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Reiseberichte 2006 |
Januar
2006 Peter weiht uns noch in sein Rezept zum Haltbarmachen von Fleisch ein: Mach Dein Fleisch haltbar mit Peter: Fleisch mit Öl, Salz, Pfeffer und Knofi sowie Schnaps!!!!!! versehen. Bedeckt und luftdicht in einem Behälter stapeln. Hält ca. 14 Tage (nach neuesten Erkenntnissen während der Atlantiküberquerung nur 7 Tage ungekühlt haltbar) und weil wir gerade dabei sind, hier das Rezept zum Haltbarmachen von rohen Eiern (Autor: Stefan vom Parasailor/Mallorca) Eier mit Öl einreiben und in Zeitungspapier wickeln. Keine Ahnung wie lange die frisch bleiben. Wir lernen Bruno und Christina mit ihrer "Fuscia 111" kennen. Sie kommen aus Cagliari/Sardinien, wollen auch nach Gran Canaria und bis Mai wieder in Sardinien sein. Überraschenderweise treffen wir sie später wieder in Las Palmas. Da ist das Hallo groß. Am 4.1. legt Hans mit seiner "Knaatsche" Richtung Brasilien ab. Uns besuchen Schwarzer von der Kreuzerabteilung und Erhard von TO. Erhard bringt uns eine neue TO-Fahne mit. Auf den KA-Wimpel müssen wir noch warten. Am 13.1. legen Bruno und Christina nach Teneriffa ab. Und wir machen uns auch auf den Weg. Christina und Bruno 14. Januar 2006 Törn: Rubicon/Lanzarote - Gran Tarajal/Fuerteventura - 16. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR Strecke: 47,5 sm Crew: Mia und Wolfram Nur mit Motor können wir diese Etappe bewältigen. Es weht - oder besser gesagt es säuselt - mit 1-2 Bft von SE. Wir schauen in Puerto Rosario und Puerto Castillo vorbei. In Rosario gibt es keinen Liegeplatz und Castillo ist zu teuer. Also weiter nach Gran Tarajal. Wir sehen erst später, als wir schon angelegt haben, die aufschwimmenden zerrissenen Mooringleinen - eine Gefahr für jede Schraube. Martin und sein Freund von der "Amigo" helfen uns beim Anlegen. Das ist auch notwendig - der Platz ist sehr eng. Am 15.1. legt die "Amigo" ab. Wir berichten später über Anna, Ines und Martin. Das Logbuch vermeldet, daß Mia Wolfram im Scrabble am 16.1. geschlagen hat ! Nach der Vollmondnacht am 15.1. hat sich das Wetter geändert und wir haben kräftigen Wind am 17.Januar 2006 Törn: Gran Tarajal - Morro Jable - 17. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR Strecke: 20 sm Crew: Mia und Wolfram Zunächst noch akzeptabel kommt der Wind mit 5,5 Bft aus N-NE daher. Dann aber gehts los mit 7-8 Bft und Böen bis 10 Bft Alles kein Problem, solange wir draußen sind. Wir brauchen 2 Stunden zum Anlegen im Hafen von Morro Jable. Mia ist schon auf den Steg gesprungen. Wiederholt versucht Wolfram richtig in die Lücke zu kommen, aber immer wieder kommen kräftige Fallböen, die die ATAIR wegdrücken. Bei einem neuen Anlauf ist der Wind so stark, daß die schon ausgebrachten 4 Fender auf SB komplett an Bord geworfen werden. Schließlich entnervt hinein in die Lücke. Kaum sind wir fest, drückt eine Böe uns an den hochbordigen Nachbarn. Eine unserer Solarpanelen und 2 lifeslings sind die Opfer. Alles ersetzbar. Hauptsache wir sind gesund. Daß es auch anders gehen kann, erfahren wir kurz später. Wir lernen Annegret,Wolfgang und Bernward und ihre "Anne" kennen. Ihr 80jähriger Onkel ist nach einem Spaziergang am Strand unglücklich gefallen und dabei tödlich verletzt worden. Er wollte mit über den Atlantik gehen. Nun fand eine Seebestattung von der SY Anne aus statt. Während des Sonnenuntergangs am 18.1. wurde seine Asche aufs Meer gestreut. In den nächsten Tagen schauen wir uns Morro Jable an, welches uns ganz gut gefällt. Ein Auto wird gemietet und wir machen eine größere Erkundung, um auch von dieser Insel einen Eindruck zu bekommen. Schöne Strände gibts. Das Inselinnere wirkt etwas verlassen, bietet aber schöne Ausblicke.
Kirche in Pajara/Fuerteventura Wasserschöpfstelle in Pajara/Fuerteventura 21. Januar 2006 Törn: Morro Jable - Las Palmas/GranCanaria - 18. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR Strecke: 58 sm Crew: Mia und Wolfram Diesmal ist es eine Rauschefahrt. Wir haben SE 4-5 Bft. Wir starten schon um 5:20 Uhr in Dunkelheit. Vorbei an Freddy Quinns früheren Motorsegler verlassen wir den Hafen. Wir erreichen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,8 kn und sind um 16:00 Uhr in Las Palmas. Ein sehr freundlicher Tankwart erwartet uns am Anmeldekai und gibt uns Pier 16 zum Festmachen. Die Nachbarn sind Schweizer und Norweger. Alle wollen noch über den Atlantik. Am 22.1. besuchen wir das historische Zentrum von Las Palmas, die Kirche Sta. Anna, die 1699 von holländischen Piraten zerstört wurde und nur teilweise wieder hergestellt ist, das Wohnhaus von Kolumbus ( wo hat der eigentlich nicht gewohnt ?) und einen Bazar vor der Kirche mit fetziger Musik und Fingerpuppen, die dazu singen und tanzen. Immer wieder werden die Kinder aufgefordert mitzutanzen. Aber das kennen wir ja alle: die Mädchen sind sofort dabei, während die Jungen sich drücken. Am folgenden Tag entdecken wir das Restaurante "Alemania" in der Calle Alemania. Dort gibt es gute Tapas und immer kühles Bier. In der Folgezeit wird das "Alemania" so etwas wie eine Stammkneipe für uns. Wir treffen auch Anna,Ines und Martin von der "Amigo" wieder und verbringen schöne Abende miteinander. Anna besticht mit ihrem Charme ( sie ist 4 Jahre), hat offensichtlich ein mathematisches Talent und den umwerfenden Ausspruch " Weißt Du waaaaaas ....." auf Lager. Das bringt Mia dazu, zur hauptamtlichen Märchenvorleserin von Anna zu werden. In den nächsten Tagen erwerben wir einen Ganzkörperspiegel für das achterliche Bad auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Dame (Mia) und eine Methacrylglasplatte, um doch noch unser Solarpanel zu reparieren. Der Spiegel muß natürlich sofort montiert werden. Das Panel kann warten. Wir finden das Hotel Velor und die schöne Bodega in dessen Nähe wieder. Dort waren wir nach unserer Fährenüberfahrt von Lanzarote abgestiegen. So gehen die Tage dahin mit Reparaturen, Instandhaltung und Wartung , aber auch mit Strand, Sonne und Entspannen.
Februar 2006: 4. Februar 2006 - 13. Februar 2006 Törn: Gran Canaria: Las Palmas - Pasito Blanco - Las Palmas Strecke: 71 sm Crew: Petra und Karl-Jürgen Da sind sie nun, Petra und KJ. Gegen 19:00 Uhr am Samstag, 4.2. treffen sie ein und machen sich erstmal mit den Lokalitäten an Bord vertraut. Und es wird gleich lustig. Mia erzählt von unseren Begegnungen in den anderen Häfen und berichtet über Peter, der eine neue Lebensgefährtin hat: "Er hat 2 Kinder von ihr, die sie mitgebracht hat." - Es ist nicht ganz einfach vom Steg über den Bug auf die ATAIR zu kommen. Petra zu Mia: " Du hast längere Beine, aber ich kann sie ganz breit machen ". Bei schwachem Wind aus Ost brechen wir am 6.2. gegen 12:00 Uhr in den Süden von Gran Canaria auf - nach Pasito Blanco. Just als wir gegen 16:00 Uhr am Meldekai anlegen wollen, frischt der Wind kräftig auf und wir haben einige Probleme an den Kai zu kommen. Aber die Leute vom Hafen sind äußerst nett und helfen uns, wo sie nur können. Schließlich haben wir einen Platz an der sehr harten Kaimauer. Der Wind geht in den nächsten Tagen und Nächten auf 7 Bft (mit viel Regen) und drückt die ATAIR mit dem Bug immer wieder Richtung Kaimauer. Immer wieder müssen die Moorings nachgezogen werden. Wahrscheinlich lag es an der durchwachten Nacht, daß wir am nächsten Tag in Maspalomas einer Immobilien-Mafia aufgesessen sind und aufgrund eines Rubbelloses, das einen 600 €-Gewinn versprach, uns in Hotels "verschleppen" ließen. Dort wurden wir bequatscht, so ähnlich wie bei time-sharing. Die Mädels und Jungs konnten einem leid tun - sie standen unter einem harten Erfolgsdruck. Aus dem Gewinn wurde natürlich nichts. Zumindest haben wir nichts unterschrieben. Alternativ konnte man noch einen "Urlaub gewinnen"(das war aber teurer, als wenn man es privat gebucht hätte). Die dritte Gewinnchance bestand aus einem T-shirt, das aber nur Wolfram bekam. Auf der Rückfahrt mit dem Taxi, welches immerhin gratis war, sagte Mia beim Suchen des Gurtschlosses zu Petra: " Bin ich bei Dir drin ?" Da war die Stimmung wieder bestens. Wir muteten uns in den nächsten Tagen Playa Ingles zu. Das war schrecklich. So blieb uns am Abend nur das unterhaltsame Kartenscrabble an Bord. Ungebrochen schwangen wir uns am 9.2. in einen Bus nach Puerto Mogan. In Bezug auf die ebenfalls zugestiegenen Rentner, meinte KJ: "Da sind nun mal wieder ein paar tausend Jahre zugestiegen".- Leider mußten wir dabei durch das Retorten-Resort Puerto Rico kommen. Rico ist sicher nur die Immobilien-Mafia geworden. Über die Hänge ziehen sich eine Vielzahl von Plattenbauten. Mogan ist etwas besser, aber auch teurer. Der Hafen ist zwar recht gut angelegt, aber eben auch teuer. Am 10.2. gehts wieder zurück nach Las Palmas bei einem schönen Westwind fahren wir mit 6 kn dahin. Am Schluß werden wir noch mit einem strahlenden, doppelten Regenbogen belohnt. Mit Rundgängen durch Las Palmas und wahren Scrabble-Schlachten geht dieser Törn zu Ende und Petra und Karl-Jürgen gehen am 13.2. von Bord. Wir waren alle der Meinung, daß sie noch eine Woche hätten dranhängen sollen. Aber das kann man ja bei anderer Gelegenheit nachholen.
