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Reiseberichte 2005
Januar 2005:

In Deutschland

Februar2005:

Mia und Wolfram ( muw ) kamen für ein paar Tage nach Sta. Teresa, um nach der ATAIR zu schauen und schon einen Teil der Entwinterung vorzunehmen. Die Flüge waren ausnehmend billig. One way 9,99 € p.P. In Sta. Teresa schneite es über Nacht. Schneehöhe im Cockpit 5 cm. Durch die Hafeneinfahrt konnten wir Korsika sehen. Auch dort war alles schneebedeckt. Nach Auskunft der gewöhnlich gut unterrichteten einheimischen Fischer, schneite es das letzte Mal vor 20 Jahren in Sta. Teresa. Paula, Veronica und Barbara im Büro, waren hilfsbereit wie immer und machten uns sogar, obwohl geschlossen, die sanitären Einrichtungen zugänglich. Wir waren die einzigen auf einem Boot im Hafen. Neuerdings ist das Rauchen in Restaurants, Bars, Trattorias etc. durch italienisches Gesetz verboten. Unglaublich wie "preußisch" die Italiener das einhalten. Da gibt es keinen Pardon. Aber erfindungsreich sind sie doch, die Italiener. Wir sahen einen Cafeteria-besitzer, der rauchte - den Arm aus der offenen Tür nach draußen gestreckt - am Ende, in der Hand, eine Zigarette. Der Körper mit Kopf befand sich innerhalb der Bar. Wenn er ziehen wollte, kam der Kopf aus der Tür, zog, stieß den Rauch aus und zog sich wieder in die Bar zurück. 

März 2005:

Zusammen mit Claudia und Wolfgang, bei Lucia in Peking.

April 2005:

In Deutschland

Mai 2005:

06. Mai 2005 - 13.Mai 2005

Das war eine Woche! Zusammen reisten wir an: Hede, Mia, Manuel und Wolfram mit über 100 kg Gepäck. Darunter zwei Taucherausrüstungen, Ölmalkasten, Staffelei, Solarpanel und viele Ausrüstungsgegenstände. Und dann mit dem ganzen Gewicht mit Bus von Olbia nach Sta. Teresa. Dort lagen im Hafenbüro schon 3 große Pakete mit 8 Polstern für den Salon. Alles gefertigt und bezogen von Eva (übrigens: wenn Ihr mal was zum Polstern habt s. links) Eva ist Polstermeisterin. Manuel und Hédé haben die ganze Woche über intensiv geholfen beim Einräumen und Entwintern der Atair. Und die gute Laune stieg ständig an. Schließlich konnten wir sogar noch einen Saisoneröffnungstörn über die Straße von Bonifacio nach Bonifacio machen. Und natürlich durfte der Ausflug nach Capo Testa nicht fehlen. Wir glauben, daß Henry Moore, der Bildhauer, hier seine Anregungen zu seinen Werken bekommen hat. Überwältigende Granitskulpturen vom Wind, Regen und Meer geformt. Oh Brenda Baby, oh Captain Brandon - das waren die geflügelten Worte dieses Törns. Bis hoffentlich bald mal wieder !

        

Capo Testa                                         v.l.n.r. Manuel, Hede, Wolfram                                              Capo Testa

     

Piquenique  v.l.n.r. Manuel, Mia, Hede                                   Sardische Blume                                                                                 Wolfram

19. Mai 2005 - 27. Mai 2005

Es war wieder soweit! Klaus, Claus, Herbert und Franz kamen um 17 Uhr in Sta. Teresa/ Sardinien an Bord. Eine bewährte Crew. Denn: was haben wir nicht schon alles zusammen gesegelt: Ijsselmeer, Südfrankreich, Ägäis, Südtürkei. Und Herbert und Franz haben sich auch noch mit der ATAIR von Amsterdam nach Lissabon durch den Kanal und die Biskaya gekämpft. Da konnte ja nichts schiefgehen. Aber doch: zuerst traf es Klaus und dann Wolfram: Übelkeit und Erbrechen mit Fieber. Aber trotzdem erreichten wir die Isola Italiani ( Caprera ) bekannt durch den Club Med und Garibaldi, der dort nach den anstrengenden Reisen durch die Politik, seinen Lebensabend mit ca. 50 Angestellten auf einem Landhaus verbrachte, im hohen Alter eine Tochter zeugte und dafür einen noch heute zu besichtigenden Baum pflanzte.

Für den 22.5. verzeichnet das Logbuch, daß es Klaus und Wolfram wieder besser geht, aber noch kein Bier! Über Tremonti, eine sehr schöne Bucht, kamen wir nach Cannigione. Aber dazu mußte der Hauptanker erst mal per Hand hochgeholt werden, da die elektrische Ankerwinsch ausgefallen war. Außerdem brach noch eine Relingsstütze nun total ab, die sich vorher noch tapfer gehalten hatte.

Franz, unser Astronom, hat es geschafft, daß einige von uns zum ersten Mal immerhin 3 Jupitermonde mit dem Fernglas gesehen haben!

Am 24.5. schließt sich ein herrlicher Segeltag bei 4-5 Bft an. Wir kreuzen durch den Golf von Arzachena, fahren an dem Kreuzfahrschiff "Crystal Symphony" vorbei, ankern mittags bei Monte Fico ( Essen an Bord: Antipastiteller, Kalbskotelett vom Holzkohlengrill, Zucchini, Schmortomate, Kartoffeln ) und kommen um 18:30 Uhr in La Gavetta/Maddalena an. Der Hafen liegt mitten in der Stadt, die quirlig und sehenswert ist. Nach wie vor gibt es im Hafen keine Toilette und Duschen. Aber da ist ja wieder Lio´s Bar und Restaurant, was alles wieder gut macht.(Thema: Sarde trifft Griechin und macht eine Bar/Trattoria auf)

Am 25.5. kommt nach einem Anruf innerhalb einer halben Stunde, Angelo ein Schweißer. Er schweißt die Edelstahl-Relingsstütze innerhalb kurzer Zeit unter den fachkundigen Augen von Herbert. Das Urteil nach getaner Arbeit: perfekt. Angelo ist schließlich kein Anfänger. Er ist ca 50 Jahre alt und hat überall in der Welt auf Ölplattformen, Ölfeldern und in Atomkraftwerken geschweißt. Er ist mit einer Venezolanerin verheiratet, die aber aus Syrien stammt. Deshalb heißt Angelo auf Maddalena auch "der Araber".

So kommen wir bei bestem Segelwetter noch gut nach Bonifacio und queren die Straße. Immer wieder einmalig die Silhouette von Bonifacio, wie die Häuser am Felsrand kleben. Bei der Einfahrt in den Hafen muß man aufpassen - sie ist ziemlich eng und bei starkem Schwell gefährlich. Die Crew erkundet den Ort und die zum Meer hinabführende Treppe. Wohl vom Grafen von Avila gebaut, um den Ort erobern zu können. Das schlug aber fehl, weil die Bürgermeistersfrau vom Steineklopfen nachts aufwachte und ihren Mann und den Ort alarmierte.

Der Abschlußschlag dieses Törns geht quer über die Bonifaciostraße nach Sta. Teresa, nicht ohne vorher noch am Capo Testa mittags geankert zu haben. Die Ankerwinsch geht wieder nicht. Also schweißtreibendes Hochziehen. Das Problem können wir erst auf Mallorca lösen, durch Einbau eines neuen 12 V/24 V Schalters, der erst aus Deutschland herbeigeschafft werden muß. Aber das wissen wir ja noch alles nicht.

So geht dieser Törn leider zu Ende und die Freundschaft ist wieder etwas mehr gewachsen. Aber halt, da müssen noch die letzten Ansichtskarten vom Franz in Alghero am Flughafen eingeworfen werden !  Wir hoffen, uns wieder an Bord zu sehen. Dann aber schon etwas weiter weg, denn am 28.5. starten Mia und Wolfram Richtung Kanarische Inseln. Davon aber später.

                                                                                                      

Claus                                               Franz und Klaus                          Herbert und Klaus

        

Bonifacio                                                                           Hafen von Bonifacio                                                      Die berühmte Treppe                Einfahrt von Bonifacio

  

Abendstimmung bei Tremonti                                    Capo Testa

Die Fotos sind alle vom Franz ! Vielen Dank dafür !

 

28. Mai 2005 - 26. Juni 2005

Törn: Sta. Teresa - Estepona, 10. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR

Strecke: 854,2 sm

Crew: Mia und Wolfram

Am 28.5. legen Mia und Wolfram in Sta. Teresa ab. Im Logbuch ist eine große Träne aufgemalt. Das Abenteuer beginnt! Es soll über die spanische Ostküste, Gibraltar, Cadiz nach Madeira gehen. Zunächst können wir sehr gut segeln-bis wir die Spitze von Asinara erreichen. Um 19:45 Uhr ist dort Windstille. Die Sonne geht mit einem spektakulären touch down um 20:45 Uhr unter. Wir motoren die Nacht durch. Um Mitternacht tauchen Delfine auf und begleiten die Atair eine Zeit lang. Fast zur gleichen Zeit landet ein Vögelchen, um sich etwas von seiner Reise auszuruhen. Als der Mond um 3:00 Uhr aufgeht, fliegt es wieder davon. So sind die Nachtwachen nicht so langweilig. Wir wechseln uns alle drei Stunden ab. Wir sind aber flexibel. Wenn Mia noch fit ist, schläft Wolfram noch ein wenig und umgekehrt. Gegen Mittag am 29.8. probieren wir unseren Blister aus und machen bei 1,5 Bft 3 kn Fahrt. Die nächste Nacht beginnt. 7:00 Uhr morgens stellen sich wieder Delfine ein. Immer eine willkommene Abwechslung, wie sie ums Boot spielen und manchmal zu dritt parallel aus dem Wasser springen.Um 11:00 Uhr haben wir die Isla del Aire vor Menorca querab. Wir fahren weiter und bekommen gegen 15:00 Uhr Mallorca in Sicht. Es ist schwül. Der Himmel hat sich bezogen und die Sicht wird schlechter. Um 19:30 Uhr sind wir fest im Club Nautico von Puerto Christo/Mallorca. 291,5 sm liegen hinter uns. Das ist die längste Strecke, die wir allein zusammen gefahren sind. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 5,25 kn.

