert sich wieder in den gelben Fluten der Elbe. Nun schon bei NW 5 legen wir um 15:45 Uhr in Cuxhaven an. Der Hafenmeister mockiert sich über unsere Schiffslänge von 11,99 m: "Wer hat denn das vermessen ?" Er hat recht, denn eigentlich haben wir 13,40m LÜA. Aber er ist gnädig und berechnet uns nur 12m. Am nächsten Morgen sind wir um 8:20 Uhr schon wieder auf der Elbe. Die 2,5 Bft aus SE und die Ebbe tragen uns aus der Elbmündung Richtung Helgoland. 12:45 Uhr passieren wir den Großen Vogelsand und sehen eine aufgelaufene Segelyacht. Wir machen Meldung an Elbe Traffic und erhalten ein motivierendes Dankeschön. Helgoland ist am Nachmittag erreicht. Einen Tag verbringen wir hier mit einem ausführlichen Rundgang, vorbei an den Nistplätzen der Lummen und an der "Langen Anna". Noch immer sehen die Häuser aus wie ein Provisorium. Und das war es ja auch nach dem Krieg, als alle Einwohner evakuiert wurden und die Engländer versuchten, mit Sprengungen und Bombenabwürfen Helgoland zu versenken. Als Kinder hingen wir am Radio und freuten uns, wenn es wieder nicht gelungen war. Heute können wir noch die riesigen Krater sehen. Abends darf natürlich nicht der Kneipenbesuch fehlen. Ein Luxuslabskaus und Helgoländer Eiergrog standen so verlockend auf der Karte, daß wir nicht wiederstehen konnten. Wieder im Hafen, wo auch die Alexander von Humboldt lag (das Schiff mit den grünen Segeln), bummelt ein hübsches Mädchen an unserer ATAIR vorbei und fragt schließlich, wohin wir denn fahren. Amsterdam und ob sie denn nicht mitfahren wolle. Das hat sie dann doch nicht gemacht. Als wir am 13. Mai (das Datum spricht für sich und es ist auch noch Dienstag! Wenn man dem Aberglauben glauben soll, wird von Reisen an einem Dienstag den 13. abgeraten) abends um 18:45 Uhr ablegen, ahnen wir noch nicht, was das für eine Nacht werden soll. Ziel ist Borkum und zunächst läuft alles ruhig ab, obwohl der Wind schon aus Süd mit 5 Bft und später West 6 bläst. Es regnet kräftig. Thomas lotst uns gekonnt durch die verschiedenen Verkehrstrennungsgebiete an der Wesermündung und auch durch die auf Reede liegenden Frachter und Tanker. Ein japanischer Frachter befindet sich auf der falschen Seite des VTG, wie ein Geisterfahrer auf der Autobahn. Weser Traffic leitet eine Reihe von Schiffen um, da der Japaner nicht antwortet. Die Welle wird immer höher und steiler. Wir fahren unter Motor. Thomas schlängelt sich mit der ATAIR durch eine Armada von Fischern und das alles bei totaler Dunkelheit. Natürlich regnet es auch weiter und ist bitterkalt. Da fällt der Motor aus, just in der Nähe eines Fischers. Ab und zu springt er wieder an, sodaß wir uns etwas entfernen können. Wolfgang kriecht in den Motorraum und reinigt die Dieselfilter. Das war die Lösung!