Petra und Karl-Jürgen PUKJ Der Leuchtturm von Maspalomas 14.Februar 2006 - 2. März 2006 Die Tage vergehen mit Arbeiten am Schiff. Ab und zu muß man sich vergegenwärtigen, was alles neu ist und auch funktioniert. So können wir nun über KW Wetterkarten empfangen und auf dem Bildschirm sichtbar machen. Für den laptop und für KW haben wir uns 2 Flachlautsprecher angeschafft. Und auch das Entpacken von Hörbüchern gelingt. Die Hörbücher wollen wir uns auf Nachtwachen bei Langfahrten reinziehen. Lothar Jürgens (s.unter links) hat uns einen Konverter geschickt, der funktioniert und gestattet uns das Laptop auf 12 Volt laufen zu lassen. Ein Lob dem 12 V - Mann Lothar. Am 13.2. verbringen wir einen schönen Abend mit Anna,Ines und Martin bei einer Feijoada und nicht zu wenig Gin Tonic und Rotwein. Mengen für 4 Personen Vorbemerkung: Die Feijoada ist ein "Eintopfgericht" aus Brasilien. Die Sklaven der portugiesischen Herren sammelten sich über mehrere Tage die Essensreste von den herrschaftlichen Tafeln und bereiteten sich daraus die Feijoada am Wochenende. Heute wird die Feijoada am Samstagnachmittag in Brasilien gegessen. Die Hauptbestandteile sind schwarze Bohnen und Schweinefleisch(nicht zu mager), sowie als i-punkt Orangenstückchen. Ansonsten kann man seiner Phantasie freien Lauf lassen und auch andere Dinge hinzufügen. 500 g schwarze Bohnen über Nacht einweichen. Wasser soll ca. 2 Fingerbreit über den Bohnen stehen. Die Bohnen in dem Einweichwasser zum Kochen bringen und dann köcheln. Parallel dazu Schweinefleischstücke (nicht zu mager), auch gerne mit Knochen, anbraten. Ebenso Zwiebeln und evtl. Wurststücke z.B. Chorizo ebenfalls anbraten. Alles zu den Bohnen hinzufügen und zusammen köcheln. Wie gesagt, auch alles andere, was schmeckt, kann hinzugefügt werden (z.B.Geflügel) Die Köchelzeit beträgt ca. 45 - 60 Minuten. Mit Pfeffer, Chili, Salz und Knoblauch abschmecken. Dazu werden Reis und Orangenstückchen gereicht. Die Orangenstücke sollten zumindest von dem weißlichen Außenrand befreit werden. Manche enthäuten die Stücke ganz. Als Drink passen Caipiringa oder Bier dazu.
v.l.n.r. Anna, Ines, Martin Die "Amigo" beim Auslaufen am 14.3.2006 in Las Palmas/Gran Canaria nach den Kapverdischen Inseln Am 15.2. legen die Norweger ab, sind aber am 16.2. schon wieder da, weil der Windpilot nicht funktionierte. Hoffentlich schaffen sie das über den Atlantik. Vom 23.2. bis 26.2. machen wir eine Reihe von Ausflügen in die Berge und damit in den Frühling. Wilde Krokusse blühen am Wegerand, die Kirsch- und Mandelbäume stehen in voller Blüte. Wir besuchen: Cruz de Tejeda, Tejeda, den Finger Gottes bei Agaete, der leider abgebrochen ist, Pico de las Nieves (der höchste Berg von Gran Canaria mit 1943 m), Teror,die Stadt mit den Balkonen und einer berühmten Madonna, Cueva de Corcho, ein imposanter Vulkankrater, Roque Nublo usw. Und dabei picknicken wir mit herrlichem Ausblick auf den verschneiten Teide von Teneriffa. Dazwischen machen wir beim Karnevalsumzug in Las Palmas mit. Grandios, lärmend und voller Lebensfreude. Die Canaries haben viel Spaß am Verkleiden und entwickeln dabei beeindruckende Phantasie. Außerdem wird natürlich weiter gearbeitet. Einige Schweißarbeiten führt Talleres Faro durch, die Ankerwinsch bauen wir selber aus, verstehen aber den Mechanismus nicht ( Wo ist die Bremse fürs Ankerwerfen ?), der Tiefkühler entwickelt seinen eigenen Charakter, mal geht er, mal nicht ---- also alles normal.
Norweger Der schneebedeckte Teide Frühling bei Tejeda
Wilder Krokus Roque Nublo Roque Bandeiga 25. Februar 2006 - 2. März 2006 Karneval in Las Palmas/Gran Canaria Dem Karneval von Las Palmas eilt ein großer Ruf voraus. Er wird sogar mit dem Karneval in Rio verglichen. Da kommt er dann doch nicht heran, aber wir konnten uns ihm nicht entziehen. Die Phantasie der Einwohner von Las Palmas kennt bei der Verkleidung keine Grenzen und ist sehr ideenreich. Vorteilhaft ist auch, daß er 4 Tage länger dauert, als irgendwo sonst auf der Welt. Diesmal endete er am Samstag nach Aschermittwoch mit der traditionellen Beerdigung der Sardine. Es ist eigentlich keine Beerdigung. Eine Riesensardine aus Pappmaschee mit Schmollmund wird am Strand von Canteras auf einen Ponton verbracht und aufs Meer hinausgezogen. Dort wird sie verbrannt. Es schließt sich ein farbenfrohes Feuerwerk an. Unser Einstieg in den Karneval war aber der Hauptumzug am 25.2. Er dauerte von 18 Uhr bis weit über Mitternacht und zog vom Hafen in die Altstadt. Das sind schon einige Kilometerchen. Wir hatten uns zusammen mit Phil (England) und Wolfram/Marianne (Österreich) ortsfest gegenüber vom Real Club Nautico postiert und hatten beste Aussicht auf alles, was vorüberzog: Musikkapellen, Karnevalsköniginnen, Sambamädchen, Clowns, Ritter, Disco-LKWs usw. Am Rosenmontag gab es einen traditionellen Umzug in der Nähe der Altstadt. Das war wirklich etwas Besonderes. Alle waren ganz weiß gekleidet, die meisten im Stil des 19. Jahrhunderts und trugen als "Waffe" eine Talkumdose bei sich. Kaum war der Startschuß zum Aufbruch gefallen, war die Luft mit undurchdringlichem Staub gesättigt. Binnen kurzem waren nun auch alle offenen Hautpartien weiß. Die Stimmung war auf dem Siedepunkt. Es wurde gesungen und getanzt. Die Beerdigung der Sardine wurde von Wolfgang, Wolfram, Ryszard und Rimek begleitet. Die Einheimischen waren in Schwarz und Violett gekleidet. Das erbarmungswürdige Heulen blieb nicht aus. Der Zug bewegte sich zum Strand Canteras. Es waren Tausende anwesend. Der ganze Strand war schwarz von Menschen. Aber lassen wir die Bilder sprechen:
Weißer Karneval am Rosenmontag in Las Palmas/Gran Canaria
Der große Umzug März 2006: 2. März 2006 - 8.März 2006 Törn: Umgebung von Las Palmas/Gran Canaria Strecke: 24 sm Crew: Wolfgang, Ryszard, Rimek
Obiges Foto zeigt die neue Crew, bevor sie an Bord gelassen wurde. Zunächst mußte eine Impfung gegen Vogelgrippe vorgenommen werden. Man sieht die Patienten bei der Impfung. Es gab keine Widerstände zu überwinden. So konnte dann auch das Anbordgehen zügig erfolgen. Am 3.3. machten wir einen Spaßsegelausflug. 3 Stunden einfach schön segeln. Bei N 3-4 war das eine Freude. Der Samstag, 4.3. brachte die Beerdigung der Sardine, den Abschluß des Karnevals in Las Palmas. Die Jecken waren schwarz und violett gekleidet. Der Zug bewegte sich diesmal vom Stadtzentrum zur Playa de las canteras. Wir ließen uns auch dahintreiben. Der Strand war schwarz von Menschen, soweit man das in der Dunkelheit sehen konnte. Schließlich wurde eine riesengroße Sardine aus Pappmaschee, mit Schmollmund, herbeigetragen und auf einem Ponton aufs Meer gezogen. Dort wurde sie nach gebührender Warterei angezündet und verbrannt. Das sich anschließende halbstündige Feuerwerk war phänomenal. Bitte Bild anklicken Am 5.3. beschlossen wir erneut einen Spaßsegelausflug. Ryszard übernahm das Steuer und bei N 5-5,5 glitten wir dahin. 2,5 Stunden bestes Segeln mit einer perfekten Wende. Beim Anwerfen des Motors im Hafen, sprach allerdings die Lenzpumpe an. Der Grund war zunächst nicht auszumachen. Es war aber Salzwasser. Der Fehler trat nur bei laufendem Motor auf. Die Suche am 6.3. (Mia und Wolfram) hatte Erfolg. Ein Entlüftungsröhrchen am Schwanenhals des Auspuffs war halb abgebrochen. Am nächsten Morgen machten wir eine Werkstatt ausfindig, die uns auch gleich das Kupferteil lötete. Das dauerte aber etwas, sodaß ein paar carajillos in der nahe gelegenen Cafebar dran glauben mußten. Nach Einbau war alles wieder trocken. So konnten wir am 8.3. beruhigt nach Mannheim fliegen, um mal wieder nach unseren Freunden zu sehen, einen neuen Landtag zu wählen und Behördengänge hinter uns zu bringen. Der deutsche Staat läßt einen nicht los ! 8. März 2006 - 3. April 2006 In Mannheim Am 3.4. finden wir alles in bester Ordnung auf der ATAIR vor. Unser Nachbar Phil ist auch noch da. Inzwischen ist seine Frau eingetroffen. Die Meinungen gehen zwischen Mia und Wolfram etwas auseinander, ob sie noch so aussieht, wie die, die vor ein paar Wochen da war. Sie schnorchelt tagelang am Boot entlang, um es vom Bewuchs zu befreien. Dann wieder muß sie in den Masttop, um dort nach dem Rechten zu sehen. Sie schleppt Verpflegung herbei. Phil macht nichts erkennbares. Eines Morgens sind sie verschwunden. 6. April 2006 Besuch von Walburga und Horst Das hat geklappt, wie am Schnürchen. Um 7 Uhr morgens lief das Kreuzfahrschiff "Vista Mar", von Teneriffa/Santa Cruz kommend, im Hafen von Las Palmas/Gran Canaria, Puerto de la luz, mit Walburga und Horst an Bord, ein. Um 10:15 Uhr waren Mia und Wolfram mit einem Autochen am Pier. Und auf gings zu einem Landausflug. Aber zunächst waren einige Hürden zu überwinden: Einige Unsicherheit über die Ankunft wurde durch eine SMS von Mia ausgelöst. Schätzelein ....... Am Schluß war es doch der Donnerstag, 6.4. Die ganze Verwirrung nur, weil Mia einen guten Flug wünschen wollte, aber wohl nicht die richtigen Worte gefunden hatte. Dann gab es ein Problem für MUW den Segelhafen zu verlassen. Über Nacht war die Straße aufgerissen worden und wir kamen mit dem Autochen nicht hinaus. Ein freundlicher Baggerfahrer transportierte eine Asphaltplatte herbei, und dann konnten wir abfahren. Wir landeten jedoch im Fischereihafen zwischen chinesischen Fischerbooten ( Was machen die hier ? ). Die "Vista Mar" lag hinter einem Schuppen versteckt.
Dann ging es aber doch los.