Die folgenden 2 Tage haben wir Ruhetag. Trotzdem wird gebastelt. Die elektrische Ankerwinsch hat zuletzt überhaupt nicht mehr funktioniert und wir mußten den Anker per Hand hochholen. Wie gut war doch der Rat, ein Segelboot nicht größer zu kaufen, als daß man den Anker mit der Crew noch per Hand lichten kann. Der 12V/24V Schalter wird ausgebaut. Ein richtiges Trumm von Bosch. Er ist durchgeschmort. Ersatz entweder in Palma oder aus Deutschland. Auf jeden Fall können wir am 2.6. nach Cabrera aufbrechen. Genehmigung zum Anlegen an einer Boje haben wir erhalten. Wir brauchen mit der Genua 6 Stunden für die 32,9 sm. Die Insel ist Naturschutzgebiet. Wir haben zwei schöne Sonnentage in der Bucht von Cabrera. Mit der neuen Tauchausrüstung wird das Unterschiff inspiziert. Nur die Schraube ist stark bewachsen. Antifouling und Anoden sind noch ok.

     

ATAIR in Cabrera                  Da ist die ATAIR - ja wo denn ?                                 Blick von der Korsarenburg auf die Einfahrt zur Bucht

Nach getaner Arbeit besuchen wir die einzige Kneipe am Ufer. Die Überraschung ist groß. Eine junge Frau hat dort das Regiment übernommen und alles floriert. Es gibt Bocadillos (belegte Baguettes) und kühles Bier vom Faß. Und noch vieles mehr. Ein Höhepunkt. Sogar die immer etwas sauertöpfischen Naturschützer finden sich ein und feiern einen Kindergeburtstag. Wir sitzen am Tisch mit dem Ortskommandanten (Militär muß auch hier sein!) und einer Gruppe aus Deutschland und unterhalten uns prächtig. Wir steigen auch nochmal zu der Korsarenburg auf. Dort hat man einen schönen Blick über das Meer und die Einfahrt zur Bucht. Sonntag, 5.6. heißt es ablegen Richtung Palma de Mallorca. Mit Groß und Fock können wir ohne Probleme unser Ziel erreichen. Diesmal 6 Stunden für 29,9 sm. Den Real Club Nautico kennen wir schon. Es gefällt uns dort. Es gibt gute sanitäre Anlagen, auch wenn es etwas stört, daß die Putzfrau gerade zu den Hauptduschzeiten alles wegen Reinigung abschließt. Geduldige Schlangen bilden sich. Einer englischen Weltumseglerin, mehr als 70 Jahre alt, bisher ohne Blessuren um die Welt gekommen, wird bei einer solchen Aktion eingeschlossen. Die Putzfrau ist nicht anwesend. Die Seglerin wirft sich von innen gegen die Tür, in der Annahme diese klemme nur. Nach dem dritten Anlauf springt die Tür unerwartet auf. Die Frau bricht sich dabei den Arm. In Panik übersieht sie auch noch eine kleine Stufe außerhalb der Toilette, stolpert und verrenkt sich den Fuß. Da ist sie auf ihrem Boot sicherer.

 29 € kostet der Tag inkl. allem. 30 € Deposit für Sanitärschlüssel und Autozufahrt (!). Da wir schon frühzeitig am 5.6. angekommen sind, machen wir uns gleich auf in die Stadt. Am Hafen findet ein Folklorefestival aller spanischen Regionen statt, die auf Mallorca seßhaft geworden sind. Es gibt Gratiswein und Tapas aus Katalonien, Mancha, Asturien, Andalusien ........ Abends gönnen wir uns noch einen Drink in dem Haus/Palast wo früher die Könige abgestiegen sind.

Die folgenden Tage sind mit Arbeiten am Schiff ausgefüllt. Gustavo, ein Argentinier, geht auf den Mast, repariert die Radarantenne, macht die el. Windex gängig und montiert einen neuen Verklickerer. Er fährt uns auch durch die Stadt auf der Suche nach unserem Ankerschalter. Bei Fa. Davasa werden wir fündig, aber der Schalter muß aus Deutschland kommen. Wir müssen eine Woche warten, bis wir ihn endlich in Händen halten. Er hatte sich verirrt, wie seinerzeit der Kühler. Gustavo vermittelt uns auch zwei Lautsprecher zum günstigen Preis, hilft uns beim Einkaufen und fährt alles ans Schiff. Jetzt können wir auch im Salon Musik hören, ohne achtern aus der Koje zu fallen.

Unsere Rettungswesten, Feuerlöscher und Rettungsinsel werden zur Wartung an Rebecca Yachting/ Werner Holthöfer gegeben. Das waren dann auch mal eben 400 €. Am 7.6. kommen Kerstin und Thomas abends an Bord. Wir strolchen durch die Stadt und genießen das Flair. Am 9.6. machen wir einen Ausflug mit der legendären Bahn nach Soller. Eine Reise, die sich lohnt. Nur Wolfram hat Pech und verletzt sich beim Verlassen des Zuges an einem querliegenden Kinderwagen. Erhebliche Schürfwunden müssen auf einem Platz in Soller innen und außen behandelt werden. Zum Hafen geht eine 100 Jahre alte Straßenbahn. Dort waren wir schon per Schiff und kennen uns ein wenig aus. Abends, schon wieder zurück in Palma, fahren wir mit dem Auto nach Andratx und beäugen dort die SchickiMicki-Szene. Männer in rosa Jackets und lindgrünen Hosen. Hmmmm ! Thomas und Kerstin nehmen uns großzügig mit. So ein armes Seglerherz muß ja auch mal im Land herumkommen.

Am 8.6. führt uns Stefan Winter seinen Parasailor vor. Ein Spinnaker mit Loch und einem dahinter sich aufblähenden Tragflügel ( abgeschaut vom Paragliden ) Das ist der neueste Schrei und soll bei Vorwindkursen auch bei böigem Wind eine ruhige Fahrt gewährleisten. Bei 1 Bft Wind machen wir mit der Atair 5 kn Fahrt. Das gefällt uns, und wir bestellen das nicht billige Segel. Wir hoffen damit besser über den Atlantik zu kommen. In Gibraltar sollen wir es zugeschickt bekommen und Stefan wird beim Ausprobieren auch nochmal dabei sein. Mia besteht erfolgreich darauf, daß wir einen roten Parasailor bekommen.

Den 11.6. und 12.6. segeln wir nach Cala de Santa Ponsa und Ankern dort. Während der Nacht stellt sich ein unangenehmer Schwell ein und auch die Rückfahrt nach Palma wird ziemlich wellig.

Nachdem Kerstin und Thomas uns wieder verlassen haben geht, es am 15.6. nach Sta. Eulalia auf Ibiza. Wir brechen um 8:30 Uhr auf, nachdem wir noch getankt haben. Es wird ein langer, unspektakulärer Tag. 21:30 Uhr fest Sta. Eulalia. Nichts hält uns: wir fahren am nächsten Tag nach Espalmador und legen einen "Ruhetag" ein. Mia reinigt die Steuerbordseite und 2 Fender - eine harte Arbeit. Wolfram baut den neuen Ankerschalter ein. Endlich können wir den Anker wieder ohne große Kraftanstrengung lichten. Nachts sehen wir Jupiter in der Nähe des Mondes und Venus am Abendhimmel. Das können wir jetzt alles wissen, weil uns Franz einen astronomischen Kalender mit Kommentaren geschenkt hat. Danke nochmal !

18.6., 6:30 Uhr: Anker auf in Espalmador. Kurs: 264 Grad. Ziel: Moraira/span. Ostküste. Fest Moraira: 17:15 Uhr. Hier findet gerade eine Fiesta statt. Es wird der Sieg der Christen über die Mauren gefeiert. Auch schon länger her. Es wird bis in die Morgenstunden aus Musketen geböllert. Im "Refugio" kehren wir ein und essen gut ! Dort ist es immer so brechend voll, daß man einen Tisch bestellen muß. Sonst wird man zum Warten an der Bar geparkt. Das ist ja auch nicht schlecht.

Der 19.6. bringt uns unter Motor nach Alicante. An L35 machen wir um 16:00 Uhr fest. Es gab kaum Wind und wenn, kam er aus Süd. Zwischendrin, so bei Benidorm, versuchten wir es mal mit der Genua - aber war nix. In Alicante zahlen wir 46 € Liegegebühr pro Tag. Uff ! So brechen wir schon am nächsten Tag nach Puerto de Velez auf. In der Stadt laufen die Vorbereitungen zum "Fest der Feuer". Ähnlich wie in Valencia, werden dabei am 24.6. Pappmaschee-Skulpturen verbrannt.

Nach Puerto de Velez ist es ein größerer Schlag, 219,5 sm. Wir brechen am 20.6. um 13:30 Uhr von Alicante auf. Wir können auch mit Genua und Groß segeln und passieren Cabo de Gata am 21.6. um 11:45 Uhr. Wir bemerken eine sehr starke Strömung gegen uns ( ca. 3-4 kn). Wir kommen nur mit Motor voran Nach ca. 2 Stunden hat der Spuk ein Ende. In der darauffolgenden Nacht ist Vollmond. Mia, die immer gerne Wache von Mitternacht bis 3:00 Uhr schiebt, bemerkt auf der glatten See einen dunklen Schatten, in etwa in der Form einer umgedrehten Badewanne. Mal entfernt sich der Schatten, mal kommt er näher. Ob es nun ein U-boot oder ein Wal war, wissen wir nicht. Auf jedenfall aufregend - aber doch nicht so stark, daß Wolfram aufgeweckt werden muß.