Die Amsterdamcrew v.l.n.r. Wolfgang, Wolfram, Thomas, Hardy Wolfgang im Motorraum Hardy und Wolfram geht es schlecht, und sie sind nicht mehr an Deck zu sehen. Thomas und Wolfgang bewältigen alles alleine. Eine bewundernswerte Leistung. Thomas wird einmal einen Meter hochgeschleudert, als die ATAIR in ein Wellental stürzt. Dreimal steigt die Nordsee ins Cockpit ein, und wir sitzen bis zu den Knien im Wasser. Es kracht ständig und der Rumpf erzittert unter den Naturgewalten. Wolfgang gelingt das Kaffeekochen nicht. Fast alles ist verschüttet und verziert nun die Pantry. Gegen morgen kommt Wolfram wieder an Deck, und Thomas kann sich ein wenig aufs Ohr legen. Um 10:45 Uhr legen wir in Borkum Schutzhafen an. Der Wind hält weiter an und es hagelt. Ca. 10 cm Schneehöhe im Cockpit. Hardy ist ungebremst und strebt Richtung Borkum Dorf. Er meinte dann, da wär nichts los und zudem sehr windig. Wolfram sucht den Hafenmeister auf. Er und sein Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit. Es gibt auch Internet. Das Wetter soll besser werden. Bei Gewitter und starkem SW legen wir ab und bewegen uns bei unverändert hoher Welle Richtung DenHelder. Auf der Nordsee ist Einiges los. Wir hören über Funk von aufgelaufenen Segelyachten. Eine ist entmastet und kommt uns wenig später unter Begleitung der DGzRS entgegen. Also ist weiterhin Vorsicht geboten. Vor allem von den Sandbänken fernhalten. So fahren wir dann auch einen Umweg bis DenHelder vor uns liegt. Den Ruhetag in DenHelder haben wir uns redlich verdient. Das Wetter wird zusehends besser. DenHelder macht keinen besonderen Eindruck auf uns, außer daß der Weg vom Hafen in die Innenstadt sehr weit und nicht leicht zu finden ist. Mit dem Boot muß man immer aufpassen, daß man nicht plötzlich in einem der Natohäfen anlegt. Hardy läuft in DenHelder ein Der 16. Mai bringt uns nach Ilmuiden und zu der Schleuse Süd des Kanals nach Amsterdam. Zur Abwechslung ist mal kein Wind und die See so glatt wie ..... na man weiß ja schon. Thomas übt sich im vorm Wind segeln, gibt aber bald wegen der Windschwäche (N 1) auf. Dafür gibt es gegen Mittag einen ausgewachsenen Haloring um die Sonne. Also dürfen wir uns in Amsterdam auf schlechtes Wetter freuen. Die Schleuse passieren wir um 19:00 Uhr und legen im Kanal an einem Steg an. Aus der Dämmerung taucht ein Holländer auf und kassiert 14 € Liegegebühr. Später geht uns auf, daß es eigentlich gar nichts kosten darf. Es wird eine wunderbar ruhige Nacht auf dem Kanal und unsere Einfahrt nach Amsterdam am nächsten Tag ein Triumph. Vorbei am neuen Afrikahafen gehts in die Innenstadt. Dort liegt gegenüber vom Bahnhof der Sixhaven. Man kann mit einer kostenlosen Fähre zur Innenstadt übersetzen. Und wie richtige Seeleute zieht auch uns das Nachtleben an, mit seinen in Schaufenstern stehenden Damen des horizontalen Gewerbes, mit seinen zahllosen Restaurants und Kneipen, tabledance-bars und vieles mehr. Wir lassen uns zur Feier des überstandenen Törns in einem indischen Restaurant nieder und genießen, genießen, genießen. Dieser Bericht über den Törn Wedel-Amsterdam hat uns von unserem unabhängigen Korrespondenten Wolfgang erreicht: 2003 Start in Hamburg-Wedel, in etwa einer Woche wollten wir in Amsterdam
sein.
19.Mai 2003 - 25. Mai 2003 Törn auf dem Ijsselmeer Strecke: 78,4 sm Crew: Elfie, Peter Am 19.5. kamen Elfie und Peter zu einem Schnupperaufenthalt an Bord. Und es war vom Wetter her wirklich alles geboten. Vom Starkwind bis 8,5 Bft bis zur Flaute. Bei zunächst schönem Wetter ging es vom Sixhaven durch die Oranjesluis und die Brücke ins Markenmeer. Dann wurde der Wind und der Regen immer heftiger. Die Sicht wurde teilweise so schlecht, daß wir zeitweise meinten, die Ansteuerungstonne von Volendam zu verfehlen. Aber Peter erwies sich als guter Navigator, und wir trafen sie punktgenau. Den regnerischen Abend in Volendam, ein schönes Städtchen, verbrachten wir beim Fischessen. Räucheraal und Matjes wurden auch gebunkert. Am 21.5. war ein schöner Segeltag und wir steuerten Hoorn an. Ein schöner Südwest 5-6 Bft ließ uns die 12 sm mit 5 kn, nur mit der Fock, schnell hinter uns bringen. Hoorn mit seinen alten Plattbodenschiffen ist immer ein Erlebnis. In der alten Waage versackten wir fast, aber wir rissen uns los. Es gelang uns auch die Zweifarbenlaterne zu besorgen, die wir auf der stürmischen Nordsee verloren hatten. Sehr empfehlenswert auch die Segelschuhe aus Stoff, die es sonst kaum noch gibt. 2 Paar für 16 €. Wolfram schlug zu. Am 22.5. auf nach Enkhuizen bei anhaltendem Südwest vor dem Wind. Eine
Patenthalse verursachten wir gemeinsam. Aber wir bewältigten sie auch.