Erstmal war die Wiedersehensfreude groß. Das hätte ja nicht sein müssen, das
Kreuzfahrschiff nach Gran Canaria umzuleiten, nur um uns zu sehen. Vielen
Dank an Walburga und Horst. Die Fahrt ging über Moya ins Gebirge. Blühende
Wiesen und Bäume säumten
Vorbei am Cruz de Tejeda, wo wir einen Esel samt Besitzer und einige freilaufende Hühner besichtigen konnten, ging es in das verschlafene Städtchen Tejeda. Leider war der Teide auf Teneriffa wegen der starken Bewölkung nicht zu sehen. Deshalb erstmal Mittagessen in Tejeda auf einer Terasse mit herrlichem Blick auf den Roque Nublo und den gesamten Vulkankrater. Kaninchen und die Dorade (Horst) mit papas arugadas(das sind die kleinen kanarischen Kartoffeln) zusammen mit einem "Sangre de toro" mundeten uns gut. Dazu bester Sonnenschein. Dieser führte auch dazu, daß kurzzeitig die Wolken über dem Meer aufrissen und der Teide auf der Rückfahrt zum Cruz de Tejeda sichtbar wurde. Nächstes Ziel war der höchste Berg von Gran Canaria, der Pico de las Nieves. Leider waren nun die Wolken wieder vor dem Teide. Die Rückfahrt führte uns über einen weiteren, früher bewohnten Vulkankrater. Von dort hatte man einen herrlichen Blick auf den Nordteil der Insel: La Isleta, der Hafen und Las Palmas. Bei einem Glas Cava konnten wir Walburga und Horst die ATAIR zeigen, damit sie sich schon auf den nächsten Besuch vorbereiten können. Leider viel zu schnell mußten wir wieder zurück zur "Vista Mar". Nicht ohne vorher einen Halt beim Corte Ingles zu machen, um für Cindy und Carlos (früher war das Bert) ein Diskettenlaufwerk zu suchen. Cindy und Carlos sind Entertainer auf der "Vista Mar". Und wie wir hören mit großem Erfolg. Sie sitzen am Tisch von Walburga und Horst. Mit einer Besichtigung der "Vista Mar" und einem herzzerreißenden Abschied endet dieser kurze, aber wunderbare Tag. Walburga und Horst fahren über La Gomera, El Hierro ,La Palma, Madeira, Sevilla, Malaga, Ibiza, Rom, Elba nach Nizza. Beneidenswert. Sie besuchen damit auch einige Häfen, die wir mit der ATAIR angelaufen haben bzw. noch anlaufen werden. Gute Fahrt und kommt bald wieder auf die ATAIR. Um 10 Uhr abends sahen wir die "Vista Mar", stark qualmend und über die Toppen beleuchtet, den Hafen Richtung La Gomera verlassen. Da lief sicher gerade das Galadinner (bzw. Captains-Dinner) und die Show von Cindy und Carlos. Über die langen Abendkleider und Smokings waren wir ja schon während der Besichtigung gestolpert. Wie wir hören, waren Dinner und Show von erster Qualität.
Walburga Horst v.l.n.r. Mia, Horst, Walburga auf Vista Mar Dieselben auf ATAIR
4. Mai 2006 Törn: Las Palmas/Gran Canaria - Sta. Cruz/Teneriffa, 19. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR Strecke: 57,2 sm Crew: Mia und Wolfram Das war nun doch etwas schwer, sich nach so langer Zeit wieder ans Segeln zu gewöhnen und Strecke zu machen. Der NW mit 4-5 Bft ging noch, jedoch die Wellen waren im Norden von Gran Canaria unangenehm. Kreuz und quer - wie auf der Nordsee. Zum guten Glück bemerkte Wolfram noch Wasser in der Bilge. Also Abtauchen in den Motorraum. Es war Süßwasser. Großes Rätsel woher das kam. Es nahm nicht zu, eher wurde es weniger. Nach der Analyse brauchte Wolfram, ein wenig bleich, eine Auszeit an Deck bei frischer Luft und festem Blick auf den Horizont. Zwischendurch immer mal wieder ein kräftiger Schauer. Da bewährte sich das frisch gewachste Biminitop. Wir verwenden dafür das gute Barbour - Wachs, bekannt von der Barbour - Lederkleidung. Die kleinen grünen Dosen sind ziemlich teuer. In den vornehmen Boutiquen von Mannheim bekamen wir sie sogar geschenkt ! Nach der Wachsung haben wir kein Durchtropfen mehr und dürfen uns in durstigen Zeiten auf das dann gesammelte Regenwasser freuen. Das Biminitop ist nämlich gleichzeitig als Regenwasserauffangplane ausgelegt. Das war aber nur eine der Arbeiten der letzten Wochen. Hier ein kleiner Überblick: 5 Batterien Füllstand überprüfen und Wasser nachfüllen ( eine Schwerstarbeit wegen des verwinkelten Einbaus und des Gewichts ), Tiefkühlschrank zum Laufen bringen ( da hat uns aber Jose von Roditrol geholfen ), Unmengen von Wäsche waschen (Mia), alles picobello sauber machen (Mia), Risse im Teakholz ausbessern (Mia), das Reffleinen-Gewuhle im Baum beseitigen und endlich das 1. Reff mit Wagen zum Laufen bringen (Wolfram 5 Stunden), Ipé-Brett für den verlängerten Bugspriet fertigen lassen und montieren (Schreiner Roque und Wolfram), 5 Winschen auseinandergenommen, gereinigt und neu geschmiert, Kugellager erneuert ( da mußt Du erst mal die Kugeln in Las Palmas finden, 1/2 Tag gesucht, 40 Stück kosten nur 1 €), 2 Winschen um 180 Grad gedreht und neu montiert, Windpilot gängig gemacht und Schubstange geschweißt (ein finnischer Segler half), sämtliche Gummidichtungen der Fenster und Luken mit Silikonspray behandelt (Mia), Bilge säubern (einfach hingeschrieben, aber eine schwere Arbeit), Motorraum mit Kaltreiniger gesäubert usw. usw. Am 27.4. machte Peter mit seiner "Jonga" neben uns fest. Er half uns mit zahlreichen Tips und richtete uns Skype ein. Nun können wir auch billig über internet telefonieren. Natürlich wurde auch ein wenig das Wiedersehen gefeiert. Am 30.4. mußte er dann wieder weiter. Gute Fahrt ! Getroffen haben wir auch die Österreicher mit ihrer "Habiba". Einen schönen Spruch nehmen wir von ihnen mit: "Mein Geldbeutel ist aus Zwiebelleder!" - " ???????? " - " Immer wenn ich reinschaue, kommen mir die Tränen." Mia wartet mit einer neuen Definition für Einhandsegler auf: Was ist ein Einhandsegler ? Eine Hand für´s Schiff, die andere Hand für die Zigarette ! Nicht zuletzt haben wir noch JR (Jean René) getroffen. Wir haben mit ihm nette Gespräche an Bord gehabt. Sein Schiff heißt "Ngoc". Das ist der Name der vietnamesischen Freundin des Schiffserbauers. JR ist bei dem Namen geblieben. Sie hat inzwischen ihren Schiffsbauer verlassen und lebt wieder in Vietnam. JR ist in Dakar geboren. Er hat den Atlantik schon bewältigt und ist nun auf dem Weg nach Dakar. Das geht uns alles auf unserer Überfahrt nach Teneriffa nochmal durch den Kopf. Bald kommt der Teide über den Wolken in Sicht. Das Wetter wird besser, und wir laufen um 18:42 Uhr in der Marina del Atlantico ein. Nach unserer Anmeldung über Funk erwartet uns schon ein Marinero und hilft uns beim Anlegen am Fingersteg. Vorbildlich organisiert ! So kommen wir schneller zu unserem versprochenen spanischen Champagner. Dabei kommt das Gespräch auf Alex. Alex heißt unser neuer Generator. Er kann 1000 Watt produzieren und bewältigt damit unseren bisherigen Energieprobleme in Häfen ohne Strom und in den einsamen, idyllischen Ankerbuchten, sowie bei längeren Segelstrecken. Der Alex ist ein Geschenk von Mia - eigentlich müßte er/sie "Mia" heißen. Ein großes Dankeschön an Mia ! 5.Mai 2006 - 8.Mai 2006 Diesmal kein Törn sondern zwei Landausflüge in das Innere von Teneriffa. 6.5.2006 Heute stand der Teide auf dem Programm, mit 37xx m Höhe der höchste Berg Spaniens. Unser Fiat seiscento schnurrte die Bergstraße hinauf. Bald umgab uns undurchdringlicher Wald. Die Wolkengrenze war erreicht und es regnete. Wie schön der Anblick des Teide, als wir die Wolkendecke durchbrachen. Strahlend blauer Himmel und unten das Wolkenmeer. Blühende Wiesen überall. Blumen, die wir gar nicht kannten wie den Teide Natterkopf, eine Art Riesenkönigskerze in rot mit bis zu 80 000 Blüten. Schließlich erreichten wir 2500 m und damit die Talstation der Kabinenbahn, die uns auf 3555 m schleudern sollte. Oben konnte man noch Schnee sehen. Wir lasen, daß die Wanderwege wegen Schnee gesperrt seien. Da hatten wir doch unsere Bergschuhe umsonst mitgenommen. Oben angekommen waren wir doch über die Sperrung froh, denn die Höhe machte uns zu schaffen. Wolfram handelte sich gleich einen Anschiß von einem "Unter"bergführer ein, weil er unbedingt auf Schnee gefilmt werden wollte. Bei einer jungen Tussi war er kulanter. Die durfte nahezu im Schnee baden. Glücklich wieder unten, gings nach Vilaflor, 1400 m hoch gelegen und damit das höchste Dorf Spaniens. Und zudem noch hübsch anzuschauen. An der Plaza Mayor aßen wir zu Mittag. Wieder ging es durch Wald und Wiesen, Weinterassen kamen in Sicht. Immer wieder mußte wegen der Farbenpracht der Blumen gehalten werden. Ab und zu zwinkerte uns der Teide noch zu. Nächstes Ziel war Playa Tejita. Der Transoceanmann von Teneriffa hatte uns diese Bucht zur Aufnahme unserer Freunde Klaus, Herbert und Franz empfohlen. Was für eine Enttäuschung. Der Parkplatz war weit weg vom Strand, und in der Bucht stand ein unsäglicher Schwell. Obwohl gegen den Nordost geschützt, pfiff es ordentlich um die Ohren, und die Wellen hatten respektable Größe. Also weiter nebenan nach Medano. Nach Reiseführer eines der 10 besten Windsurfgebiete der Welt. Dreimal darf man raten, weshalb wir auch hierhin nicht wollten. Es ist zwar eine Mole in der Bucht vorhanden,die bietet aber keinen Schutz. Der NE war bei 7 Bft und die Wellen waren hier noch höher. Es war eine Freude zu sehen wie die Surfer durch die Brandung glitten. Für die ATAIR war das aber nichts. So blieb es bei einem Rundgang durch den nicht allzu häßlichen Ort und bei einem Drink auf einem Balkon. Das hieß alles in allem für den nächsten Tag: Suche einer anderen Boarding-Möglichkeit.