Puerto de Velez ist eine der wenigen Möglichkeiten, in der Nähe von Malaga einen Liegeplatz zu finden. Malaga selbst bietet keine Möglichkeiten. In PdV zahlen wir 20 € pro Tag. Die Anmeldung ist sehr umständlich und mit viel Papier. 3 Verträge müssen abgeschlossen werden. Gut, daß wir schon um 9:15 Uhr am 22.6. eingelaufen sind. Aber die staatlichen andalusischen Häfen sind preiswert und auch in gutem Zustand.

Am 23.6. ist das Ziel Benalmadena, eine kurze Strecke von 24 sm.Von hier aus machen wir Ausflüge nach Malaga. In der Innenstadt wird Mia, in einem unbeobachteten Moment, der Rucksack von offensichtlich Drogensüchtigen geöffnet. Wolfram kann aber den Klau verhindern, weil er das noch rechtzeitig bemerkt. Beschimpft, verschwinden die Drogaditos in einer nahegelegenen Beratungsstelle. Wir machen dann auch noch den Fehler, in der Innenstadt essen zu wollen. Das waren die teuersten Fischkroketten ( als tapa ) unseres Lebens. Schließlich machen wir mit einem Sightseeing Bus eine Stadtrundfahrt und kommen so auf die Burg. Mit dem Ausblick auf Malaga sind wir wieder etwas versöhnt.

Am 25.6. fliegt Mia nach Mannheim. Deutschland unterliegt in einem Freundschaftsspiel Brasilien 2:3. Wolfram macht sich am 26.6. auf nach Estepona. Dort trifft er sich zu einer traditionellen Skatrunde mit Hannes und Ulrich. So sind die nächsten Tage ausgefüllt mit Skat, Skat, Skat und auch einem Ausflug in die Berge, um die weißen, andalusischen Dörfer zu sehen. Beeindruckend sind Gaucin und Caceres.

Juni 2005:

26. Juni 2005 - 17. Juli 2005

Am 6.7. kommt Lucia in Jerez de la Frontera an. Hannes ist so nett, sie mit mir zusammen abzuholen. Das ist ja auch keine kleine Strecke. Nachdem dann auch Mia in Malaga abgeholt ist (ohne Hannes wär es nicht so gut gegangen), nimmt Wolfram Abschied von der Skatrunde und startet mit den beiden Damen gleich durch nach Granada. Die Alhambra ist sehr beeindruckend. Das war schon eine Leitkultur, die da untergegangen ist. Da hatten die Spanier, zu der Zeit, nicht so viel zu bieten. Wir werden am Stadtrand von Granada von einem freundlichen Stadtbeauftragten empfangen. Er weist sich als Helfer aus und geleitet uns mit seinem Moto zu einem preiswerten Hotel in der Innenstadt. Das ist ein Service ! Es kostet gar nichts ! Allerdings sind diese lobenswerten Aktivitäten der Stadtverwaltung wohl nicht so recht mit der örtlichen Polizei abgestimmt. Obwohl unser Freund die Knöllchenverteiler gesehen und informiert hat, daß wir nur das Gepäck, im Halteverbot vor dem Hotel, entladen und dann in die hoteleigene Garage fahren, haben wir, schwupps, ein Knöllchen über 40 € an der Scheibe. Der Hotelier gibt uns den Rat, keine Aktivitäten zu entfalten und die Knolle wegzuwerfen. Das haben wir dann auch gemacht, und es kam nichts nach.

                                                                                    

Zurück in Estepona, sind auch die nächsten Tage mit Ausflügen ausgefüllt : nach Caceres, Puerto Banus, Marbella (das Restaurant Pesquero an der Küste ist sehr zu empfehlen !).

Am 12.7. kommt die ATAIR in der Werft aus dem Wasser. Übrigens mit 250 € (raus und rein) ein preiswertes Unterfangen. Wir können alles selbst machen: Roststellen bekämpfen, Antifouling auftragen, 2 Seeventile und 4 Anoden austauschen. Mia und Lucy schaffen wie die Brunnenputzer(innen). Toilette und Dusche stehen uns auch auf der Werft zur Verfügung. Nur der Gang dahin, des nachts, ist etwas beschwerlich. Man muß ja schließlich erst vom Schiff über die lange Leiter absteigen. Am 14.7. um 12:00 Uhr ist die ATAIR wieder im Wasser. Rekordverdächtig ! Wir laufen gleich aus und baden im Meer - Welche Erholung, bei total glatter See.

Ein schwerer Abschied von Lucy am Busbahnhof in Malaga (15.7.) Sie fährt mit dem Bus nach Barcelona, um dort Annette zu besuchen. Immerhin eine 17-stündige Fahrt. Im Hafen von Estepona läuft eine fiesta wegen eines Ruderwettbewerbs. Schade, daß wir unsere Weiterfahrt schon fest geplant hatten.

      

v.l.n.r. Wolfram, Lucia, Mia in Marbella                            Lucia                                                                                              Caceres

Juli 2005:

17. Juli 2005 - 28. Juli 2005

Törn: Estepona - Puerto Santa Maria/Cadiz,  11. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR

Strecke: 104,0 sm

Crew: Mia und Wolfram

Der 17.7., ein Sonntag, sieht uns wieder auf See. Obwohl die Strecke bis Gibraltar nur 26,4 sm beträgt, haben wir kräftig zun tun. Der Westwind wächst sich zu einer Stärke von 8 Bft am Europapoint aus. Die Wellen sind kurz und 3-4 m hoch. Und da sehen wir direkt vor dem Europapoint eine Riesenschildkröte, mit erhobenem Kopf, durch die Wellen schwimmen. In Gibraltar finden wir keinen Platz in einer Marina. So müssen wir vor der Landebahn des Flughafens ankern. Es besteht nur Flugverbindung nach London. Jedesmal, bevor ein Flugzeug landet, kommt ein Kleinwagen angefahren, und die Jungs vom Flughafen schießen einen Knallblitz. An der Rauchfahne können sie sehen woher der Wind wirklich bläst und ihre Anweisungen an den Piloten geben. Das Landen am "Rock" ist nicht einfach und die Landebahn sehr kurz. Eigentlich sind wir gar nicht böse, daß wir ankern müssen. Wir haben einen herrlichen Blick auf den "Rock", besonders bei Vollmond sieht es aus wie auf den Ansichtskarten, und auf den Rummel jenseits der Grenze zu Spanien. Wir lernen, daß Levante (starker Ostwind) angesagt ist, wenn der "Rock" eine Wolkenfahne trägt. Und das haben wir in den nächsten Tagen. Regelmäßig schaut die Polizei vorbei und vertreibt auch spanische Fischer in unserer Nähe. Ein lettischer Segler, der nachts immer Richtung Spanien per Beiboot verschwindet und noch später wiederkommt,wird ebenfalls intensiv untersucht. So fühlen wir uns sicher und erkunden Gibraltar. Natürlich fahren wir auf den Felsen, um einen Blick auf die Affen und Afrika zu werfen. Bei Yve´s kann man gut zu Mittag vom Buffet zu 6,50 Pfund ! essen. All you can eat ! Tagsüber ist die Hauptgeschäftsstraße voll mit Touristen. Aber abends ist tote Hose.

Der "rock"                                                Landebahn mit ATAIR                          Levante                                                    Nordafrika am 28.7.05, 6:55 Uhr

Wir ankern weiter und warten auf unseren Parasailor. Ebenso auf die Inmarsat C - Anlage. Unser Kontaktmann bei UPS ist Eric. Er hilft uns, wo er kann und übernimmt sogar unbezahlt Transporte. Wenn nun endlich das Flugzeug aus London mit den ersehnten Paketen gelandet ist, muß man einen Agenten, in unserem Falle Eric, damit beauftragen, das Ganze aus dem Zoll zu holen. Bei uns hat das nur 10 Pfund gekostet. Wichtig ist, daß keine Proforma-Rechnung bei der Sendung liegt, und daß groß "Boat in Transit" darauf steht. So kann man die Mehrwertsteuer sparen. Allerdings geht ungefähr die Hälfte der Mehrwertsteuer für die hohen Transportkosten über London wieder drauf. Deshalb lohnt es sich nur bei großen Anschaffungen.

Inmarsat C kam als erstes. Der Parasailor ließ auf sich warten, da die Leute in Bayern (Lieferort von Parasailor) nicht wußten, wie man so ein Paket deklariert. Eric verfolgte dann das Paket per Internet und erzählte uns dabei einen Teil seiner Familiengeschichte:

Erics Vater war Seemann und fuhr im 2. Weltkrieg auf einem Frachter. Dieser Frachter mußte nach Indien fahren, um dort Sisal zu holen. Voll mit Sisal trat der Frachter in einem Konvoi die Rückfahrt an. Etwa in Höhe der Kapverden versagte die Maschine. Der Konvoi fuhr weiter, und der Frachter dümpelte in der Dünung. Da kam ein deutsches U-boot herbei und versenkte den Frachter. Die Mannschaft, darunter Erics Vater, ging in die Rettungsboote. Es gab keine Toten. Da tauchte das U-boot auf. Der Kapitän gab den Schiffbrüchigen einen Kompaß und den Standort, sowie den nach Marocco zu fahrenden Kurs. Dann tauchte er wieder ab. In Marocco angekommen, wurden die Engländer nach Madeira ausgewiesen. Dort trafen           sie auch glücklich ein. Hier jedoch befand sich auch die gesamte, evakuierte Zivilbevölkerung von Gibraltar. Die Engländer befürchteten nämlich, daß die Deutschen, zusammen mit den Spaniern, Gibraltar angreifen würden. Unter den Evakuierten befand sich auch eine junge, hübsche Frau, die sich in einen schiffbrüchigen Matrosen verliebte. Und so war das sozusagen die Geburtsstunde von Eric.