Angekommen vor der Schleuse in Enkhuizen, steuerte Wolfram zielsicher auf die
ihm bekannte Schleuse zu. Doppelrot zeigte an, daß da eigentlich
Am nächsten Tag : Ziel Edam. Der Südwest war stetig 4-5 Bft., sodaß es die ganze Zeit gegenan ging. Dank Peter fanden wir die Einfahrt nach Edam, aber 20m vor der Mole war Schluß. Grundberührung. Ganz sacht, aber es stand ja schon im Hafenführer, daß es hier leicht versandet auf 1,50m. Mit unserem Tiefgang war da eben nix. Mit einer 180 Grad Kehre kamen wir vorwärts wieder raus. Und dann wieder Volendam. Die Gaststätte am Abend war noch besser als Tage vorher. Als Trost. Im Hafen legten Boote für eine Regatta am nächsten Tag an. Aber wie es so ist- am nächsten Tag war Flaute. Die tapferen Regattisten standen draußen herum- aber etwas kamen sie doch vorwärts. Wir motorten zurück nach Amsterdam, zwängten uns in die überfüllte Oranjesluis und waren dann wieder im Sixhaven. Am 25.5. gingen Elfie und Peter von Bord. Wir sehen uns in Ibiza wieder. In Volendam v.l.n.r. Wolfram, Elfie, Peter
Große Freude: Am 29/30.5. kamen Koen und Liselot an Bord. Ein schöner Abend in Amsterdam unter kundiger Führung von Koen, der allein durch seine stattliche Figur alle möglichen Taschendiebe und sonstige zwielichtigen Gestalten in die Flucht schlug. Sehr zu empfehlen das chinesische Restaurant New King , Zeedijk 15-17 und für den etwas pralleren Geldbeutel Manolo, Warmoesstraat 13. v.l.n.r. Koen, Mia, Liselot Koen empfahl uns auch Wijn and Fockinck proeflokaal, Pijlsteeg achter monument. Öffnungszeiten 16-19:30h. Da werden die Genevergläser so voll eingeschenkt, daß man sie nicht anheben kann und man sich zum Antrinken zur Theke herabbeugen muß ! Koen und Liselot übernachteten an Bord. Wir sehen uns hoffentlich nächstes Jahr im Mittelmeer. Die beiden wollen dann auch zur Großen Fahrt aufbrechen.
13.06.03 - 29.06.03 Törn: Amsterdam - Lissabon, 2. Etappe der Weltumsegelung mit der ATAIR Strecke: 1258,5 sm Crew: Inge, Fritz, Herbert,
Franz, Wolfram v.l.n.r. Franz,Fritz,Inge,Herbert Gegen Nachmittag überschreiten wir die Kontinentalschwelle. Hier fällt die
Seetiefe von im Durchschnitt 100 m auf 4600m ab. Von hier ab wird die See
ruhiger und wir können erstmals segeln. Um 19,36 Uhr liegt Cap Finisterre querab. Wir stoßen an und freuen uns über die glückliche Überfahrt, vor allem weil uns der Wetterfunk schwere Stürme über der Nordsee und dem Ärmelkanal meldet. Die Stürme können uns nun nichts mehr anhaben. Am 24.08. legen wir morgens um 8.30 Uhr in Bayona an. Ein freundlicher Hafen mit herrlicher Kulisse durch die Stadt und die Burganlage. Wir bummeln durch die Stadt, laufen auf der Burgmauer um die alte mittelalterliche Burganlage, in der es auch einen Parador gibt und schlafen erst einmal richtig aus, ehe wir am nächsten Morgen mit einem Toyota nach Santiago de Compostela fahren. Der Eindruck dieser Stadt ist wie der einer überdimensionalen Theaterkulisse! Wir kamen aus dem Staunen und Bewundern der vielfältigen Kombinationen der Baustile wie Romanik, Gotik, Renaissance mit churrigueresken Bauten und klassizistischen Palästen nicht mehr heraus. Natürlich haben wir alle die Apostelsäule im Portico de la Gloria der Kathedrale einmal berührt um den Segen für die weitere Fahrt auf hoher See mit der Atair zu erbitten. Auf dem Heimweg gabs noch ganz romantisch direkt am Meer bei Sonnenuntergang eine gute Fischmalzeit. Der Rotwein floß in Strömen bis auch Franz das provisorische Lokal super fand. Am 26.06. legen wir gegen 10.30 Uhr ab zur Fahrt nach Peniche. Der Wind frischt auf und wir rüsten uns wieder für eine Nachtfahrt. Da wir praktisch immer in Sichtweite zum Land fahren, haben wir viel Kontakte mit Fischern, die wir immer argwöhnisch beäugen, wegen ihrer unberechenbaren Schiffsbewegungen. Am Freitag, d. 27.06. wird in Peniche festgemacht. Vom Anlegeplatz schaut man auf eine festungsähnliche Burganlage, die , wie wir später noch sehen, es in sich hat. Franz und Herbert machen sich bald