Teide mit Natterkopf Natterkopf Blumenwiese 7.5.2006, rund Teneriffa ... ... aber mit dem Auto ! Zunächst nach Las Galletas. Wir brauchten etwa eine Stunde bis wir den Hafen gefunden hatten. Die ganze Küste ist vollgebaut, sodaß man sich nicht am Meer orientieren kann. Man sieht es gar nicht. Endlose Ringstraßen führen durch monotone Feriensiedlungen. Schließlich hatten wir ihn doch gefunden. Dieser Hafen wird gerade umgebaut. An ein Anlegen oder Ankern war nicht zu denken. Nun hatten wir von einer neuen Marina San Miguel gehört. Die Fischerrentner, die man immer auf einer Bank im Hafen findet, wiesen uns den Weg. Große Hoffnung, weil diese Möglichkeit wieder näher am Flughafen ist. Nach dem Durchqueren eines Industriegebietes und von zwei Golfplätzen, hatten wir die Marina doch noch gefunden. Auch hier pfiff der Wind, aber kein Schwell im Hafen. 3 Schwimmstege, mit Wasser und Strom versehen (Fingerpontons) sind fertig und auch mit Booten belegt. Ein Wärter gab uns die Telefonnummer, die wir anrufen sollten. Er sagte aber gleich, daß alles private Plätze seien. Er wies auch auf die gefährliche Einfahrt hin, die an nicht gekennzeichneten Riffs vorbeiführt. Auch im Hafen gibt es ein Riff, sodaß man sich ganz dicht an die Kaimauer halten muß. Im Hafen sind kleine rote Bojen ausgelegt. Tja, das klang auch nicht so schön. Also weiter nach Los Christianos, eine Bucht mit Strand und Anlegestelle für Fähren. Keine Anlegemöglichkeit. Alle Mooringbojen, die in der Bucht ausgelegt sind, sind belegt. In der Bucht kann man jedoch ankern. Gegen Nordost ist man sehr gut geschützt. Schwell wird wahrscheinlich nur durch die einlaufenden Fähren erzeugt. Zum Schluß sahen wir uns noch Puerto Colon an. Der Hafen ist eng und voll belegt mit Dauerliegern. Man kann jedoch nach 18 Uhr an der Tankstelle festmachen. Für 1 Nacht ! Jetzt hatten wir genug gesehen. Fazit: Es gibt auf Teneriffa sehr wenig Möglichkeiten für eine Fahrtenjacht zu ankern oder irgendwo anzulegen. Wir entschieden uns für Los Christianos. Das Boarding geht dann mit dem Dinghi. Ganz erschöpft von dem Rumgefahre und -gerenne, fuhren wir in die Berge nach Mascas, ein abgelegenes Bergdorf in der Nähe der " Los Gigantes ", riesige Felstürme. Mascas liegt auf einer Felsklippe. Eine malerische Gegend. Wir überquerten den Paß nach Garachico bei starken Böen. In Garachico ließen wir uns auf einer Terasse in der Nähe der Lavaschwimmbecken nieder, um einen Sundowner zu genießen. Der Ort wurde bei einem Ausbruch des Teide verschüttet und verlor seine führende Stellung als Hafenstadt. Man merkt ihm aber immer noch die wohlhabende Vergangenheit an. Von hier aus wanderte auch die Familie von Simon Bolivar aus, der später in Befreiungskriegen die Unabhängigkeit Kolumbiens und Venezuelas von Spanien erreichte. Nachts erreichen wir über die gute Autobahn von Pto. La Cruz wieder unseren Liegeplatz in Santa Cruz. 9.Mai 2006 Törn: Santa Cruz/ Teneriffa - Los Cristianos/ Teneriffa, 20. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR Strecke: 43,7 sm Crew: Mia und Wolfram Wieder ein Stück auf dem Weg um die Welt. Um 8:44 Uhr legen wir in Santa Cruz ab. Schon eineinhalb Stunden später sichten wir eine Familie grauer Delfine, groß und klein. Die kleinen springen übermütig meterhoch aus dem Wasser. Wir setzen die Genua und lassen uns an Pta. de Abona, Medano, Pta. Montana Roja und Las Galletas vorbeitragen. Um 17:00 Uhr laufen wir in Los Cristianos ein und werfen Anker. Bei anderen ist ein Törn nicht so ruhig verlaufen. Die SY Bruxi ist bei Fuerteventura auf ein Riff gelaufen und die SY Euphoria, auf dem Weg von Sta. Cruz nach Mogan, ist vermißt. Später wird sie und die Mannschaft unversehrt gefunden. 11. Mai 2006 Törn: Los Cristianos/Teneriffa - San Sebastian/ La Gomera, 21. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR Strecke: 23,5 sm Crew: Franz, Herbert, Klaus und Mia
Franz, Herbert und Klaus
kommen am 10.5. an Bord. Direkt vom Flughafen sind sie mit dem Bus nach Los
Cristianos gefahren. Wolfram holt sie mit dem Dinghi am Fähranleger ab.
Jedoch müssen wir zum Stadtstrand gehen, weil nur dort ein Besteigen des
Dinghis möglich ist. Im Ganzen
12. Mai 2006 - 22. Mai 2006 Törn: Rund La Gomera und nach Los Cristianos Strecke: 79,6 sm Crew: Franz, Herbert, Klaus und Mia
Dieser Törn fängt erstmal mit
Wanderungen an. So folgen wir den Ausarbeitungen von Herbert und wandern am
12.5. vom Hafen aus Richtung Süden. Wir quälen uns südwärts, an der Küste
entlang, durch zwei Barrancos (Trockenflüsse) um schließlich nach 2 Stunden
an dem einsamen Kiesstrand Cala Guancha anzukommen. Dort gibt es verlassene
Hippie-Behausungen. Herbert findet noch einen letzten Mohikaner, der aber
Am 13.5. sind Klaus,Franz und Herbert schon wieder voll Tatendrang und erkunden die Küste in Richtung Norden. Wolfram bleibt lieber am Schiff und repariert das Drucksystem Süßwasser, was ausgefallen war.
Am 14.5. haben die drei auch
genug vom "Spazierengehen". Wir mieten uns ein Auto und fahren nach Las
Hayas. Dort gibt es das berühmte Restaurant von Ephigenia. Sie kocht ein
vegetarisches Menü jeden Tag, und das muß gegessen werden. Bevor wir uns
daran wagen, hat Herbert klammheimlich schon wieder eine kleine Wanderung
ausgearbeitet und treibt uns in einen wunderbaren Lorbeerwald. Einmalig das
Licht- und
15.5. Heute machen wir eine größere Tour durch den Norden der Insel. Zunächst ist das Ziel Playa Caleta. Dort vermuten wir einen schönen Strand. Die Straße dorthin ist nicht ganz einfach, und wir sitzen zweimal auf. Zur Vorsicht müssen bei weiteren Bodenwellen alle aussteigen, bis auf den Fahrer natürlich. Am Ende der Straße finden wir einen schönen schwarzen Sandstrand mit Kiosk/Restaurant. Wenn man will kann man sich Liegen mieten und unter den Bäumen im Schatten niederlassen. Das Baden ist herrlich und man hat endlich keine Kiesbarriere zu überwinden. Eine Dusche mit Wasser aus einem Fluß ist auch vorhanden. Man kann sich auch direkt unter einen kleinen Wasserfall stellen. Wolfram verliert vor lauter-lauter seine Sonnenbrille am Strand. Da ruht sie nun. Weiter gehts nach Vallehermoso - früher ein Bananenzentrum. Von hier wurden die angebauten Bananen nach Europa verschifft. Die Ruinen der Bananenverladestation kann man noch sehen. Der Reeder Fred Olsen ist durch die Bananenschiffe reich geworden. Heute transportiert die Reederei mit ihren Schnellfähren Menschen zwischen den Inseln. Über eine aufwärtsführende serpentinenreiche Straße erreichen wir das Tal Valle Gran Rey. Ein von Caesar Manrique gebauter Aussichtspunkt (s. Lanzarote) bietet einen weiten Blick in das spektakuläre Tal. Da müssen wir nun runter, um den Ort Puerto de Vueltas (Valle Gran Rey) zu erkunden. Dort soll es einen weiteren Sandstrand "Playa Ingles" geben, den wir aber nicht finden. Schon bei der Einfahrt in den Ort durchfuhr Wolfram ein Schreck. Die einzige Tankstelle war geschlossen. Die Tankanzeige stand schon auf Reserve. Es waren noch mehr als 50 km zurück nach San Sebastian. Der Hafen wurde noch erkundet - man kann dort wunderbar ankern - und dann wurde nach Benzin gesucht. Spanier führen aber wohl nie einen Reservekanister mit ( wir ja auch nicht). Diesbezügliche Anfragen hatten keinen Erfolg. Dann zur Guardia Civil - die konnte uns sicher helfen. Sie waren auch sehr freundlich. Allerdings laufen ihre Fahrzeuge mit Diesel. Sie telefonierten noch für uns herum. Sie hatten nämlich die Idee, daß wir mit unserem Benzin losfahren sollten und wenn wir liegenbleiben, ein Taxi von San Sebastian rufen. Sie gaben uns noch die Telefonnummern der Taxis sowie die "Dienst"zeiten mit. Obwohl Herbert sich gerne ein Zimmer genommen hätte, brachen wir schließlich auf. Der Anstieg, immerhin bis zum höchsten Berg von La Gomera, nahm kein Ende. Die Tankanzeige war schon auf Null, als es schließlich bergab ging. Wolfram war reichlich nevös, aber die Freunde beruhigten: es sind sicher mehr als 50 km im Tank, nicht den Gang rausnehmen, in hohem Gang niedertourig fahren usw. Dank dieser Hilfe schafften wir es auch und kamen wohlbehalten in San Sebastian an.
Klaus Herbert Franz Am 16.5. laufen wir zu einem "Fun-Segeln" aus. Im Vordergrund steht das Segeln und nicht ein unbedingt zu erreichendes Ziel. Der Wind ist mit 5 Bft aus Nord sehr freundlich. Wir setzen alle Segel (Fock,Genua und Groß) und segeln Kurs 92 Grad. Wir machen um 15:15 Uhr eine Halse, die hervorragend klappt und steuern die Bucht El Cabrito an. Dort fällt der Anker (16:10 Uhr). Das Essen besteht aus Fisch (rueda de pescado) mit Zucchini und Kartoffeln an Kapernsoße. In der Bucht gibt es ein Hotel, das Naturliebhaber und Esoteriker vereint. Wir beobachten das Kommen und Gehen und fluchen über die Motorboote, die als Zubringer eingesetzt werden. Das erzeugt einen unangenehmen Schwell. Um 19:55 Uhr sind wir zurück in San Sebastian. Abends gehen wir noch in das kleine Restaurant(Restaurante La Tasca). Das Essen ist dort gut und preiswert. Die gute Stimmung nicht zu vergessen.
Der kommende Tag ist ein
"Ruhetag". Franz, Klaus und Herbert gehen am hafennahen Strand Baden.
Ansonsten steht noch Einkaufen,
Am 17.5. starten wir um 9:55
Uhr zu unserer Inselumrundung. Leider ist am Anfang nur motoren möglich. Bis
11:00 Uhr frischt der Wind auf 8,0 Bft aus Nord auf. Wenig später haben wir
starke Böen bis 10,0 Bft. Wir machen zum Teil nur 1,5 kn Fahrt. Die Wellen
sind bei 2 - 3 m. Erst als wir bei den "Los Organos" vorbei sind und wir auf
Kurs 290 Grad gehen können, ist es möglich die Fock herauszuholen. "Los Organos" sind Kristallformen von Basalt. Viele Säulen stehen nebeneinander,
wie die Orgelpfeifen eben. Der Wind nimmt ab, als wir die
Der 19.5. ist schon wieder Ruhetag, zumindest für Mia und Wolfram. Die drei sind nicht zu halten und starten eine Wanderung in das Tal bei sengender Hitze. Später berichten sie von Wasserfällen, einem Flöte spielenden Peruaner und einer esoterischen Frau, die dazu tanzt. Das wahre Paradies muß es gewesen sein.