Nach vielen Telefonaten und emails mit Stefan auf Mallorca, kam der Parasailor am 26.7. an. Eric fuhr ihn ans Boot, denn inzwischen konnten wir in der einzigen offenen Marina einen Platz finden. Wir treffen auch Mike Toms, der ein exzellenter Edelstahlschweißer ist. Er lebt auf seinem Holzboot in der Marina und betreibt eine kleine Werkstatt in der Nähe. Eigentlich wollte er mal nach Mallorca. Weil aber damals das Wetter so schlecht war, blieb er in Gibraltar hängen. Und das nun schon 4 Jahre. Mike verlängert unsere Badeleiter, sodaß wir nun an Backbord ins Wasser kommen können. Weiterhin verlängert er mit einer artistischen Leistung unseren Bug um 50 cm, damit der Parasailor besser geführt werden kann. Und er macht uns einen schönen Mast für unsere Inmarsat C - Antenne. Also, wenn Ihr nach Gibraltar kommt und etwas in Edelstahl zu schweißen habt: Mike Toms ,GIB Stainless, Tel: 00350 52304 (s.auch links).

Kaum ist nun alles an Bord, legen wir am 28.7. nach Puerto Sherry in der Bucht von Cadiz ab. Um 10:55 Uhr passieren wir Tarifa, die engste Stelle zwischen Europa und Afrika. Über Funk wird "Mann über Bord" gemeldet. Sein Boot wurde unbemannt aufgefunden. Bei den Wellen und 14 Grad Wassertemperatur hat er wenig Chancen. Gegen Mittag stellen sich in der Nähe von Trafalgar wieder Delfine ein. Obwohl wir am Morgen um 6:55 Uhr aufgebrochen sind, sind wir erst um 21:30 Uhr in Puerto Sherry fest. Der starke Westwind läßt nur motoren zu. Die starken Wellen und Strömungen behindern uns.

Puerto Sherry gefällt uns überhaupt nicht. Alles synthetisch zusammengekleistert und verlassen. Irgendwie ist den Investoren das Geld ausgegangen. Nun stehen Rohbauten ebenso verlassen da, wie großkotzige Eingangshallen. Rundum ist nichts. Die lebendige Stadt ist Puerto de Sta. Maria. Dorthin gehen wir auch am 28.7. Es sind nur 3 sm, gerade um die Ecke. Wir finden gute Aufnahme im Club Nautico. Es gibt einen Swimmingpool, eine Bar, viele Sporteinrichtungen und gute sanitäre Einrichtungen. Der Weg ins Zentrum ist etwas weit. Eine Buslinie hilft aber. Es gibt verschiedene Supermärkte, auch einen ALDI. Die Shrimps sind sehr preiswert. Wir lernen, daß man nicht die shrimps in Knoblauchöl bestellen soll, weil die schon älter sind. Ungeschälte ist das Motto, denn  die sind absolut frisch. Ausflüge nach Cadiz kann man mit einer Fähre machen. Das ist auch besser, als dort in dem abgelegenen Seglerhafen Puerto America zu liegen.

 

29. Juli 2005 - 9. August 2005

Törn: Bucht von Cadiz

Strecke: 35,0 sm

Crew: Elina, Leon, Christine, Ilias, Mia

Um 9:00 Uhr sind sie da : Elina, Leon, Christine und Ilias. Es ist eine große Wiedersehensfreude. Wir freuen uns schon auf die frischen Fische von Ilias Angel. Er ist da wirklich ein Meister. Die ersten erledigt er aber gleich am Steg mit Handkantenschlag. Mit der Hand gefangen ! Elina berichtet Wolfram mit großen Augen, der das Geschehen nicht mitbekam, weil es wieder irgendwas zu kramen gab. Wir besuchen Cadiz in den nächsten Tagen und lernen Lothar und Vicky auf der SY " Viktoria" kennen. 9 Jahre Weltumsegelung liegen hinter ihnen. Lothar ist Experte in Elektronik und Elektrik. Da gibt es viel zu lernen.

Wir verlegen am 2.8. in die Bucht zwischen dem Rio Guadalete und Puerto Sherry, um Baden zu können. Es kommt aber ein starker Levante mit 7,5 Bft auf. In der Nacht zum 3.8. reißt die Ankerkralle ( Geschenk vom Fritz) aus und verbiegt sich total. Wir machen uns aus dem Staub und legen wieder in Pto.de Sta. Maria an. Der Levante hält die nächsten Tage an. Das ist keine Freude für Urlauber, und die Aldi- und ;Mercadona-besuche sind auch nicht das Gelbe vom Ei. Immerhin können die Kinder im Clubeigenen Swimmingpool baden und lernen Lotta kennen. So machen ELCI am 7.9. einen Ausflug nach Sevilla. Inzwischen haben wir nach Rota verlegt. Ein hübsches Städtchen. Endlich gibt es Strand für die Kinder. In den Tagen machen wir auch Spaßsegeln in der Bucht von Cadiz bei nun aber wieder sehr mäßigem Wind. Elina bestätigt erneut ihr Talent zum Segeln, das wir ja schon von Ibiza kennen. Leon kann leider seinen Pflichten als Dinghi-Kapitän nicht nachkommen, weil das Wetter einfach zu stürmisch ist. Aber für das nächste Mal versprechen wir, daß er das Dhingi wieder führen kann.

Im Gästebuch steht:  - Noppenrücken von Mia (Mückenstiche, der Verf.)

                             - Aldimarkt sooft wie nie in Deutschland

                             - schöne Städtchen wie Rota,Cadiz, Sevilla

                             - leckere Fische selbstgeangelt und auch gekauft

                             - Freundschaften mit Lotta

                             - Schwimmbad am Hafen

                             - Windstärke 8

                             - leckere Tapas überall

Das waren die "highlights" dieser Zeit. Es war aber noch mehr:

Trotz dieser widrigen Wetterumstände war es eine wunderbare Zeit. Intensive Gespräche über Wohl und Wehe der Welt, über unser Leben und was daraus werden soll, haben unsere Freundschaft noch enger werden lassen. Deshalb wird dieses Beisammensein für Mia und mich immer in guter Erinnerung bleiben. Das nächste Mal machen wir das besser mit dem Wetter - auch das ist versprochen !

 

August 2005:

12. August 2005 - 16. August 2005

Törn: Puerto Santa Maria - Porto Santo, 12. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR

Strecke: 541,0 sm

Crew: Mia und Wolfram

Dieses wird nun die bisher längste Strecke auf unserer Weltumsegelung ohne Landfall. Bei schwachem Südwind und glatter See motoren wir durch die Bucht von Cadiz und versuchen möglichst viel Raum zu gewinnen, weil für die nächsten Tage wieder Levante angesagt ist. Da haben wir doch etwas Respekt und wollen möglichst schnell in den Nordwind kommen, der von der portugiesischen Küste herunterbläst. Um 8:00 Uhr haben wir Puerto Sta. Maria, bei schönstem Sonnenschein, ade gesagt. Schon am Abend erfaßt uns der Nordwind (Norder). Bei flotten 6-8 kn nur mit Genua "fliegt" der Adler dahin. (ATAIR ist arabisch und heißt "fliegender Adler". Da die Araber in vielem und auch in der Sternenkunde der restlichen Welt voraus waren, sind viele Sterne arabisch benannt. So kam der Hauptstern des Sternbildes Adler zu seinem Namen "ATAIR". Mia kommen auf der Nachtwache, traditionell von 0:00 - 03:00 Uhr, starke Bedenken, wegen der Geschwindigkeit. Aber da ist natürlich auch ain gewisser Anteil Strom (Strömung) dabei, die ebenfalls vor der portugiesischen Küste nach Süden setzt. Unser Navtex meldet über KW 6-7 Bft Ostwind bei Cadiz und in der Straße von Gibraltar. Der Levante hat also eingesetzt. Wir betreiben am nächsten Tag Navigationsinstrumente, Autopilot, UKW-Funk, Kurzwelle und Kühlschränke mit den 2 Solarpanelen und haben noch 2,8 A plus zum Laden der Batterien. Nicht schlecht, aber nur, wenn die Sonne scheint ! Zwischendrin verbreiten einige Delfine wieder gute Stimmung. In der Nacht vom 13.8. auf den 14.8. haben wir Halbmond und können doch Jupiter und Venus nahe am Mond beobachten. Am 14.8. haben wir um 12:00 Uhr einen Frachter an SB und um 20:00 Uhr sichten wir einen anderen Segler. Mehr ist nicht los. Die Wachwechsel strukturieren den Tag. Weiterhin sind wir mit der Genua gut unterwegs. In der Nacht zum 15.8. kommt ein unangenehmer Schwell auf und der Wind wird stärker. Um 4:00 Uhr morgens rollen wir die Genua ein und motoren ein wenig. Wir fühlen uns noch nicht so erfahren, daß wir jetzt schon den Joker setzen wollen. Gerade nachts wollen wir kein Risiko eingehen. Am Morgen des 15.8. haben wir dann bald alle Segel draußen (Fock, Genua,Groß), nun bei 4-5 Bft.  Unsere Fahrt ist zwischen 5 und 6 kn. Um 20:00 Uhr sehen wir Delfine, die Fische jagen. Große Fische springen meterhoch aus der See, um den Delfinen zu entkommen. Um 24:00 Uhr sehen wir zum erstenmal das Feuer von Porto Santo, unserem Ziel. Um 8:00 Uhr haben wir noch einen seltsam befeuerten Segler querab (rot über weiß). 11:30 Uhr Einlaufen in Porto Santo. 12:00 Uhr fest, 12:30 Uhr Zoll fertig, 13:00 Uhr Anmeldung Marina fertig. Und dann erst mal schlafen. Eine kleine Statistik : Unsere Etmale (das sind die zurückgelegten sm pro 24 Stunden)waren: 12.8. 149,8 sm, 13.8. 119,4 sm, 14.8. 140,8 sm und 15.8. 131,5 sm . Von den 90 Stunden Fahrt sind wir 40 Stunden mit Motor gefahren. Die 140.8 sm am 14.8. aber nur unter Segeln. Das gibt uns Mut für die Atlantiküberquerung.