auf, die Burganlage in Augenschein zu nehmen. Das in der Burg eingerichtete Museum ist eine Gedenkstätte für die hier früher gefangen gehaltenen politischen Gegner des Regims. Ein gruseliger Ort. Da passiert es: Franz ist spurlos und geräuschlos verschwunden. Auch die Museumswärterinnen, die Herbert beim Suchen in den verschiedenen Verließen halfen, konnten ihn nicht finden. Vielleicht ist er ja in eine Zysterne mit Wasser gefallen? Auch der Anruf bei der Atair brachte keine Klarheit. Eine Stunde später taucht Franz aus dem Nebel wieder auf. Wahrscheinlich hat er die „Auszeit” gebraucht. Am drauf folgenden Samstag machen wir einen Ausflug per Bus nach Obidos. Obidos ist als gesamter Ort unter Denkmalschutz gestellt. In landschaftlich wunderbarer Umgebung liegt ein vollständig erhaltener mittelalterlicher Ort In einer kleinen Taverne direkt neben der gewaltigen Ölpresse genießen wir den schönen Tag bei Oliven, Käse und Rotwein. Am Sonntag wird abgelegt zur letzten Etappe nach Lissabon Dabei werden wir noch einmal auf unsere Seetüchtigkeit so richtig geprüft: Wind aus Süd mit Stärke 6-7 und es gibt immer wieder starke Regenschauer. Aber wie heißt es doch schön: Ende gut alles gut! Bei Dunst und schlechter Sicht laufen wir in die Bucht von Lissabon ein und sind am Ziel unserer Reise. Um 19.00 Uhr legen wir im Hafen Alcantara von Lissabon an. Als Abschluß des Segelturns wird am nächsten Tag die Stadt zunächst mit einem Stadtbus „oben ohne” und dann zu Fuß erobert. Den größten Reiz auf uns hatten die zahlreichen Straßenkaffees, besonders eins. Am Abend lauschen wir den melancholischen Klängen des Fado von Ana Vera im Restaurante Dissee und denken an die schönen Erlebnisse und Tage auf der Atair. Am 01.07. heißt es Abschiednehmen. Doch wie beim Fußball wissen wir: nach einem Segelturn beginnt die Zeit vor einem Segelturn! Herbert v.l.n.r. Herbert,Inge,Fritz,Franz,Wolfram
Juli 2003: 22. Juli 2003 - 10. August 2003 Törn: Lissabon - Cadiz, 3. Etappe der Weltumsegelung mit der ATAIR Strecke: 308,3 sm Crew: Dominic, Manuel, Manu, Herbert, Wolfram Nach drei Wochen Aufenthalt in Lissabon, geht es am 22.7. endlich auf die
nächste Etappe. Manuel, Manuelito und Dominik sind an Bord gekommen und gewöhnen
sich ein. Wir fahren unter der Tejo-Brücke hindurch und navigieren uns den Fluß
hinab aufs offene Meer. In Sines legen wir an. Ein etwas
Bei gemäßigtem Nordwind lichten wir am 27.7. um 10:00 Uhr den Anker und haben die Gelegenheit im Schmetterling (Fock BB, Genua SB) vor dem Wind nach Vilamoura zu laufen. Das macht Spaß. Vilamoura ist eine sehr belebte Marina. Teuer, aber es gibt alles, was der Segler so braucht. Abends kommt Herbert an Bord. Nun sind wir komplett. Montag, den 28.7. erreichen wir Olhao und ankern im Gezeitenstrom zwischen Festland und Insel. Zwar gibt es eine im Aufbau befindliche Marina direkt vor den sehenswerten Markthallen von Olhao, aber der Fluß ist doch arg versandet. Mit unseren 1,90 m Tiefgang bleiben wir lieber draußen. Die Crew macht mit der Fähre einen Ausflug nach Olhao. Wolfram erkundet die Insel. Dort gibt es schöne Strände. Einige Segler haben hier wohl für immer ihren Anker geworfen. Einige vergammelte Schiffe deuten darauf hin. Der 30.7. ist ein Schicksalstag. Wir wollen nach Ayamonte, das spanische
Grenzstädtchen an der portugiesisch/spanischen Grenze. Als wir in den z.T.
flachen Grenzfluß Guadana einfahren, steigt plötzlich die Kühlwassertemperatur
des Motors. Unter dem Motor steht schon Wasser. Es ist Salzwasser. Der Kühler
ist durchkorrodiert. Wir erreichen die Marina und kämpfen erfolgreich um einen
Liegeplatz. Havaristen dürfen ja auch nicht abgewiesen werden. Ein Mechaniker
ist schnell gefunden. Auch der Transocean - Mann (Seglervereinigung, die
weltweit Stützpunkte unterhält) ist umgehend da. Das Problem ist aber der
Ersatzkühler, ein englischer von Bowman. Die Firma gibts noch, hat aber 3 Wochen
Sommerferien und liefert nichts aus. In ganz Spanien gibt es keinen Kühler.