Los Organos Es hilft nichts: Am 20.5.,11:50 Uhr Anker auf. Wir verlassen ungern die schöne Bucht. Bei ruhiger See und wenig Wind kommen wir gegen 15:00 Uhr in San Sebastian an und tanken dort erst mal. Die Inselumrundung ist geschafft. Ankermöglichkeiten haben wir nur im Süden gesehen. Da sind Valle Gran Rey und San Sebastian die nördlichsten Punkte. Wir bekommen einen neuen Liegeplatz zugewiesen und räumen auf. Franz ist schon Richtung Strand gestartet. Was er da wohl sucht ? Abends lassen wir den Tag in unserem Stammlokal ausklingen. Am 21.5. heißt es Abschied nehmen von La Gomera und San Sebastian. Die Überfahrt nach Los Cristianos ist problemlos. Nach einem letzten Abend an Bord mit gutem Essen und viel Wein, müssen wir uns am 22.5. von Franz, Klaus und Herbert verabschieden. Gegen 9:00 Uhr fährt Wolfram sie an den Strand, eine andere Landungsmöglichkeit gibt es ja nicht. Sie werden vor ihrem Abflug noch den Teide besuchen. Wir nehmen Abschied von guten Freunden. Der Abschiedsgruß hieß: Wir sehen uns wieder auf der ATAIR in der Karibik. 22. Mai 2006 Törn: Los Cristianos - Santra Cruz/Teneriffa Strecke : 48 sm Crew: Mia und Wolfram
Nachdem wir die Jungs
verabschiedet haben, machen wir an Bord alles klar zur Fahrt nach Las
Palmas/Gran Canaria. Das soll dann über Nacht gehen. Wir müssen ja nach
Deutschland fliegen, um einige Behördengänge zu absolvieren: Rente
beantragen usw. Der Sozialstaat läßt einen eben nicht los. Aber gut, daß wir
ihn haben. Daß es anderen Menschen viel, viel schlechter geht, sehen wir um
11:00 Uhr, als wir den Anker lichten ( diesmal ohne Wasserrohr). Die Guardia
Civil und ein Seenotrettungskreuzer, darüber ein Hubschrauber kreisend,
schleppen gerade ein
Noch geschockt von dem Anblick der armen Menschen, verlassen wir Los Cristianos bei 4,0 Bft und schwachem Seegang. Die Windvorhersage läßt uns auf eine problemlose Überfahrt hoffen. Noch wissen wir nicht, daß dies ein schwerer Tag wird. Nach einer Stunde, als wir die Südspitze von Teneriffa umrunden, geht es aber los. Der Wind geht auf 7 - 8 Bft aus NO, Böen bis 10 Bft. Die Wellen bauen sich zum Teil auf 4-5 m auf. Der Kurs nach Las Palmas ist nicht zu halten. Vor allem befürchten wir auch, bei diesen Bedingungen die Nacht durchleiden zu müssen und dann uns in der Nähe der Küste von Las Palmas zu befinden. Da hatten ja andere Segler in den letzten Wochen schon Bruch gemacht. Also Kursänderung Richtung Santa Cruz/Teneriffa. Die Bedingungen waren zwar nicht besser, aber die Strecke kürzer. Mindestens 5 mal steigen Wellen ins Cockpit ein und lassen uns baden. Wir machen oft nur 1 kn Fahrt. Die ATAIR schlägt sich wacker. Wir befinden uns also voll in der Düse zwischen Teneriffa und Las Palmas. An Backbord drohen die Riffs von Teneriffa. Wolfram überlegt ständig: Was sind die ersten Handgriffe, wenn uns der Motor ausfällt. Als wir schließlich in die Bucht vor Santa Cruz einbiegen, hoffen wir auf bessere Bedingungen. Der Kurs ist 350 Grad, aber nun kommt der Wind wieder von vorn und treibt die Gischt über das Schiff und Wolfram in die Augen. Es brennt teuflisch. Rundherum ist Kabbelsee. Erst als wir uns dem Hafen nähern, wird es ruhiger. Aber wir finden den Hafen mit der spektakulären Konzerthalle nicht. Erst eine Ortsbestimmung durch Mia bringt Klarheit. Wir sind noch eine Stunde vom Hafen entfernt. Inzwischen ist es tiefe Nacht, und wir sind froh, daß wir die Einfahrt von Santa Cruz schon kennen. Schließlich sind wir um 00:00 Uhr vor dem Seglerhafen und um 01:00 sind wir fest. Die Nachtwache der Marineros hilft uns beim Anlegen. Wir sind froh, daß wir das hinter uns haben und sinken in die Koje. Für 48 sm haben wir,sage und schreibe, 14 Stunden gebraucht (3,4 kn Durchschnitt). Den nächsten Tag haben wir noch zum Aufräumen und klarieren für die längere Liegezeit. Abends treffen wir in einer Bodega Jorge mit seiner Freundin. Er gibt uns einen 14,5 %igen Rotwein aus und erklärt die Wind-, Wellen- und Strömungsverhältnisse zwischen den kanarischen Inseln und die Segeltaktik dazu. Manches wußten wir schon, aber manches nicht. Jetzt werden wir uns dran halten, und vor allem: nie, nie mehr wegen eines festen Termins ein Risiko eingehen. Am 24.5. fliegen wir mit Transislas nach Las Palmas und dann nach Deutschland. Der kleine Flieger wird von dem immer noch starken Wind hin- und hergeworfen. Ein Blick aufs Meer sagt uns: gut, daß wir nicht versucht haben nach Las Palmas zu kommen. Auch vor der Ostküste von Gran Canaria ist der Teufel los. Am 25.5., 00:55 Uhr landen wir in Frankfurt. 25. Mai 2006 - 02. Juli 2006 Aufenthalt in Mannheim. 02. Juli 2006 - 07. Juli 2006 Wir sind wieder gut auf der ATAIR gelandet und haben alles in Ordnung vorgefunden. Allerdings trifft uns am nächsten Tag der Schlag. In der Marinaverwaltung wird uns erklärt, daß wir auf die Liegegebühr neue Steuern zu zahlen hätten. Das wäre seit Januar 2006 Gesetz in Spanien und in allen staatlichen Häfen gültig. Und das sind keine geringen Steuern. Insgesamt machen sie 65,9 % der bisherigen Liegegebühr aus. Für 7 Tage zahlen wir statt 110 € nun 180 €. Und außerdem werden nicht mehr die normalen Tage bzw. Nächte berechnet, sondern sogenannte natürliche Tage. Das sind bei 7 Nächten 8 natürliche Tage und nicht 7. Verstehe wer es will. Die Steuern sind: 33,6 % für maritime Signalisierung ( wat is dat denn ?), 26,9 % für Wasserfahrzeuge, die für Erholung und Sport benutzt werden und 5,4 % für allgemeine Dienste. Wir sind sauer. Nix wie weg hier. Der Hafen hat sich schon gewaltig gelehrt. Aber wir müssen noch auf Loni und Dieter warten. So machen wir mal wieder einen schönen Landausflug. Diesmal an einen Strand, nördlich des Strandes Las Teresitas, Playa Gaviota. Das ist wirklich ein Geheimtip. An der Casa Charly kommt keiner vorbei, denn der Zugang zum Strand läuft genau durchs Lokal. So bleiben wir erst mal da und essen vorzüglichen Salat, der neben Salat alle Früchte des Landes enthält. Dazu Sardinen vom Grill. Dann gehts aber zum Baden. Hier trägt man hüllenlos. Einer bläst auf einem Didgeridoo, andere spielen Fußball. Das Wasser ist herrlich. Der Sonnenschirm muß mit Lavasteinen gesichert werden, sonst fliegt er weg. So bleiben wir bis zum Abend.
Charly Sardinen und Charlysalat Playa de Gaviota Didgeridoo
Natürlich verfolgen wir auch die Spiele der Weltmeisterschaft und sind begeistert von der Spielweise von Klose, Schweini und Co. Einmal sind wir in der nüchternen Cafeteria im Hafen, das andere Mal in einer kleinen Kneipe mit Riesenleinwand, wo alles 1 € kostet - Tapas wie Getränke. Ob das alles mit rechten Dingen zuging, beimSpiel gegen Italien ? Wir sind ein wenig traurig. Wir stocken unsere Lebensmittel im Carrefour auf und können dan am 8.7. Loni und Dieter an Bord begrüßen. 08. Juli 2006 - 15. Juli 2006 Törn: Santa Cruz/Teneriffa - Restinga/El Hierro Strecke: 136.3 sm Crew: Loni, Mia, Dieter Ein Törn voller Erlebnisse. Am 9.7. legen wir um 10:45 Uhr ab in Richtung Los Cristianos. Bei Ostwind 5-6 Bft segeln wir mit der Genua zügig dahin. Als wir die Südspitze von Teneriffa umrunden, sehen wir einige Delfine. Sie springen wie im Zirkus zu zweit hoch aus dem Wasser. Um 18:30 Uhr Anker fest in Los Cristianos. Es wird ein feuchter Abend an Bord bei Liedern von Lale Andersen, Harry Belafonte und Gerhard Wendtland.
Wegen des feuchten Abends
lichten wir den Anker um 12:00 Uhr und machen uns auf den Weg nach San
Sebastian/La Gomera. Das Meer ist glatt und wir haben Westwind mit 1,0 Bft.
So tuckern wir dahin und stoßen nach etwa 1 Stunde auf Pilotwale. Sie kommen
bis auf wenige Meter ans Boot heran. Wir hören sie schnaufen und piepsen.
Man kann direkt in das Atemloch schauen. Wunderbare Tiere. Wie kann
der Mensch sie nur abschlachten ? Wir verbringen 1 1/2 Stunden bei den
Walen. Dann gehts weiter, nun bei einem Wind aus SE, aber immer noch 1,0 Bft.
Zu frü
Playa La Caleta Dieter Loni Am 13.7. verlegen wir nach Valle Gran Rey und ankern in der Bucht vor dem Hafen. Da sind wir geschützt vor dem starken Nordwind. Nachts verschaffen sich Vögel Gehör, die in der Steilwand nisten. Sie scheinen eine eigene Sprache zu sprechen. Intern nennen wir sie Loni´s Papageien.