Porto Santo ist eine Insel nordwestlich von Madeira. Sie wurde zuerst entdeckt. Später dann Madeira. Der Ort ist hübsch. Hier hat Kolumbus natürlich auch angelegt und die Tochter des Gouverneurs geheiratet. Das Wohnhaus ist heute ein kleines Museum. Mit dem Bus machen wir eine Inselrundfahrt . DieInsel ist karg. Ihre Hauptattraktion sind die Strände an der Ostküste - kilometerlang und am Südende landschaftlich schön. Mit der Fähre kommen die Madeirenser herüber, um zu baden. Auf Madeira gibt es nämlich keine Strände, jedoch sind dort die Lavaschwimmbecken auch nicht ohne, wie wir noch sehen werden. Sonst gibt es noch Pinienwald, eine Quelle, Windmühlen und den Flughafen zu sehen. - Wir lernen David und Peter kennen. D.h. sie haben sich im Hafen bekannt gemacht und das ausgegebene Bier entgegengenommen. Peter lebt auf einem kleinen Segelboot vor dem Hafen  Dort hat er Schwierigkeiten mit der Polizei, weil das Ankern 46 € pro Tag kostet. Das kann er nicht bezahlen. Im Hafen ist es viel billiger, 14 €. Das ist fürPeter aber auch zu viel, und er hatte damit gerechnet, daß das örtliche Abgabengesetz nicht angewandt wird.  Nach eigener Aussage, lebt er vom Singen. Er sänge so wie Frank Sinatra und würde deshalb gut ankommen.Wir bekommen keine Hörprobe. David hilft auf den einlaufenden Schiffen dies und das aus. Für uns wird er ins Top gezogen und bringt dort eine weitere Halterung BB für unseren Parasailor an, damit wir ihn besser schiften können. David sucht auch einen Billigflug nach London, seiner Heimat. Deshalb bietet er sich als Hilfe zur Überfahrt nach Madeira an, gegen Bezahlung. Wir lehnen aber ab. Uns ist das nicht geheuer. So kühlt dann die anfängliche Freundlichkeit der beiden auch bald ab.

Eines Abends sitzen wir im Ort und gönnen uns ein Abendessen. Das Restaurant ist voll. Mia soll mal den Vino Verde aus Portugal probieren, den sie noch nicht kennt. Das ist ja ein ganz frischer, junger Wein und paßt gut zu Fisch und Meeresgetier. Da mischt sich unser Nachbar freundlich ein. Das wäre nicht der richtige Wein zu unserem Essen, der wäre ja nicht so gut. Kurzum, er bestellt eine gute Flasche Wein, auf seine Kosten ! Wir können das eigentlich nicht annehmen. Da meint er: " I am poor, but not miserable !" Es wird ein schöner Abend. Zusammen mit Gaspard sind noch 2 Kollegen und eine Kollegin am Tisch. Seine Frau schaut mal kurz vorbei und ist mit der Kinderbetreuung beschäftigt. Es stellt sich heraus, daß Gaspard Schuldirektor und Philosoph ist. Seine Kollegen unterrichten Deutsch, Mathe und Englisch. Seine Frau ist Chemikerin. Da der Abend so schön war, laden wir Gaspard und seine Freunde zu uns auf die ATAIR ein. Und nun kommt etwas, was wir alle mal bedenken sollten: Er nimmt die Einladung dankend an, sagt aber gleichzeitig, daß er nicht kommen werde. Warum ?  "Der Charme des ersten Kennenlernens ist, daß alles leicht, sorgenfrei und positiv ist. Jeder zeigt sich von seiner besten und unbeschwerten Seite." Diesen schönen Eindruck wolle er von diesem Abend mitnehmen und immer daran gerne zurückdenken. Wäre es denn nicht so, daß beim zweiten Treffen und den darauf folgenden, die Probleme und Beschwernisse von uns allen und dieser Welt langsam zum Vorschein kommen würden ? Dann wäre doch das Schöne schon relativiert. Deshalb würde er nicht kommen. - Wir denken gerne an Gaspard zurück.

Dann ist da noch Manfred, mit seiner "Maus" auf dem Weg nach Brasilien. Er war Ingenieur und genießt seinen Ruhestand. Sein "Zuhause" ist in Mailand. Er ist mit einer Italienerin verheiratet, die aber nichts auf ein Segelboot bringen kann. Er fährt nun nach Brasilien zu seiner Freundin in Salvador da Bahia. " Sie ist 40. Nicht so eine von 17 Jahren, wie die anderen sie haben." Wir sind beeindruckt, zumal seine Frau ihren Schwiegersohn im Haus aufgenommen hat. Manfred spielt uns noch ein Wetterkartenprogramm auf unseren laptop, bringt aber auch die Karten nicht zum Laufen. Bei seiner Abfahrt eines Morgens, "müssen" alle anwesend sein und helfen. Er liebt eben einen großen Bahnhof. So wird er gebührend verabschiedet - mit Winken und Hupen. Ein paar Wochen sieht er nun niemand - er segelt ja alleine.

    

   

Sonnenaufgang auf See                                                                                                                          

 

22. August 2005

Törn: Porto Santo - Funchal, 13. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR

Strecke: 38 sm

Crew: Mia und Wolfram

Madeira ist eine Wucht. Aber noch sind wir nicht da. In 4 Stunden sind wir am Ziel und ankern vor dem Hafen. Der Ankergrund hält sehr gut und ein paar Tage später können wir zusätzlich noch eine Mooringboje ergattern. In den Hafen müssen wir mit dem Dinghi etwa 15 Minuten fahren. Seltsamerweise gibt es in Funjal nur ca. 8 Gastliegeplätze und die in 2 Päckchen an harter Kaimauer. Achtung Tidenhub! Als dann nach Tagen etwas frei wird, entscheiden wir uns doch für den Ankerplatz. Da haben wir mehr Ruhe und das kostet auch nichts. Von unserem luftigen Ankerplatz können wir das Hotel Reids sehen - das berühmte. Dort stiegen so Größen wie Bernhard Shaw, Winston Churchill und Oskar Lafontaine ab. Das sagt uns so der Reiseführer. Müssen wir denn dahin ? Wir entscheiden uns für einen Ausflug nach Monte - ein früherer Luftkurort. Zunächst schweben wir mit einer Gondelbahn über die Dächer von Funjal. Oben angekommen, gibt es einen schönen botanischen Garten und die Kirche zusehen. Dort ist die Ruhestätte des letzten österreichische Kaisers, Karl I. Er starb hier 1922 im Exil an einer Lungenkrankheit. -  Die große Attraktion ist die Korbschlittenfahrt. Wie in alten Zeiten geht es in rasender Fahrt den Berg hinunter. Gesteuert von zwei Senhores stieben die Funken und qualmen die Schuhsohlen der auf den Kufen stehenden Steuerleute. Wir sitzen weich wie in einem Pferdeschlitten. - Den Rest bis in die Stadt laufen wir dann besser, in Anbetracht der Taxipreise.

  

In Funjal kann man schön bummeln. Bewundernswert sind die gestickten Tischdecken (hier gibt es eine staatliche Stickschule), der alte Markt und die Straßen drumherum. In der Nähe der Drahtseilbahn finden wir in der Altstadt das Restaurant "El Pescadero", was uns Karin Sörensen empfohlen hat. Wie sich herausstellt eine hervorragende Empfehlung. Wir schauen in den nächsten Tagen immer wieder vorbei. Zurück im Hafen kommen wir immer an dem großen Segler vorbei, der früher den Beatles gehört hat. Nun liegt er auf Land und stellt ein teures Restaurant dar.

Wir mieten uns ein Auto und erkunden die Insel.

29.8. Norden und Osten von Madeira. Die Blumen, die bei uns mühsam in Wohnzimmern aufgepäppelt werden, wachsen hier am Wegesrand. Lilein und Hortensien machen den Farnen den Platz streitig. Zunächst erklimmen wir den Pico de Arieiro. Eine Landschaft wie in den Alpen. Dazu spielt eine peruanische Gruppe "El Condor Pasa" . Es könnte nicht passender sein. Bei einem heißen Tee in der Hütte ist das Alpenambiente komplett. Nächster Halt ist Ribeiro Frio. Wir wandern an der Levada do Furado entlang. 2600 km von diesen Bewässerungskanälen gibt es. Sie sind z.T. in den Fels gehauen und das Wasser fließt auch durch Tunnel. Hunderte Meter geht es auf der einen Seite in die Tiefe. Man kann aber nicht weit fallen, weil da überall der Lorbeerwald ist. Ein Weltnaturerbe. Früher war die ganze Insel davon bedeckt - bevor die Entdecker kamen. Monatelang brannten die ersten Siedler alles ab, um Ackerland oder Weideland zu gewinnen. Teilweise sollen die Siedler die Insel wieder verlassen haben, weil sie den ganzen Rauch nicht mehr aushalten konnten. Gehen wir heute mit der Umwelt besser um ? Man denke nur mal an den Amazonas - Urwald, wo jedes Jahr Urwald in der Größe von Belgien verloren geht. - Erschöpft kehren wir in dem "Schwarzwaldhäuschen" an der Straße ein. Weiter geht es nach Puerto La Cruz und Camacha. Dort geraten wir in ein Folklorefestival und Volksfest. Eine Prozession aus Anlaß der Kommunion findet auch noch statt. Die tiefe Frömmigkeit ist den Teilnehmern ins Gesicht geschrieben. Junge Frauen dürfen die Heiligenstatue tragen. Erst sind die schlanken dran, dann die etwas kräftigeren. Dahinter die Priester, dann die Kommunisten (oder wie heißt das? Mia meint: Kommunionskinder) und dann das Volk. - Gegrillt wird auf offenem Feuer. Alte Paletten sind das Brennmaterial. Da wollen wir dann doch nichts essen. Es gibt aber auch Gutes a la plancha. Diese wird mit Gas geheizt. Die Dichtigkeitsprüfung der Anlage ist ein Gedicht. Zunächst hält man das  Ohr ans Ventil und dann die Nase. Professionell! Die Gasflasche wird dann direkt unter der heißen Herdplatte positioniert. Wir gehen dann doch besser zu den folkloristischen Vorführungen. Gruppen aus Sardinein und Österreich sind auch dabei. So bleiben wir bis tief in die Nacht.