Wolframs Tochter Nadja findet in Hamburg aber ein Lager, das diesen Kühler
offenbar hat. Ein Anruf bestätigt das. Die Firma verschickt ihn umgehend mit
UPS. Wir sind beeindruckt. Vor allem auch von dem Fachwissen der Hamburger.
Genügte doch nur die Motornummer und der Fachmann, der unterwegs war, konnte auf
Anhieb sagen, welchen Kühler wir haben und das er auf Lager ist. Wir nutzen die
Zeit und besuchen die umliegenden Strände, gehen abends zu dem klassischen
Musikfestival von Ayamonte, genießen Barockmusik und einen Chopin-Klavierabend
mit dem hervorragenden Pianisten Pinto. Überhaupt kann man sich in Ayamonte wohl
fühlen. Ein gewachsenes Städtchen mit
Kultur. Bei unsäglicher Hitze - 50 Grad im Schatten - besuchen wir Sevilla.
Dominic und Wolfram schaffen nur die Kathedrale inkl. Maurenturm. Wir haben ja
schon
Manu
Herbert und Dominic in der
kühlen Bar
Manuel
Herbert August 2003: 10. August 2003 - 16. August 2003 Törn: Cadiz - Malaga, 4. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR Strecke: 108,2 sm Crew: Albert, Anna, Wolfram
Am 11.8. ist 9:55 Uhr Start von Puerto Sherry, Ziel Barbate. Nur 38 Seemeilen. Aber der Wind frischt von 3 Bft auf 7 Bft auf, aus ESE. Der Seegang wurde immer höher, besonders vor Trafalgar, was wir 16:00 Uhr querab hatten. Allerdings weit draußen, wegen der gefährlichen Klippen. Hier vor Trafalgar gewann Nelson die Seeschlacht gegen die napoleonische Flotte und verlor sein Leben. Im Sterben rief er seinem Stellvertreter noch zu: "Ankern Sie, Sir, ankern sie ". Nelson hatte nämlich erkannt, daß ein Sturm von Westen aufzog und damit v.l.n.r. Albert,Anna,Wolfram Gefahr für die englischen und die eroberten französischen Schiffe bestand, die vor der Küste lagen. Aber wie Stellvertreter nun mal sind, wissen sie alles besser - das Ankern blieb aus. Im Sturm zerschellten fast alle französischen und eine ganze Reihe englischer Schiffe. Nelsons Leiche wurde nach Gibraltar gebracht, wovon später noch die Rede sein wird. Endlich konnten wir Kurs auf Barbate nehmen, aber nun kamen die Wellen von der Seite und das Rollen begann. Nachdem wir noch ein Thunfischnetz von erheblicher Länge umgangen hatten machten wir um 17:30 Uhr in Barbate fest. Anna war ziemlich geschockt, zumal auch noch eine Welle ins Cockpit eingestiegen war. Sie entschloss sich gleich am nächsten Tag nach Deutschland zurückzufliegen. Aber Albert blieb an Bord. So gönnten wir uns einen Ruhetag. Nicht um zuletzt auch eine Wetterbesserung abzuwarten, denn in der Straße von Gibraltar blies seit 1 Woche ein kräftiger Levante mit 8 - 9 Bft und entsprechenden steilen Wellen. Kein Durchkommen! ( der Levante ist ein kräftiger Ostwind, der für Segelboote das Passieren der Straße unmöglich macht. Die es trotzdem wagen, finden sich oft schnell unter "mayday" wieder ( SOS ). Außerdem war ja auch mal wieder der 13. (s. Nordsee !). Am 14.8. kam der Wetterwechsel und wir starteten Richtung Gibraltar. Alles
lief bestens. Wir kamen bei Tarifa (die engste Stelle der Straße) gut durch und
feierten den historischen Moment mit Champagner und Pfälzer Lewerwurschtebrot.