Am 14.7. geht es gleich
weiter. Ein ordentlicher NE-wind treibt uns voran. Es wird nur die Fock
gesetzt und wir machen bei 6-7 Bft. 6 kn Fahrt. Dabei denken wir mal wieder
an die Törns auf der Ostsee, da hatten wir schon vor 5 Bft Manschetten. Um
17:00 Uhr laufen wir in Puerto Estaca Am 15.7. gehen Loni und Dieter von Bord. Sie wollen noch einige Tage auf einer Finca verbringen. Mia und Wolfram brechen in den Süden von El Hierro nach Restinga auf, in der Hoffnung, daß es dort bessere Bedingungen gibt. In 3 Stunden sind wir da und legen an der noch rauheren Kaimauer an. Gleich erscheint aber ein Wachhabender und verjagt uns an den Anfang des Hafens. Also nochmal anlegen. Der Wind nimmt zu und drückt die ATAIR an die Kaimauer. Spitze Kiesel zerreissen die Fenderschützer. Kaum haben wir uns eingerichtet taucht ein kleiner Lieferwagen auf. Es wird uns erklärt, daß heute die Fiesta del Carmen wäre und deshalb ein Feuerwerk anstünde, daß genau vor uns aufgebaut würde. Wir möchten doch so freundlich sein, woanders anzulegen, denn es könne sein, daß unser Schiff durch die herumfliegenden Feuerwerkskörper in Brand geschossen würde. Mit dem Wachhabenden einigen wir uns auf einen Liegeplatz in der Nähe der Werft. Wolfram erkundet den Ort. Da ist nicht viel zu sehen. Es ist ein bischen wie Wildwest - eine Hauptstraße und dahinter nichts. Ein paar Kneipen, mehrere Tauchschulen, 2 kleine Supermärkte und das isses. Loni und Dieter schauen nochmal mit ihrem Autochen vorbei. Aber wir können das Schiff nicht verlassen, weil ja wieder Ebbe ist und wir dann weder an Bord noch von Bord kommen. Es sind immerhin 2m zu überwinden und keine Treppe da, wie natürlich auch kein Wasser und kein Strom. Für das Feuerwerk am Abend haben wir einen Logenplatz. Es ist einmalig, was die Spanier beim Feuerwerken drauf haben. Die laute open air Musik aus dem Dorf geht bis morgens um vier. Aber das ist egal, denn wir müssen ja sowieso nach den Leinen schauen. 3 Leinen werden pulverisiert. Der Hafen ist für die Einwohner wohl so eine Art Strand. Sie lassen sich am Hafenbecken nieder zum Sonnen und Baden. Kleine Jungs und Mädchen angeln und sind sehr beeindruckt, daß wir in die Karibik wollen. So muß es Kolumbus gegangen sein. Am späten Vormittag taucht wieder unser Wachhabende auf und sagt: "Da könnt ihr nicht liegenbleiben" Es ist ja schließlich Fiesta del Carmen und um 15:00 Uhr wäre eine Prozession mit Fischerbooten aufs Meer hinaus, und die Leute und die Heilige würden just in unserer Hafenecke die Boote besteigen. Tja, dann mal wieder abgelegt. Wolfram hat eine Bucht Bahia de Naos ausgeguckt, die nur 1 sm vom Hafen weg ist und auch vom Törnführer empfohlen wird. Ganz vorsichtig tasten wir uns da hinein und ankern auf 14,5 m Tiefe. Es ist herrlich ruhig, auch wenn die Böen etwas kräftig sind. Mia werkelt in der Kombüse. Es gibt rohe Klöße, Erbsen/Karotten und Fleischsoße. Gerade ist alles fertig, als ein Motorboot heranrauscht - mit schäumender Bugwelle. Es ist die Fischereipolizei. Der Capitano ruft uns zu: "Hier könnt ihr nicht liegen. Hier ist ein Naturschutzgebiet." Freundlich überreicht er uns auch eine Broschüre, wobei die ATAIR fast gerammt wird. Er gibt noch Hinweise, wo wir hin können. 3 sm sind noch zu fahren. Wenig später kommt noch ein kleines lokales Boot vorbei mit einem Haufen Angeln an Bord und weist uns nochmal darauf hin, daß wir hier nicht ankern dürfen. Ja, was machen die denn mit den vielen Angeln hier ? Die Broschüre sagt nämlich nur etwas über Angelverbot. Das Essen wird weggepackt, der Anker geht nur mit Mühe aus dem felsigen Untergrund - das hätte noch gefehlt, daß wir ihn nicht hochziehen können. Wir fahren bis ans Ende des Naturschutzgebietes und ankern in einer kleinen Bucht. Sie stellt sich als ideal heraus. Es ist das Mar de la Calma ( das Meer der Ruhe ). Kein Wind, kein Schwell - endlich Ruhe und Zeit das Weggepackte zu essen. Nachts beobachten wir Morsezeichen an Land. Uns ist nicht ganz geheuer. Denn schließlich sind die Kanaren Drogenumschlagplatz. Und da wäre es nicht gut in der Schußlinie zu liegen. Aber nichts passiert, und wir haben endlich eine ruhige Nacht.
17. Juli 2006 Törn: El Hierro - San Sebastian Strecke: 70,6 sm Crew: Mia und Wolfram Am nächsten Morgen wird früh aufgestanden, denn wir rechnen mit schwerem Wetter auf unserer Rückfahrt nach La Gomera. Um 7:07 Uhr Anker auf. Als wir um die Südspitze von El Hierro bei Restinga kommen, setzt erwartungsgemäß der Wind ein. Nord 6-7 Bft. Wir haben Glück. Die Wellen laufen in einem Winkel von 30 Grad zu uns und der Wind 60 Grad. So fliegen wir mit der Fock dahin. Den Motor lassen wir mit niedrigen Touren als "Großsegel" mitlaufen. Es ist eine schnelle Überfahrt. Vor La Gomera hört der Wind wieder auf, weil wir im Windschatten der Insel sind. So langsam kapieren wir die Verhältnisse. Auch wenn wir später aufgebrochen wären, wäre es nicht eine so schöne Fahrt gewesen, weil der Wind am Nachmittag noch stärker wird. Vor Pta. Becerro sichten wir eine stattliche Gruppe großer Delfine. Das hebt wie immer die Stimmung noch weiter. Der Rest ist Routine. Um 18:01 sind wir fest in San Sebastian und freuen uns auf das Treffen mit Andrea,Andy und Holger. Für diese Überfahrt haben wir nur 11 Stunden gebraucht und sind einen Durchschnitt von 6,4 kn gefahren. 24. Juli 2006 Törn: San Sebastian - Puerto de Santiago - San Sebastian Strecke: 12,4 sm Crew: Brigitte, Katinka, Mia und Michael
" Können wir mit Ihnen Aufzug
fahren ? " So sprachen Mia und Wolfram Brigitte und Michael an, die in
Santiago gerade auf dem Weg in ihr Hotel waren, das auf einer Klippe liegt
und eleganterweise durch einen Aufzug mit dem Strand verbunden ist. Nach
einer Zahnarztbehandlung bei Frau
Brigitte und Michael Katinka 17. Juli 2006 bis 31. Juli 2006 Kein Törn, aber gutes Leben auf La Gomera und Kennenlernen vieler Gleichgesinnter. Da trafen wir z.B. Jürgen aus Wardenburg (Oldenburg), der mit seiner schnellen "Speedy" unterwegs ist. Von ihm haben wir auch endlich mal wieder ein neues Rezept:
Es wird rohes Filet z.B.
vom Thunfisch genommen und sehr klein geschnitten. Alle Zutaten müssen sehr
klein geschnitten werden. Neue Freunde sind auch: Mike aus Frankfurt/ Oder, der versierter Angler ist, und hier auf Marlins geht. Diese werden gefangen, markiert und dann wieder freigelassen. Ein solcher markierter Marlin ist innerhalb von 60 Tagen von Australien an die Ostküste von den USA geschwommen. Sie werden im Durchschnitt hier bei den Kanaren 250 kg schwer. Man weiß noch sehr wenig über die Zugwege und das Verhalten der Marlins. Auf jeden Fall sind sie in allen Weltmeeren zu finden, ob blau, weiß, schwarz, gestreift oder sonstwie. - Dann ist da Peter, der 40 Jahre in der Schweiz als Uhrmacher und -händler gearbeitet hat und nun auf seine Bordfrau wartet. Der ganze Steg fiebert mit. - Thomas, ein Schweizer und Segelmacher hier im Hafen.- Ute mit Tochter, die auf einem Katamaran leben. Alle zusammen eine freundschaftlich verbundene Gemeinde auf der "Insel der Beknackten", wie der VALLE-BOTE meint ( deutsche Zeitschrift auf Gomera, die vierteljährlich erscheint. Motto: unabhängig, überparteilich, abgedreht ).
v.l.n.r. Holger,Peter,Andrea,Mia,Jürgen,Andy "Speedy" Jürgen San Sebastian in der Bar "Cuba Libre"
Monika und Peter Mia und Wolfram Roque de Agando
Schöne Aussichten 1. August 2006 bis 13. August 2006 Törn: San Sebastian/La Gomera - Valle Gran Rey/La Gomera und Umgebung Strecke: 50,7 sm Crew: Christine, Mia, Elina, Ilias, Leon.
Nachdem wir Monika und Peter
mit ihrer "Jonga" verabschiedet haben ( sie wollen nach La Palma und dann
Lanzarote ), begruessen wir Christine, Ilias, Elina und Leon und das Zebra "Etcetera"
an der Faehre. Uns gefällt es sehr gut, daß sie wieder an Bord sind. Der
nächste Tag ist dem Strand in der Nähe des Hafens und dem Kennenlernen von
San Sebastian gewidmet. Aber schon am 3.8. starten wir zu einem Autoausflug
nach Alojera - das ist ein kleiner Fischerort im Nordwesten der Insel. Die
Fahrt dorthin ist wildromantisch - über steile Abhänge und Samstag ist immer Markttag in San Sebastian. Man kann einheimische Produkte und dies und das an den auch vorhandenen Hippie-Ständen erwerben. Traditionell trifft man sich dann in den dazwischenliegenden Cafes. Es dauert nicht lange, da kramen einige Senioren an einem Tisch eine Guitarre und eine Charango hervor und singen gomerianische Lieder. Es ist schön, noch etwas zu verweilen. Am 6.8. legen wir nun endlich mit der ATAIR um 13:00 Uhr Richtung Westen ab. Wir segeln mit der Genua und Elina übernimmt in bewährter Weise das Steuer. Um 16:00 Uhr ankern wir in der Bucht Cala de la Negra in Sichtweite einer verfallenen Fischfabrik. Eigentlich ist der Ankerplatz nicht so schlecht, aber der starke Schwell ist doch unangenehm. Die Wellen donnern gegen die Küste, sodaß man glaubt ein Gewitter zieht heran. Ilias hat schon gleich wieder die Angel draußen und fängt zwei "Petermännchen". Das sind die giftigsten Fische Europas. Durch ihre Stacheln an Rücken und Kiemen, können sie schwere Verletzungen mit immensen Schmerzen und Lähmungen hervorrufen. Bei Kindern sollen auch schon Todesfälle vorgekommen sein. Aber Ilias ist ein erfahrener Angler und kann sie ohne Probleme wieder ins Meer werfen. - Leon gibt uns noch einen Rat mit in die Nacht für evtl. Seekrankheit:"Wenn Dir schlecht ist, mußt Du immer ein- und ausatmen !" Am nächsten Tag hält uns nichts mehr in der Bucht, und wir fahren nach Puerto Vueltas (Valle Gran Rey). Dieser Ort ist durch die "Schweinebucht" berühmt geworden. Dort haben sich schon seit vielen Jahren Hippies niedergelassen, die in Höhlen wohnen und, bisher auch ziemlich unbehelligt,, ihre joints rauchen konnten. In der Bucht vor dem Hafen ist es etwas ruhiger und Leon kann nun endlich seiner Aufgabe als Dinghi-Kapitän nachkommen. Er steuert uns, am Anfang noch etwas kurvenreich, an Land. Christine, Ilias und die Kinder machen einen Landausflug. In dem Tal Valle Gran Rey kann man sehr schön wandern, wenn nur die Hitze nicht wäre. Die Gegend um den Hafen ist recht nett, und man kann auch den legendären Capitano Claudio besuchen, der hier den Transocean-Stützpunkt betreibt. Nach einer Weltumsegelung hat der Capitano sich hier niedergelassen und betreibt außer einem Laden auch whalewatching für Touristen. Außerdem gibt er noch den witzigen, satirischen Valle-Boten mit heraus - eine deutschsprachige Zeitung, die alle Vierteljahr herauskommt. Die muß man gelesen haben. Endlich hat Christine Wolfram überreden können, nun doch mal auszulaufen, um die Wale oder zumindest Delfine in freier Wildbahn sehen zu können. Um 11:05 Uhr lichten wir den Anker und fahren Kurs 210 Grad. Wir orientieren uns ein wenig an den zuvor ausgelaufenen roten Booten und an dem größeren Boot von Capitano Claudio, der aber in eine andere Richtung fährt. Wir sichten die kleinen rote Boote wieder und auch der Capitano, nun schon weit davongeeilt, dreht um und kommt zu uns zurück. Bei 29 Grad 59,2´N, 17 Grad 19,6´W sichten wir eine große Gruppe von Rauhzahndelfinen. Sie spielen um die ATAIR herum. Einer klatscht immer wieder mit seiner Schwanzflosse aufs Wasser und scheint sagen zu wollen:"Ich bin hier, also warum filmt ihr mich nicht". Auch Viererformation haben sie drauf, und wenn es ganz wild werden soll, schwimmen sie auf dem Rücken oder springen aus dem Wasser. Ein anderer hat eine blaue Plastiktüte als Spielzeug entdeckt. Diesen Nachmittag werden wir nicht so schnell vergessen.