      

Levada                                                  Pico de Arieiro                               Blumen                                                Dichtigkeitsprüfung                        Bäume                                                               

30.8. Norden und Westen von Madeira. Nachdem wir auf einer Schnellstraße die Insel durchquert haben, fahren wir auf der alten Straße nach Seixal. Eine landschaftlich wunderschöne Strecke, Steinschlag nicht ausgenommen. Uns trifft einer auf die Motorhaube. Seixal ist Weinbauzentrum und wir ergattern auch ein Gläschen in einer abgelegenen Kneipe. Am Ende der Insel, in Porto Moniz, finden wir eine ganze Badelandschaft aus meerwassergespeisten Lavaschwimmbecken. Ab und zu schwappt das Meer herein. Idyllisch. Wir wollen garnicht weiter. Der Rückweg führt uns über karge Höhenzüge. Man wähnt sich in Schottland. Die Stille ist so tief wie die Täler. Am Abend sind wir in Camera de Lobos, ein Fischerhafen mit bunten Booten. Hier saß Winston Churchill oft und malte die Szenerie. Ein schönes Motiv. Wir kaufen noch schnell frische Sachen im Supermarkt, denn morgen soll es nach Graciosa gehen.

Alte Straße                                              Lavaschwimmbecken                          Camera de Lobos                                  Mia im Lorbeerwald           Auf dem Fischmarkt

September 2005:

1. September 2005 - 3. September 2005

Törn: Funchal - Caleta del Sebo/Graciosa, 14. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR

Strecke : 247,7 sm

Crew: Mia und Wolfram

 Auf gehts zu den Kanaren. Die Insel Graciosa ist das Ziel, weil sie am nächsten liegt. Daß diese Insel aber der berühmte Geheimtip ist, hätten wir nicht gedacht. Zunächst ist es aber weniger angenehm. 8:30 Uhr Anker auf in Funjal, und gleich packt uns der Nordost mit 5 Bft. Eigentlich nicht so schlimm, im Gegenteil, für die ATAIR der beste Wind. Da fängt sie erst richtig an zu laufen. Die Wellen 3-4m kommen von Backbord, und das ist nicht schön. Ein kräftiges Rollen ist die Folge. In den beiden Nächten der Überfahrt kommt dann noch die absolute Dunkelheit hinzu. Neumond und dichte Wolkendecke. Da ist es sehr willkommen, wenn ab und zu mal die Lichter eines Supertankers auftauchen. Nachts taut es sehr stark, sodaß es mal wieder durch unser Biminitop tropft. Wir fahren nachts mit dem 2.Reff im Groß. Nun, auch das ist alles mal überstanden und wir laufen stolz am 3.9. um 8:00 Uhr in Caleta del Sebo, den Hafen von Graciosa, ein.

Auf Graciosa gibt es zwei Dörfchen. Dasjenige rund um den Hafen hat 3 Supermärktchen, 1 Metzgerei, 1 Bäckerei, 1 Kirche, 1 Internetcafe, 1 Geldautomaten und diverse Bars und Restaurants. Am Hafen gibt es ab 16 Uhr die Möglichkeit Fisch in der Halle der Kooperative zu kaufen. Auch eine Disco konnten wir ausmachen. Hauptattraktion ist die Ankunft der Fähre aus Orzola, die neue Gäste bringt. Das Gepäck wird entweder mit Schubkarre oder per Landrover zu der Unterkunft gebracht, die, bis auf ein Hotelchen, alle aus privaten Zimmern oder Wohnungen bestehen. Autos kann und darf niemand mitbringen.Nur die vorhandenen Landrover dürfen benutzt werden. Wahrscheinlich hat Graciosa die höchste Landroverdichte weltweit. 60 Stück sollen es sein. Mehr als 10 konnten wir nicht ausmachen. -  Das andere Dörfchen, Pedro Barba, ist eher ein Luxusort ohne Infrastruktur. Dieses ursprüngliche Hauptdorf wurde von reichen Spaniern aufgekauft und die Häuser nach ihren Bedürfnissen, jedoch geschmackvoll, umgebaut. Ein Haus mit etwas Land soll dort 700 000,00 € kosten. - Die ganze Insel ist Naturschutzgebiet und daher herrlich für Wanderungen, mountainbike-touren (Fahrräder im Ort) oder Strandaufenthalte z.B. Playa Francesa oder absolute Spitze: Playa Concha. - Ach, was erzählen wir !? Fahrt doch selbst mal hin.

Wir haben einen sehr nettes australisches Ehepaar als Nachbarn im Hafen. Kaum haben wir angelegt, schimpft er schon auf Bush und seinen Irakkrieg. Später sieht er uns zum Abendessen aufbrechen. Er warnt: "If you go to dinner, don´t take the coffee !" Natürlich hat Wolfram das gleich schon wieder vergessen, er nimmt den coffee und puuuuhhh - das kommt von dem Wasser aus der Entsalzungsanlage am Festland. Die Aussis weihen uns auch in ihre Piratenabwehr ein. Erstens führen sie ein Blaulicht mit, das bei Bedarf eingeschaltet wird, und zweitens, haben sie einen Weidezaun von ihrer Schaffarm in Australien mitgebracht. Der wird um die ganze Reling geführt und unter Spannung gesetzt. Am Horn von Afrika hat dieser Zaun seine abschreckende Wirkung schon entfalten können. Nun möchten die beiden wieder nach Australien, weil das Telefonieren mit ihren acht Enkelkindern zu teuer wird. Nur über die Route gibt es noch keine Einigkeit: er möchte durch den Panamakanal und sie um Kap Hoorn. Bei Mia und mir ist es umgekehrt. So schlagen die beiden vor, er könne ja mit Mia via Panama und Wolfram mit der Lady um Kap Hoorn segeln. Lustig, gell ?

Abgesehen von diesen schönen Bekanntschaften, steht Rostklopfen und Streichen auf dem Programm. 9 Tage lang. Naja, Strandbesuche und ein Ausflug nach Arrecife waren auch dabei und die vielen schönen Abende im Hafen. Dort gibt es so etwas wie eine Urdemokratie. An einer Ecke sitzen abends Männer und auch Frauen und diskutieren über politische Ereignisse. Dabei geht es lautstark zu, sie schreien sich nahezu an. Das ist aber nicht so gemeint, vielleicht sind sie auch nur schwerhörig.- Und solange die neue Freundin vom Italiener noch nicht aufgetaucht war, war auch die Pizza bei ihm hervorragend.

 

15. September 2005

Törn: Graciosa - Puerto Calero/Lanzarote

Strecke: 35,2 sm

Crew: Mia und Wolfram

Um 9:15 Uhr brechen wir von Caleta del Sebo nach Puerto Calero auf. Wir kommen dort um 10:30 Uhr an. Es gibt nichts zu berichten, außer daß die Decksbeleuchtung kaputt ist. Das ist nicht lebenswichtig. Es ist kein Wind und wir müssen motoren, denn unsere Freunde erwarten uns. Außer dem üblichen Rostklopfen und Streichen hatten wir in den vergangenen Tagen neue Lautsprecher in den Salon verlegt, die Inmarsat C - Anlage installiert, die Toilette vorne repariert und noch einmal Playa Francesa besucht.

15. September 2005 - 27. September 2005

Törn: Rund Lanzarote

Strecke: 80,5 sm

Crew: Lilo, Ursl, Bernward, Albrecht

Nach Puerto Calero gings am 15.9. Das ist der Hafen auf Lanzarote mit den vergoldeten Pollern. Das Logbuch sagt: 22 € pro Tag, alles inklusive, Dusche/WC gut, internet umsonst im Hafenturm, Kneipen am Hafen so - so, Umgebung tot, Super-Ausblick von der Terasse des 4 Sterne Hotels.

Am 17.9. kommen unsere Freunde an Bord. Erst Ursl und Bernward (17:30 Uhr) und dann Lilo und Albrecht (19:30 Uhr). Eine große Wiedersehensfreude!

Warum noch lange hier bleiben. Am kommenden Tag starten wir bei NE 4 nach Puerto Rubicon mit Fock und Groß. Puerto Rubicon, eine Marina der Superlative: beste sanitäre Einrichtungen, Swimmingpool, Waschmaschine, alles für nur 17 € pro Tag, aber nur wenn man Transocean-Mitglied ist. Wenn man es noch betriebsamer möchte, läuft man die 25 Minuten nach Playa Blanca. Das Taxi zurück ist mit 3 € nicht teuer.

       

v.l.n.r. Mia,Wolfram,Bernward,      Albrecht und Bernward                                                          Der Parasailor                     Albrecht bereitet seine            

Ursl,Lilo,Albrecht                                                                                                                                                                                      berühmten "huevos              

                                                                                                                                                                                                                      rancheros"

Der 20.9. bringt die Fahrt zur Playa Francesa/Graciosa und Wolframs Geburtstag. Damit man schön an Bord grillen kann, wird in der Bucht geankert. Ein sehr schöner Platz zum Ankern,  Baden und Genießen. Und da der Anker gut hält, steht dem Geburtstagsmenü nichts im Wege: Sepia gegrillt als Vorspeise und gegrilltes Entrecote als Hauptgang. Dazu den feinsten spanischen Cava.