Vor Gibraltar sahen wir eine Schule Delfine. Das machte uns Mut und wir liefen
Gibraltar nicht an, sondern entschieden uns für Sotogrande. Das ist ein
Schickimicki-Hafen und gefiel uns garnicht. Also am Am 16.8., 3 Uhr morgens, trafen Inge und Fritz mit einem Leihauto aus Jerez
de la Frontera ein. Wolfram hatte stundenlang am Kai gewartet. Aber die beiden
fanden den Hafen einfach nicht. Da nützte auch der Handykontakt nichts.
Schließlich erklärte sich ein junges Pärchen in Torre Viejo bereitet mitzufahren
und den Weg zu zeigen. Alle waren völlig übermüdet. Trotzdem rappelten wir uns
am Morgen auf, um Albert nach Malaga
zu bringen. So gerieten wir wieder in das Fest der Andalusier. Vorherrschendes
Verkehrsmittel waren Pferde mit ihren stolzen Reitern. Die Frauen, jung und alt,
tanzten in ihren Flamencokleidern auf der Straße. Das gefiel uns, und wir ließen
uns in einer Gasse nieder. Nachdem wir Albert in einem sehr vornehmen Hotel
abgegeben hatten, ging die Suche nach dem Bus los. Ca. 1 Stunde irrten Fritz und
Wolfram in verlassenen Straßen umher, fuhren zwischendrin mal schwarz Bus und
fanden schließlich die Haltestelle. Sie war nur ca. 100 m von
Alberts Hotel entfernt.
Albert und Wolfram
17. August 2003 - 20. August 2003 Törn: Caleta de Velez - Ibiza, 5. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR Strecke: 327,8 sm Crew: Inge, Fritz, Wolfram Wir brechen am 17.8. um 9:45 Uhr auf. Das Ziel ist Cartagena. Inge und Fritz
sind sehr zuverlässige Segler. Es geht über nacht und deshalb ist es wichtig,
daß die Wachablösungen klappen. Nun haben wir schon einiges zusammen gesegelt:
Amsterdam - Lissabon, Cote Azur - Korsika. Da entwickelt sich das Vertrauen. So
geht auch alles gut bei SE 4, und wir kommen am Morgen in Cartagena an. Die Leute
im Club Nautico sind sehr nett, und so haben wir bald Zeit, uns die Stadt
anzuschauen. Am nächsten Morgen, wieder 9:45 Uhr, geht es schon weiter. Ziel ist
Ibiza. Ein reiner 20. August 2003 - 30. August 2003 Törn: Umgebung von Ibiza Strecke: 35 sm Crew: Elina, Christine, Leon, Ilias, Mia
Ilias brät seine selbst gefangenen Doraden Sehen so Piraten aus ? Schlammbad auf Espalmador
Elina León
September 2003: 3. September 2003 - 10. September 2003 Törn: Umgebung von Ibiza Strecke: 36 sm Crew: Jeanine, Shirley, Mia In Eivissa nahmen wir Jeanine und Shirley auf. Erstmal wurden sie zum Einkaufen geschickt. Wer hätte aber gedacht, daß sich in dieser Zeit ein Unwetter zusammenbraut und über Eivissa niedergeht. Die Mädels riefen an, die Straßen ständen knietief unter Wasser und sie hätten sich mit dem Einkauf in eine Cafeteria geflüchtet. Im Moment kämen gerade die Cucarachas von der Straße rein und würden die Wände hochkrabbeln. Mia und ich wunderten sich im Hafen über den zunehmenden Fäkaliengestank. Man muß es deutlich sagen: Der ganze Scheiß wurde in den Hafen gespült. Bei soviel Tourismus und EU-Subventionen könnte man sich doch wirklich mal eine Kläranlage leisten. Also: ablegen und nach Sta. Eulalia, eine hübsche Stadt mit gut organisierter Marina, besten Sanitäranlagen und Stadtnähe.