Rauhzahndelfin mit Jungem Christine, Elina, Ilias und Leon beim "watchen" springender Delfin Wir treffen Jean-René wieder, den wir in Las Palmas kennengelernt haben. Das Hallo ist groß, und er lädt uns zu einem "tiponch" ein. Das ist ein Getränk aus der Karibik mit folgenden Ingredienzien: Rum, Limonensaft, Zuckerrohrsaft und Zimt. Wir wähnten uns schon in Martinique.
Am 10.8. gehen Mia und Wolfram
an Land. Das ist im Hafen Vueltas nicht so einfach, weil die Kaimauern sehr
hoch sind, und die Leitern nicht ganz bis zur Wasseroberfläche reichen.
Außerdem fehlen hie und da einige Stufen. Aber ist man erst mal oben,
braucht man nicht gleich wieder an den Zackenbarsch Kofferfisch Am 11.8. fahren wir zurück nach San Sebastian. Ein Segelversuch mit Fock, Genua und Groß scheitert, weil plötzlich kein Wind mehr da ist. Dafür schiebt ein kräftiger Strom von ca 2 kn Richtung Norden. Um 15:12 Uhr sind wir wieder fest in der Marina San Sebastian.
Christine Ilias Leon Elina
Am 12.8. ist die Sicht so gut,
daß wir ein Auto mieten und zum Garajonay fahren. Das ist der höchste Berg
von La Gomera mit schöner Aussicht nach allen Seiten. Mia und Wolfram fahren
voraus zum Grillplatz im Lorbeerwald "Las Creces". Nur eine etwas
durchgeknallte Frau aus Teneriffa Unsere Hängematten sind aufgehängt, die Hammelkotletts mariniert, die Getränke kühl und das Grillfeuer brennt bestens. Wolfram holt die Wanderer ab, und es wird ein beschaulicher Nachmittag im Lorbeerwald. Elina spielt noch mit einem Hund, der Gefallen an den immer größer werdenden Stöcken gefunden hat, und sie einfach nicht hergeben will. Schließlich beschließen wir noch zur Playa La Caleta zu fahren. Das Meer ist ruhig, und ein Bad kann ja nicht schaden. Elina und Leon klettern in den Felsen herum, Christine und Ilias suchen die neulich verlorene Brille (leider erfolglos) Mia schläft ein wenig und Wolfram stürzt sich in die Fluten, kann die Brille aber auch nicht finden.
Abends fallen wir noch in der
Bar "Cuba libre" ein und haben einen vergnüglichen Abend zusammen mit Antje
und Holger. Leider senkt sich der Urlaub unserer Freunde dem Ende zu. Die
Fähre fährt am 13.8. um 13:00 Uhr Richtung Los Cristianos ab. Der Abschied
fällt uns schwer und wie
Nicht zuletzt aus Eigennutz, denn woher sollen wir bessere Rezepte für unsere Bordküche bekommen, als von Christine und Ilias. Folgendes Rezept wurde zur Veröffentlichung freigegeben. Wir haben es probiert. Es schmeckt so gut, daß wir es eigentlich nicht weitergeben sollten. Aber .... naja, hier ist es: Mengen für 5-6 Personen. Zu essen als Tapa. 6 - 7 junge, frische Makrelen ohne Kopf und ohne Schwanz filettieren. Die Filets einlegen in: Saft von 2 Zitronen oder Limonen, Olivenöl, Essig. Die Filets müssen gut bedeckt sein. Nun je eine halbe Tasse Salz und Zucker darauf streuen. Im Kühlschrank kühl stellen. Nach ca. 5-6 Stunden sind die Filets medium, nach 24 Stunden durch. Zusammen mit Baguette und Wein verzehren. Wahlweise kann noch Parmesankäse und/oder Petersilie draufgestreut werden. In gleicher Weise können Sardinen oder Sardellen zubereitet werden. Da sie kleiner sind, ist die Beizzeit kürzer.
19. August 2006, Grillfiesta auf dem Steg D in der Marina San Sebastian de La Gomera
v.l.n.r. John,Peter,Gerlinde,Mia,Antje,Holger Thomas und Uta v.l.n.r. John, Peter, Gerlinde. Mia
v.l.n.r. Franz, Susa, Andy v.l.n.r. Andy, Peter, Andrea Mike, Lu, Orca-Peter
25. August 2006 - 07. September 2006 Törn: San Sebastian - Puerto de Vueltas - San Sebastian Strecke: 46,3 sm Crew: Lucia, Gerlinde, Mia 14 Tage mit extremen Wetterbedingungen: zunächst gab es am 17.8. Regen und Gewitter, eine Seltenheit zu dieser Jahreszeit. Ein paar Tage danach gab es kräftigen Wind in der Marina und dann kam die große Hitze - Kalima ist das Zauberwort. Das ist ein heißer Ostwind, aus der Sahara kommend. Im Deckshaus haben wir 35,3° Celsius gemessen. Es ist so ein Gefühl, wie wenn Du vor einem Backofen stehst, und einer macht die Ofentür auf.
Am 25.8. kam Lucia morgens um
10:00 h an Bord. Sie hatte, wegen des späten Fluges, bei Elke und Ernstl in
Teneriffa übernachtet. Dabei ist der Transfer vom Flughafen Teneriffa Süd
zur Fähre und Frühstück - das alles für 40 €. Abends konnte sie im "Cuba
Libre" alle Freunde vom Steg D und noch andere begrüßen. Der 26.8. war vom
Marktbesuch und Bummeln geprägt. Inzwischen hatten wir mit Gerlinde aus Wien
ausgemacht, daß wir Am nächsten Tag geht es zurück nach San Sebastian, aber ohne Lucia. Sie fährt mit dem Bus, um etwas von der Insel zu sehen. Das sind immerhin eineinhalb Stunden für 50 km. Und der Bus ist teurer als die Fähre. Vor der Bucht El Cabrito segeln wir zunächst mit Genua, Fock und Groß. Als ein paar Schaumkrönchen am Horizont auftauchen, holen wir die Genua ein. Keine Sekunde zu spät, denn plötzlich schlägt die Düse zu. Da kommt die ATAIR gut voran. Um 19:00 Uhr sind wir wieder an unserem Steg D. Thunfisch Gerlinde Leider muß am 31.8. Gerlinde nach Wien zurückfliegen. Sie hat sich sehr schnell an Bord eingearbeitet, und darüber hinaus ist viel gegenseitige Sympathie entstanden.
Lucia Das Ungeheuer von Loch Ness ? Lucia und Gerlinde beim Whalewatching
Am 1.9. und 2.9. unternehmen
wir mit Lucia Landausflüge mit einem Mietwagen. Erstes Ziel ist Santiago.
Dort sucht Mia wegen ihrer starken Schmerzen, die deutsche Zahnärztin Eva
Schütz auf. Es ist furchtbar heiß bis 35° C im Schatten. Nachdem die
Schmerzbehandlung zumindest
Weitere Ziele an diesem Tag sind: Valle Gran Rey mit seinem Strand Playa Ingles (schlecht oder sogar gefährlich zum Baden, die vielen Nackedeis reißen das auch nicht heraus ), und ein Restaurant von Cesar Manrique wie ein Vogelnest in den Fels gebaut. Am nächsten Tag wird erst mal in der Waldlichtung bei Las Creces gegrillt. Dann ab nach Playa Caleta. Abends ist große Show mit Rappern in San Sebastian. Nach den Eingangsklängen von Carl Orff versagt die Lautsprecheranlage. Die Fans harren 3 Stunden aus, bis alles repariert ist. Natürlich verschiebt sich damit alles in die frühen Morgenstunden - bis 6:00 Uhr dürfen wir in der Koje mithören. Am 3.9. gönnen wir uns den Parador, ein Superhotel auf der Klippe über dem Hafen von San Sebastian. Es ist wunderbar angelegt und es gibt eigentlich alles, was zu einem first class - Hotel gehört. Nur in der Bar ist keine Bedienung, sie muß erst motiviert werden. Und Gäste gibt es auch sehr wenige - auf gut deutsch: es ist stinklangweilig. Das Doppelzimmer kostet 140 € pro Nacht. Als wir zurück wollen, gibt es kein Taxi mehr. So trollen wir uns den Berg hinunter, was auch sehr unterhaltsam ist. Auf der ATAIR angekommen, entdeckt Wolfram eine etwas größere Cucaracha in der Küche. Der Erschlagungsversuch scheitert, und sie verschwindet in den Ritzen der ATAIR. Am nächsten Tag decken wir uns mit Fallen und Spray ein. Und siehe da, am Abend ist sie wieder da. Das Spray betäubt und nach einigen Fluchtversuchen, kann sie im Cockpit erlegt werden. Man sagt ja, wo man eine sieht, da sind zehn. Aber die nächsten Tage haben wir Ruhe. Am 4.9. gehen wir in das Chinarestaurant am Platze. Die Chinesen fallen auf den Rücken, als Lucia anfängt mit ihnen chinesisch zu sprechen. Sowas haben sie noch nicht erlebt. Immer wieder kommen sie und schauen Lucia wie ein Weltwunder an. Abends wird in der Casa de Aguada ein klassisches Konzert mit Werken von lateinamerikanischen Komponisten gegeben. Klarinette, percussion, Klavier und Gesang lassen eine wunderbare Atmosphäre entstehen. Wir sitzen in dem Innenhof eines alten Hauses direkt neben dem Brunnen, aus dem Columbus das Wasser für seine Entdeckungsfahrt nach Amerika schöpfte. Da steht: Mit diesem Wasser wurde Südamerika getauft 1492. Am 6. September 1492 brach Columbus von hier auf und entdeckte die "Neue Welt". Am 6.9. kommen die ersten Segler einer Regatta an, die von Huelva in Spanien bis hierher führte. Sie werden jeweils mit drei Böllern begrüßt. Dazu gibt es Freibier und Tapas. Um 21:15 h holen wir Andrea und Benno von der Fähre ab. Kaum sind wir an Bord und haben ein wenig cava getrunken, legt ein Feuerwerk los - aus Anlaß des Kolumbustages. Die Spanier können das - Feiern und Feuerwerk !
Der Brunnen aus dem Kolum- Pinta Nina Santa Maria bus 1492 seine Schiffe mit Wasser versorgte. Auf dem Schild steht: Mit diesem Wasser wurde Amerika getauft 1492 Leider muß Lucia am 7.9. wieder von Bord gehen und zurück nach Deutschland fliegen. Es war eine wunderschöne Zeit mit ihr. Der ganze Steg D trauert. Sie hatte sehr schell, viele Freunde gewonnen. Unvergessen ist der Abend an Bord, als sie mit John zusammen Musik machte. Wir haben uns versprochen, daß sie in der Karibik wieder an Bord kommt.