21.9. : Landausflug nach Puerto el Sebo von Ursl, Lilo, Bernward, Albrecht und Mia.

22.9. : Landrover - Rundfahrt auf Graciosa

23.9. : Wir lernen Sigi aus München kennen, der uns mit seinem Landrover für einen Badetag an die Playa Concha bringt. Paradiesisch !

 

     

Die Crew verewigt sich auf der Mole von La Caleta de Sebo auf Graciosa                                                    Albrecht bei der Arbeit vorm Mast

24.9. Fahrt von Graciosa nach Puerto Calero bei besten Segelbedingungen. Die Genua ist bei stetem NE unser Zugpferd. In Puerto Calero ist die Lanzarote-Umrundung abgeschlossen. Leider macht die hohe Kaimauer am Hafenturm uns einige Probleme beim Anlegen, aber dank der tatkräftigen Hilfe der Crew bleibt alles heil. Um 18 Uhr gehen Ursl,Lilo, Bernward und Albrecht von Bord. Damit sind unsere gemeinsamen Unternehmungen aber noch nicht zu Ende.

27.9. Gemeinsamer Ausflug nach Timanfaya, Feuerberge. Dort wird auf dem Vulkan mit der Erdwärme gegrillt, Wasserfontänen schießen in die Luft und Gestrüpp entzündet sich in den Vulkanspalten. Die Landschaft ist überwältigend. Wir besuchen auch die Lavahöhlen Los Hervideros, wo das Meer wie in Kochtöpfen rumort, und die grüne Lagune, wo man Olivine finden kann.

 

   

Der Strand Playa Concha/Graciosa                                       Nach getaner Arbeit                                                                 Taxi in Playa Francesa/

                                                                                                                                                                                                                Graciosa

28. September 2005

Törn: Puerto Calero - Rubicon

Strecke: 9,6 sm

Crew: Mia und Wolfram

Schnell fahren wir nach Rubicon, weil am nächsten Tag unsere Crew Ursl, Lilo, Bernward und Albrecht an Bord kommt.

29. September 2005

Törn: Rubicon - Isla de Lobos - Rubicon

Strecke: 18,3 sm

Crew: Lilo, Ursl, Bernward, Albrecht

Heute steht die Erprobung des Parasailors auf dem Programm. Um 10:05 Uhr haben wir das Ablegen schon hinter uns. Das rote Tuch wird bei E 4 hochgezogen, und wir machen, trotz des anfänglichen Leinengewurschtels und dank des vollen körperlichen Einsatzes von Albrecht, bald gute Fahrt mit 6-7 kn. Bernward behält die Ruhe am Steuer und pflügt durch den Atlantik. Wir alle sind beeindruckt wie das abgeht. Auf einer entgegenkommenden Fähre stehen alle an Deck und fotografieren ohne Ende. Das Ding sieht ja auch spektakulär aus. In der Begeisterung sind wir etwas von unserem Ziel - Isla de Lobos - abgekommen. Um 14:00 Uhr werfen wir dort Anker und den Grill an. Vorspeise: merluza, Hauptgang: Hammelkottelet. Den Leuten auf dem nebenan ankernden Ausflugdampfer läuft das Wasser im Mund zusammen. Eine Stewardess bietet uns im Tausch sogar eine halbe Flasche Rum an, aber mit halben Sachen geben wir uns nicht ab. Um 19:00 Uhr waren wir zufrieden wieder zurück in Rubicon. Wir durften dann noch am Abend im Hotel von LUBA (Lilo,Ursl,Bernward,Albrecht) am Buffet teilnehmen. Deliziös !

30.9. Ausflug mit LUBA in den Norden von Lanzarote auf den Spuren von Cesar Manrique: Bauernmuseum, das Monumento del Campesino und nicht zuletzt sein Wohnhaus, welches eigentlich kein Haus ist, sondern verschiedene Lavahöhlen miteinander verbindet und als Wohnräume ausgestaltet. Lanzarote kann sich glücklich schätzen, diesen Künstler beheimatet zu haben. So ist auch, durch seinen Einfluß, der Massentourismus mit seinen schrecklichen Bettenburgen ausgeblieben. Zum Abschluß haben wir noch eine Bodega in El Grifo besucht (fast wie in der Pfalz), um den wohlschmeckenden Malvasia-Wein zu kosten und die beschwerliche Weise des Weinanbaus auf Lanzarote kennenzulernen. Teguise nahm uns zum Mittagessen in einer Laube auf. Leider war dann diese schöne Zeit zu Ende und wir mußten Abschied nehmen, in der Hoffnung, daß wir uns bald wiedersehen.

All die schönen Erlebnisse mit Ursl, Lilo, Bernward und Albrecht kann man garnicht umfassend hier schildern. Da ist der professionell gemachte Film von Albrecht viel, viel besser. Der ca. 30 minütige Streifen gibt auch für Leute, die Lanzarote einmal besuchen wollen, einen sehr guten Überblick. Der Film liegt auf DVD und VHS vor. Wer Interesse am Ausleihen hat, bitte bei uns oder direkt beim Albrecht melden: aweisz@gmx.de   Übrigens, Ibiza mit der ATAIR gibts auch !

Die erste Hälfte des Oktobers verbringen wir mit Rostklopfen und Streichen, sowie schönen Ausflügen. z.B. Santa im Nordwesten, dem kleinsten Hafen der Welt. Hier paßt jeweils nur ein kleines Fischerboot hinein und muß auch gleich an Land gehievt werden, damit das nächste anlanden kann. Die Wellen stehen quer zur Hafeneinfahrt. Wir sonnen uns an einem klitzekleinen Strand. Auch Arrecife ist noch einmal Ziel. Der Seglerhafen ist wirklich nicht einladend. Bis auf den Hafenmeister. Der ist Chinese und überaus lustig und freundlich.

Strandtage am Kap Papagayo folgen, wir sammeln Vulkanerde in verschiedenen Farben für ein evtl. späteres Gemälde, an den Salinen kommen wir leider nicht an das Salz heran, sonst hätten wir für die nächsten Jahre ausgesorgt - jedenfalls salzmäßig.

Leider müssen wir am 13.10. Zeugen eines Todes in der Marina werden. Der Skipper ist mit seiner Frau am Morgen rausgefahren und dann am Steuer zusammengesunken. Seine Frau steuert den Katamaran zurück. Der Notarzt versucht alles - aber vergeblich. Später am 29.11. reißt sich der, inzwischen in Graciosa liegende, Katamaran beim Hurrican Delta vom Steg los und geistert durch den Hafen. Nur mit Mühe können die Helfer Schäden vermeiden.

Wir treffen Herrmann, SY "Como No". Beruflich war er Binnenschiffer auf dem Rhein und nun auf großer Fahrt. 68 Jahre ist er. Seine große Liebe seit 25 Jahren ist 16 Jahre älter als er. Sie besucht ihn ab und zu, wenn er mal wieder Landfall hat. Zu der Runde gesellen sich noch Carla und Dieter (SY "Nautica") aus Emden, ehemals TÜV für Binnenschiffe (kennt aber Herrmann nicht) und Holger und Antje aus Bremen (SY "Freyja"). Holger war unheimlich geschäftig in der letzten Zeit, um das Boot schön für seine Antje herzurichten, die ja nun einfliegen sollte. Das Cockpit wurde völlig neu mit Holz ausgekleidet und vieles mehr. Wolfram:" Das machst Du aber schön. Das ist ja wirklich perfekt ! Da wird sich die Antje aber freuen". Holger: " Ach, es ist alles umsonst, sie findet ja immer was !"  

Oktober 2005:

17. Oktober 2005

Törn: Rubicon - Caleta del Sebo/Graciosa

Strecke: 35,5 sm

Crew: Mia und Wolfram

Nach weiteren Tagen in Rubicon und Badeausflügen zu der Playa de las Mujeres und auch mal ein Drink in dem 5 Sterne GL Hotel nebenan, laufen wir am 17.10. aus nach Graciosa. Um 11:00 Uhr brechen wir bei Regen auf. Um 15:00 Uhr haben wir einen historischen Punkt erreicht: 29 Grad 08,2´N, 13 Grad 40,8´W.  Genau an diesem Punkt sind Mia und ich seit Sardinien 2000 Seemeilen zusammen gesegelt. Ist das keine Leistung ? Seit 7.5. 2004 sind wir 2666,4 sm zusammen gesegelt. Die Strecke ab Wedel ist 7197,0 sm. Langsam bekommen wir einen Salzbuckel. Noch ganz beeindruckt von uns selbst, legen wir um 16:20 Uhr in Caleta del Sebo, Platz 9 an.

19. Oktober 2005

Törn: Rund Graciosa

Strecke: 20,2 sm

Crew: Loni und Dieter

Beim "Italiener" lernen wir Loni und Dieter mit dem Spruch "....der Hund ist älter als wir" kennen. Wir beschließen einen gemeinsamen Törn rund um Graciosa. Es ist ein wunderbarer Tag ohne Wind. Die flapsigen Sprüche vom Kennenlernen finden ihre Fortsetzung. Dieter ist etwas angeschlagen vom Vortag, als wir in Playa Concha den Gin Tonic dabei hatten. Wir ankern noch in der Bucht Playa Francesa zum Baden, Mittagessen, und um die Angelleine aus der Schraube zu holen. Eine Aufgabe für Wolfram mit seiner neuen Tauchausrüstung. Einfach beim Ankern vergessen, die Leine einzuholen. Ein harmonischer Tag. Wir beschließen uns in Deutschland wiederzutreffen. Besiegelt wird das mit einem Abendessen bei "Enriqueta".  Am Nachmittag war noch der große Stress ausgebrochen, weil ja alles fertig gemacht werden mußte für eine Liegezeit bis 14.12. Ein Deutschlandbesuch stand mal wieder an. Sigi versprach uns aufs Boot aufzupassen!