13. September 2003 - 21. September 2003 Törn: Süden von Ibiza, Espalmador, Formentera Strecke: 42 sm Crew: Renate, Mia, Dieter War das eine Freude meinen "alten" Studienfreund Dieter an Bord zu haben. Schließlich hatten wir uns seit 1967 zusammen durch das Studium gekämpft. Und mit dabei war, wie damals, Renate. Diese hatte Dieter beim Segeln kennengelernt ! Was lag da näher als zusammenzubleiben. Gesegelt haben sie dann nicht mehr, bis zu diesem Törn. Es stellte sich gleich heraus, daß man wirkliche Freunde, nicht jeden Tag zu sehen braucht. Die Vertrautheit ist sofort wieder da, wenn man sich erneut trifft. Zunächst ging es nach Espalmador in die schönste Bucht des Mittelmeeres, wie manche sagen. Erholsam ist es dort auf jeden Fall. Renate überwand sehr schnell ihre Bedenken wegen Seekrankheit. Und so konnten wir auch um die deGaulle - Nase im Südwesten von Ibiza herumfahren und in einer weiteren schönen Bucht an einer Mooringboje festmachen. Die Zeit verging im Nu mit Baden, Sonnen, Schwätzen und einigen Drinks auf die vergangenen Studenten- und Studentinnentage. Viel zu schnell, denn am 20.9. mußten wir wieder in Eivissa sein, um Ursl, Lilo, Bernward und Albrecht abzuholen. Da waren wir nach einem Willkommensfrühstück auf der Terasse des Club Nautico plötzlich 8 Seeleute auf der ATAIR. Das war auch angemessen, denn es galt den Geburtstag von Wolfram zu feiern. Also wieder auslaufen und nach Espalmador - einem angemessenen Platz für eine Geburtstagsfeier. Mit Seemannsliedern a capella wurde das Geburtstagskind erfreut. " Seemann laß das Träumen, denk nicht an zu Haus .........." klang es durch die Nacht. Als dann alle in der Koje lagen, klang es in Wolfram noch lange nach :" Deine Heimat ist das Meer, deine Sehnsucht sind die Sterne, über Rio und Hawaii, über Bali und Shanghai ........... " Ein Traum, die ferne Welt...... Der nächste Tag brachte den Abschied von Renate und Dieter, die wir auf Formentera im Hafen absetzten. Aber sie schlossen einen Landurlaub auf Ibiza an, und wir trafen sie zufällig in der Bucht Cala Vedella wieder.
20. September 2003 - 27. September 2003 Törn: Süden von Ibiza, Espalmador, Formentera Strecke: 51 sm Crew: Ursl, Lilo, Bernward, Albrecht, Mia Am besten wird dieser Törn durch den Film erzählt, den Albrecht während dieser Tage machte. Auch diese Crew schloß an diesen Törn noch einen Landaufenthalt an, sodaß ein rundes Werk entstand. Bernward erhöhte die Qualität des Gästebuchs durch seine künstlerische, gestochene Handschrift - ein Kunstwerk, geschrieben bei Wellengang. Auch die 60iger Geburtstagskarte ist im Gästebuch eingeklebt, ebenfalls von Bernward gezeichnet und geschrieben. Ein mittelalterliches Schiff mit geblähten Segeln durchpflügt ein Meer, dessen Wellen aus 60igern bestehen. " Willkommen im Sechziger Meer " heißt es da. Dieser Törn war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Wir verstanden uns alle auf Anhieb aufs Beste. Wolfram kannte ja Lilo und Albrecht schon von Venezuela her. Wir wohnten dort gemeinsam in einem Haus. Albrecht war im Europäischen Filmclub und warb Wolfram zum Mittun an. Mit dem Filmen war es bei Wolfram nicht so weit her. Damals noch mit Superacht Celluloid - Film. 3 Minuten war schon eine lange und teure Zeit. So machten wir eine gemeinsame Tour ins Landesinnere von Venezuela. Orinoko und die Panares-Indianer waren das Ziel. Eine lustige Truppe kam da zusammen, und Albrecht fuhr im Auto von Wolfram mit. Unvergessen auch Hufö (Hubert Förster), der immer aktive Törnleiter, und nicht zuletzt Karl, der Stativrambo aus Mannheim. Er filmte grundsätzlich nur mit Stativ, und man muß sagen, es kam ein Superfilm heraus. Aber zurück zum Törn. Nun kamen noch Ursl und Bernward dazu, und die Beiden waren absolut notwendig, um die harmonische Crew zu komplettieren. Beide bewährten sich als besonnene Steuerleute, und man merkte richtig, wie sich die ATAIR freute, von kundiger Hand gesteuert zu werden. Ursl ging oft vorne an den Bug. Sie genoß wohl die Freiheit und Einsamkeit, die man dort vorne empfindet. Da kann man den Gedanken freien Lauf lassen. Niemand stört. Man ist mit der Natur alleine. Die Bedenken von Lilo, wegen der Seekrankheit, konnten schnell zerstreut werden. Schaut Euch mal die Fotos an, welche innere Freude sie ausstrahlt. So segelten wir dahin. Es war garnicht so wichtig, wohin wir fuhren, es war einfach schön, beieinander zu sein und Sonne, Wellen und Wind zu genießen. Wolfram gab sich des nachts alle Mühe die Sternbilder zu erklären. Im Zenit stand der Schwan und das Sommerdreieck mit dem ATAIR. Da hat man mal wieder gesehen, daß Wolfram keine pädagogischen Fähigkeiten hat: Der Schwan war nicht zu vermitteln. So kamen wir über Cala Sahona und die Nase von Charles deGaulle nach Cala Vadella, wo wir Renate und Dieter zufällig trafen. Die Bucht ist idyllisch. Man kann, wenn man Glück hat, an einer Mooringboje festmachen. Mit dem Dinghi fährt man an Land. Der Strand scheint alleinerziehenden Müttern vorbehalten zu sein. Wir verweilten in einer der angenehmen Kneipen. Leider hieß es dann schon Abschied nehmen. So eine schöne Zeit muß man doch wieder einfangen. Und das ist uns in den folgenden Jahren auch gelungen ! Mia und ich freuen uns, wenn Ihr wieder da seid: Lilo, Ursl, Bernward und Albrecht.