     

Playa Concha/Graciosa                                                              Dieter                                                     Celeta del Sebo/Graciosa 2005

 

 

23. Oktober 2005

Überfahrt mit einer Fähre von Arrecife nach Las Palmas

      

Abendstimmung zwischen Lanzarote und Gran Canaria

Der 23.10. ist Dieters Geburtstag Beim "Veradero" wird ihm gratuliert, und Loni und er winken uns zum Abschied, denn wir fahren mit der Fähre nach Orzola. Mit der Fähre wollen wir dann von Arrecife nach Las Palmas/Gran Canaria - 7 Stunden. Wer hat das denn geplant ? Wir treffen Karla, eine Fotografi(e)n aus München und verbringen  einen Nachmittag am Strand und beim Taxifahrer, der uns zu sich nach Hause einlädt.

Die Fähre ist furchtbar langweilig. Entschädigt werden wir von einem herrlichen Sonnenuntergang. Gegen 24:00 Uhr sind wir in Las Palmas. Kein Taxi, kein Bus - nichts. Mit viel Geduld überreden wir einen Barbesitzer ein Taxi zu rufen. Dann Hotelsuche. Schließlich landen wir im Hotel Verol. Wir wissen zu der Zeit noch nicht, daß es eine belebte Gegend ist. Es gibt nichts mehr zu essen und zu trinken - mittlerweile 1:30 Uhr. Dann entdecken wir die Bodega. Ein altes Weinlager grad um die Ecke. Herrlicher Wein und Tapas. Am nächsten Morgen früh raus zum Flieger nach Deutschland. Wat ein Stress!

 

November 2005:

29. November 2005

Der Tag bringt fast eine Katastrophe über Graciosa. Der Hurrikan Delta kehrt sich überraschend nach Osten und trifft die Kanaren. In Graciosa ist ab 21 Uhr der Teufel los. Bei Windstärken von 150 km/h reißen sich im Hafen Schiffe los und treiben mit abgerissenen Schwimmstegen durch den Hafen. Die Enden der Schwimmstege werden in die Luft gerissen und wie Streichhölzer abgeknickt. Graciosa verliert ca. 50 % seiner Anlegemöglichkeiten. Ein Boot verliert seinen Mast. Eine an Land befindliche Aluyacht beginnt über Land zu wandern. Der Hafenmeister und ein Mitarbeiter werden ins Hafenbecken gerissen, überleben aber unverletzt. Sigi vertäut die ATAIR besser und hält sie vom Steg ab.  Sand vermischt mit Seewasser deckt die Boote bis zur Mastspitze ein. Die ATAIR trägt nur Farb-Abschürfungen am Bug und an der Scheuerleiste Backbord davon. Am 30.11. um 6 Uhr hat der Spuk plötzlich ein Ende. Nahezu Windstille tritt ein. Die Leute beginnen ihre Häuser zu säubern und herumgeflogene Teile einzusammeln.

Dezember 2005:

14. Dezember 2005 - 27. Dezember 2005

Weihnachten 2005 auf Graciosa

Am 14.12.05 sind wir nach 7 Wochen Deutschland wieder auf Graciosa. Es war ziemlich stressig,denn wir hatten fast jeden Tag Besuch oder waren eingeladen. Wir trafen unsere Freunde und Bekannten wieder, denn es gab viel zu erzählen. Am 25.11. gab es Mias Geburtstag mit Doris, Jürgen, Katalin und Henk zu feiern; acht Tage später nochmals Feier mit Freunden.  Dann war wieder einmal Papas Geburtstag (12.12.) und es gab-wie jedes Jahr- eine schöne Familienfeier.

Wir hatten am 23.10. unsere weiße Atair im Hafen von Graciosa verlassen, nun am 14.12. finden wir ein gelbes Wüstenschiff wieder. Drei Tage brauchten wir, um den gelben Sand abzukehren und mühevoll mit Eimer und Seewasser den Sand abzuspülen,denn wir hatten kein Wasser und Strom am Steg. Wasserschlauch und Staubsauger wären bequemer gewesen, aber so ist das nun einmal im Leben auf einem Boot. Man kann nicht alles haben! Da die Arbeit bei Sonnenschein und 20 Grad verrichtet wurde, war alles nur halb so schlimm. Während unserer Abwesenheit wütete ein Orkan mit 12 Bft auf den Kanaren. Der Orkan hätte schlimme Schäden an unserem Schiff zurücklassen können, aber Atair hatte nur ein paar kleine Farbabschürfungen. Man sagte uns, daß der Hafenmeister "badenging". Eine starke Böe hatte ihn vom Steg ins`Meer geblasen. Bei einem Kat wurden die Halterungen der Festmacher auf dem Schiff durch den Orkan herausgerissen, und er trieb herrenlos im Hafen auf andere Yachten zu. Dank der Männer im Hafen und auf den Yachten, konnte Schlimmes verhindert werden. Auch ein ganz großes Dankeschön an Sigi, der uns sehr geholfen hat und von dem ich noch erzählen werde.

Am 18.12. beschließen wir eine lange Wanderung am Strand. Wunderschön - kaum Leute. Wolfram besteigt den "gelben" Berg. Mir zu anstrengend. Wir treffen uns am Strand wieder, wo wir in der Sonne liegen und mutige "Wasserratten" beobachten, die selbst eine Wassertemparatur von 16 Grad nicht von einem langen Bade abhalten kann.

Am 20.12. laden wir Sigi und seine Lebensgefährtin Juanita zu einem Abendessen ein, als Dankeschön für die Betreuung unseres Schiffes während unserer Abwesenheit. Dank Sigi hatte der Orkan bei unserem Schiff keine Chance etwas zu demolieren, denn er hatte noch zusätzliche Festmacher  angebracht, um den Bug  vom Steg abzuhalten. 

24.12. Heilig Abend!!! Mit kleinem Tannenbaum und Lämpchen auf dem Schiff. Morgens viel Wind aber Sonne. Wir kaufen ein und sitzen bei unserem "Italiner" rum. Ein holländischer Dreimaster mit "Conflictivos" ( Reha für straffällig gewordene Jugendliche) liegt vor Anker. Eine Schatzsuche wird veranstaltet. Abends leckeres Essen im Restaurant "Enriquetta".

25.12. Verbringen den Tag auf unserem Schiff. Kochen leckere Sachen ( Zicklein mit Klößen ) und richten die Schleppangel ein.

26.12. 2. Weihnachtstag. Hier kein Feiertag. Es regnet heftig. Heute hat Sigi Geburtstag. Wir bringen ihm am Nachmittag ein Ständchen und Geschenke. Abends sind wir eingeladen und verbringen einen netten Abend mit Sigi, Juanita, Marion, Secundo; später kommt noch ein junger Tierarzt hinzu.

27.12. Abschied! Wir fahren weiter, wieder nach Playa Blanca-Hafen Rubicon auf Lanzarote. Andy und Andrea sind auch noch da. In ein paar Tagen wollen Sie zu den Cap Verden mit ihrem Kat starten.                                             

              

         Das Haus von Sigi und Juanita auf Graciosa                                                      Sigi und Juanita mit einem Teil ihrer Haustiere

Nun nochmals zu Sigi und Juanita: Sigi kommt aus München und wollte mit seinem Segelschiff eigentlich von der Adria nach Griechenland. Der Wind kam aber aus Osten - so segelte er nach Westen. Kam an Gibraltar vorbei, segelte weiter in Richtung Kanaren und landete auf Graciosa. Dort lernte er Juanita kennen. Seine Spanischkenntnisse waren sehr dürftig, so bot ihm Juanita an, ihm Spanisch beizubringen, wenn er die Fenster an ihrem hübschen Häuschen repariert. Gesagt - getan. Heute leben sie seit vielen Jahren mit ihren Tieren (2 Hunde, 3 Katzen/2 Papageien) glücklich zusammen. Sigi hat einen Jeep und fährt Touristen zu den schönen Stränden. Er kümmert sich um einen großen Garten - Juanita hat noch einige Ferienwohnungen, die immer im voraus vermietet sind.

27. Dezember 2005

Törn: Caleta del Sebo/Graciosa - Rubicon/Lanzarote - 15. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR

Strecke: 35,5 sm

Crew: Mia und Wolfram

Obwohl als 15. Etappe deklariert, nichts außergewöhnliches. Null Wind, 7 Stunden Fahrt unter Motor.

 

27. Dezember 2005 - 1. Januar 2006

Silvester/Neujahr 2005/2006 in Playa Blanca/Rubicon

30.12.05 Andrea und Andy legen mit ihrem Kat "Pendragon" ab: Ziel sind die Cap Verden. Am Steg, bei der Verabschiedung der beiden, lernen wir Peter aus Hamburg kennen. Mit seiner "Jonga" hatte er auf der Fahrt von Portugal nach Madeira großes Pech, denn sein Mast brach bei stürmischer See, und so kam er ohne Mast in Porto Santo an. Er will nach New York segeln, denn seine Tochter, die dort lebt, erwartet ihr 3. Kind.

   

Andy und Andrea                                    Peter

 

31.12.05   An diesem Tag legen Hanne und Jürgen mit ihrer "Helios" ab. Sie bleiben auf den Kanaren. Silvester im Super Hotel Vulkano kostet das Silvester Gala-Dinner 258.-- Euro pro Person natürlich mit Smoking und  "kleinem Schwarzen." Nein Danke. Wolfram bereitet ein köstliches Abendessen, und wir laden Peter, der zur Zeit allein an Bord ist und noch immer auf seinen neuen Mast wartet, ein. Es gibt folgende Menüfolge:

Gambas al ajillo ----- Sauerkrautsuppe mit Kokosmilch(Peter ist begeistert) ----- Entrecote ----- Crema catalana(so gut wie bisher nie gelungen)

Wir verbringen einen sehr netten Abend zusammen. Tolles Silvesterfeuerwerk. 

 

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