27. September 2003 - 09. Oktober 2003 Törn: rund Ibiza Strecke: 73 sm Crew: Elfie, Peter, Mia Das war nun der zweite Teil des Törns mit Elfie und Peter. Da hatten wir schon die Windstärke 8 auf dem Ijsselmeer und die Jazzkneipe in Enkhuizen überstanden - was konnte da noch schief laufen. Wir nahmen uns vor, Ibiza zu umrunden. Das haben wir ohne Probleme geschafft, auch wenn der Wind nicht gerade geholfen hat. In Cala Vadella bedrohte uns ein Gewitter, zog dann mit seinem Feuerwerk nordwärts vorbei. Wie wir hörten schwenkte es dann nach Süden und überfiel Espalmador. Dort wurden ankernde Boote losgerissen, und die Skipper hatten Mühe, größere Schäden zu verhindern. - Elfie und Peter sind auch "alte" Freunde aus Venezuela. Wir wohnten alle zusammen in einem Haus - Lilo, Albrecht, Elfie und Peter. Peter erwies sich als versierter Steuermann, und die ATAIR akzeptierte ihn sofort. Ja, da mag sich manch einer wundern, daß man von einem Segelboot, wie von einem Menschen spricht. Aber bist Du, lieber Leser, schon mal längere Strecken gesegelt ? Dann wird Dir das nicht fremd vorkommen. Die alten Seeleute hatten das auch schon erkannt und die Schiffe mit weiblichen Namen belegt. Das mag zum einen an der Erinnerung an die Heimat und die Liebste gelegen haben, aber zum anderen auch an dem eigenen Charakter eines Segelschiffes - einer gewissen Zickigkeit, dann wieder Großmut und Treue. Hier absolute Inanspruchnahme des Skippers, da wieder einige Freiheiten gestatten. Was liegt da näher, als an die Weiblichkeit zu denken. Nun aber Schluß mit der Philosophiererei. Mia mußte wegen ihrer Arbeit wieder nach Deutschland. Und wir drei als "Restcrew" besuchtren noch Espalmador, das Schlammbad, und Puerto Roig, eine schöne einsame Bucht von roten Steilhängen eingefaßt. Die Abende waren mit wahren Romméschlachten sehr kurzweilig. Bemerkenswert war auch die Ankerung in Puerto Roig. Das ist kein Hafen, sondern eine schöne Ankerbucht mit einigen Sandflecken, auf die man den Anker fallen lassen kann. Gesagt, getan. Alles bestens. Rommé und dann schlafen. Nachts 3 Uhr wacht Wolfram aufgrund des veränderten Wellengeräusches auf. Die ATAIR liegt nur noch 1-2 Meter von der Steilküste entfernt. Motor an und Anker einholen. Aus der Vorluke schauen zwei Köpfe heraus - Elfie und Peter. "Was ist denn los ?" Der Wind hatte um 180 Grad von NE auf SW gedreht und blies nun mit Windstärke 6, bei entsprechendem Wellengang, in die nach SW offene Bucht hinein. Weder Wettervorhersage noch eigene Beobachtungen hatten das vorhergesagt. Gut, daß wir nicht mehr Kette ausgebracht hatten. Wir sagen: Elfie und Peter, es war schön mit Euch. Macht mal wieder mit. Vielleicht Venezuela und Karibik ?
11. Oktober 2003 - 19. Oktober 2003 Törn: Rund Mallorca und Cabrera Strecke: Crew: Heinrich, Reiner, Werner
20. Oktober 2003 - 15. November 2003 Törn: Mallorca - Alicante Strecke: Crew: Karin, Wolfgang
16. November 2003 - 23. November 2003 Törn: Alicante - Valencia Strecke: Crew: Wolfgang, Wolfram
|
Reiseberichte
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013