Lucia hat einige Rezepte aus Peru mitgebracht. Alle Rezepte sind für 4 Personen: 2 Rinderfilets (Scheiben), 4 Eiertomaten, 2 Kartoffeln, Pelo de Angel (dünne Suppennudeln), 1 rote Zwiebel, 1 l Rindfleischbrühe, 1 Lorbeerblatt, Kreuzkümmel(cominos) Zwiebel und Rinderfilets in kleine Stücke schneiden und anbraten. Tomaten ohne Haut passieren und darauf die Brühe giessen. Filetwürfel und Zwiebel dazugeben. Durchziehen lassen. Kartoffeln in kleine Stücke schneiden. Fleisch aus der Brühe nehmen und die Kartoffelwürfel in die Brühe geben. Fast gar kochen. Dann Filet und und Nudeln dazugeben und 5 Minuten köcheln lassen. Mit Kreuzkümmel (Cominos) und Lorbeerblatt verfeinern. Spaghetti warm, 4 Brustfilets vom Huhn, 3-4 Karotten, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, Pfeffer, Salz, Chili, Öl, Tomatenmark oder Tomatensoße aus der Dose mit kleinen Stücken (1 Packung), Essig, Sojasoße (am besten Kikkoman) Knoblauch, Zwiebel, Huhn in Würfel schneiden und anbraten. Fast durchbraten (3/4). Mittlerweile Karotten raspeln (Saft drin lassen). Tomatensoße und 2 EL Sojasoße zum Fleisch hinzufügen. Köcheln bis Fleisch durch ist. Karotten in einer Schicht daraufgeben. Deckel schließen. Ein paar Minuten Minuten köcheln lassen. Dann durchmischen. Weitere 10 Minuten köcheln lassen. Die gekochten Spaghetti abseien, nicht abschrecken. Spaghetti mit einem Stück Butter schwenken. Dann alles vermengen. Schmeckt vorzüglich ! 4 Rinderfiletscheiben, 6 normalgroße Kartoffeln, 1 rote ! Zwiebel, 5 Tomaten, Kreuzkümmel (Cominos ), Sojasoße Kartoffeln wie Pommes frites schneiden und braten. Beiseitestellen. Filets und die anderen Zutaten in Streifen schneiden (3-4 cm). Zwiebel anbraten, dann Fleisch inkl. Cominos, nicht ganz durchbraten. Tomaten zugeben und durchziehen lassen. Dann Kartoffeln und Sojasoße zugeben und durchziehen lassen. Eignet sich gut zum Frühstück !
6. September 2006 - 14. September 2006 Törn: San Sebastian - Puerto de Vueltas - San Sebastian Strecke: 52,5 sm Crew: Andrea, Benno, Mia
Eine
Am 12.9. lichten wir um 11:30
Uhr den Anker und begeben uns auf Delfinsuche. Um 12:45 Uhr haben wir sie
gesichtet und es ist wie Am 14.9. gehen Andrea und Benno von Bord. Leider war es wegen des in großen Teilen fehlenden Windes kein echter Segelurlaub. Die Party mit den Freunden von Steg D hat aber am letzten Abend nochmal ein highlight gesetzt. Wenn auch diesesmal ohne Feuerwerk. Wir hoffen Andrea und Benno in der Karibik wiederzusehen. Es würde uns sehr freuen.
v.l.n.r. Benno,Holger,Antje
15. September 2006 - 23. September 2006 Törn: San Sebastian - Puerto de Vueltas - Los Organos- San Sebastian Strecke: 103,5 sm Crew: Ursl, Lilo, Albrecht, Bernward, Mia
Da ist sie nun wieder: die
bewährte Crew Ursl, Lilo,Albrecht und Bernward - und eine lustige
zugleich. Aber vor den unbeschwerten Tagen ist zunächstmal die Ankunft zu
bewältigen. Ursl und Bernward sind nach durchwachter Nacht ( der Flug ging
so früh ) um 14 Uhr an Bord. Mit zwei weißen Schubkarren aus der Marina
holen Mia und Wolfram sie von der Fred Olsen-Faehre ab. Natürlich ist erst
die Begrüßungscava und etwas Octupussalat (s. Rezepte 2004, Ilias Gkekas )
einzunehmen, bevor sie in die Koje fallen dürfen. Lilo und Albrecht kommen
um 22 Uhr - mit leichtem Gepäck. Der Flieger hat die Reisetaschen nicht
herausgegeben. Da sind sie nun - mit fast nichts - man darf ja im Handgepäck
auch nichts mehr mitnehmen. Wir vertrösten sie auf den nächsten Tag - da
kann man Einiges in San Sebastian nachkaufen. Und Ursl und Bernward helfen
mit Nachtgewändern aus. Der Cava hilft dann über den ersten Schock hinweg.
Wir sind froh, daß wir wieder zusammen sind. Das ist schon das dritte Mal in
Folge. 2004 Ibiza, 2005 Lanzarote und nun 2006 La Gomera. Jedesmal gab es
einen erstklassigen Film von Albrecht. Wir wollen alles tun, daß er auch
diesesmal zu seinem Material kommt. Am nächsten Tag ist Markt und shopping angesagt,speziell für Lilo und Albrecht. Schließlich treffen wir uns bei Ramon - da gibt es die Jarra (1/2 l)Bier (eiskalt im eisgekühlten Glas). Auch die tapas schmecken gut und sind preiswert. Lilo und Albrecht haben für ca. 70 € eine ganze Aussteuer erworben. Kurze Zeit später stellt sich heraus, daß die Reisetaschen gerade in die Marina nachgeliefert wurden. John, unser schottischer Nachbar, meint, das wäre kein "lost" baggage, sondern würde im Fachjargon "undelivered baggage" heißen. Das klingt weniger dramatisch und schönt dieses unangenehme Ereignis. Nachdem wir nun mit Kleidung, Zahnbürsten und Lebensmitteln sowie Getränken gut ausgerüstet sind, laufen wir am Sonntag, 17.9. aus und testen die Crew und das Schiff vor San Sebastian in der Düse. Zunächst ist schöner Wind und Bernward steuert in bewährter ruhiger Art. Aber mitten in der "Düse" ist plötzlich kein Wind mehr. Auch der unruhige Skipper kann es nicht besser als Bernward - ohne Wind geht das Segeln eben nicht. Vor dem Hafen allerdings frischt es wieder auf. Es sind eigenartige Strömungsbilder auf dem Wasser zu sehen - so wie wenn das Wasser von unten anströmen würde. Ein Einheimischer erklärt uns das Phänomen später. Vor dem Leuchtturm läuft unter Wasser eine Felswand 1 sm aufs Meer hinaus. Flut und Ebbe strömen dagegen und das Wasser wird nach oben gedrückt. Unsere ATAIR hat das ganz schön aus dem Kurs geworfen. Da möchte man bei schwerem Wetter doch nicht langfahren.
Montag, 18.9. ist Wandertag,
während Wolfram nach Santiago zum Zahnarzt muß. Abends treffen wir uns auf
der plaza und denken schon an den nächsten Tag. 12:00 Uhr legen wir in
Richtung Puerto de Vueltas ab. Zeitweise können wir mit der Genua bei raumem
Wind segeln. Aber auch hi Nach ausgiebigem Frühstück und einem kräftigen "happy birthday" mit Spieluhrbegleitung und Geburtstagskuchen mit Kerzen zum Ausblasen für Wolfram - und Baden - da sind Lilo und Albrecht unschlagbar - lichten wir um 11:00 Uhr den Anker und fahren hinaus, um Delfine zu suchen und zu beobachten. Eine Stunde später haben wir sie gefunden. Zu unserer Überraschung ist es eine Gruppe von Pilotwalen - imposante Tiere, die ganz nah ans Boot kommen und vor allem Ursl interessant finden. Jedenfalls riskieren sie schon mal ein Auge. Die Wale sind nicht so verspielt wie die Delfine, und so verschwinden sie nach einer Stunde wieder. Bei aufkommendem Wind setzen wir Groß und Fock. Wir kreuzen ein wenig hin und her. Albrecht und Ursl sind die Steuerleute. Ursl hat´s dann schwerer, weil zum Hafen hin der Wind immer stärker wird. Aber sie macht das gut, und ihr und uns gefällts. Nicht lange: Lilo, mit untrüglichem Sinn für Gefahren, entdeckt Wasser in der Pantry - Salzwasser. Das Seeventil unter der Spüle ist bei dem Seegang durch ein herumfliegendes Teil aufgedrückt worden. Wolfram schließt das Ventil. Mia und Lilo schöpfen mit Schüsseln das Wasser ab und reichen es nach draußen. Das übrige erledigt die Lenzpumpe. Auch Bernward hatte so eine Ahnung - er fragte schon früher, ob im Steuerbordbad das Seenventil geschlossen sei. Resumeé: nichts Schlimmes passiert. Die Teile unter der Spüle müssen besser gesichert werden. - Der Wellengang steht bis in die Ankerbucht. Das verspricht eine unruhige Nacht zu werden. Deshalb beschließen wir nach San Sebastian zurückzukehren. An ein Übersetzen an Land ist gar nicht zu denken. Schließlich muß der Geburtstag von Wolfram noch ordentlich beschlossen werden. Das ist hier nicht möglich.
- Wie gut unsere
Entscheidung war ! Wenige Tage später wirft in der besagten Bucht eine Welle
ein Beiboot der Guardia Civil mit 5 Mann an Bord um. Einer ertrinkt, einer
wird schwer verletzt und die anderen kommen mit leichten Verletzungen davon.
-
Am 21.09. brechen wir 12:45 Uhr nach Los Organos auf. Das ist eine einzigartige Basaltsäulenformation, die man nur von See aus beobachten kann. Sie sehen aus wie eine Riesenorgel. Bei NW 6,0 Bft und geringer Welle fahren wir gegenan, vorbei an Hermigua, Agulo und Vallehermoso. Wir freuen uns schon auf die Rückfahrt. Dann haben wir den Wind im Rücken. Um 16:00 Uhr sind wir bei Los Organos und Albrecht ist in seinem Filmelement. 20 Minuten später treten wir den Rückweg an. Der Wind ist plötzlich völlig eingeschlafen. Nichts mehr mit Segeln ! So ein Pech.
Auf dem Rückweg kommen wir wieder an Puntallana vorbei. Hier steht auf einer Klippe eine kleine Kirche - Eremita y casas de Nuestra Senora de Guadelupe. Einst herrschte auf Gomera eine große Trockenheit und die Leute starben dahin. Da fand ein Fischer in seinem Netz eine Marienfigur. Die brachte er an Land. Und innerhalb weniger Tage begann es lang und ausdauernd zu regnen. Die Not war vorüber. Zu Ehren dieser Statue und wegen des Wunders, wurde diese Kapelle gebaut. Heute noch findet alle fünf Jahre ein Riesenfest statt. Es dauert 2 Monate. Jede Woche 2 Feuerwerke. Großes kulturelles Programm - die Stuttgarter Philharmoniker haben hier auch schon gespielt. Die Marienfigur wird per Boot in einer Prozession nach San Sebastian gebracht und dort verehrt. Um 19:00 Uhr sind wir fest an unserem Steg D, Platz 18. Albrecht hat sich bereit erklärt die ersten Fotos und Filmszenen der ATAIR unter Segeln zu machen. Wir laufen deshalb am 22.9. um 14:00 Uhr aus. Albrecht ist schon auf der Mole und brät in der Sonne. Aber so schnell geht das nicht. Erst muß die Olsenfähre vorbeigelassen werden. Ist es nicht immer so ? Wenn man aus- oder einläuft, kommt immer gerade eine Fähre oder Riesendampfer um die Ecke. - Überraschenderweise haben wir guten Wind, jedoch in Molennähe ist er etwas schwach. Albrecht , wie wir später uns ansehen können, machte schöne Fotos und der Film ist noch besser. Endlich haben wir Fotos der ATAIR unter Segeln. Später nehmen wir Albrecht an der Tankstelle auf und fahren in die Bucht "El Cabrito".
Ein Nachmittag mit Sepia, Würsteln und Tomatensalat. Natürlich auch Baden. Aber Vorsicht, hier herrschen 2 kn Strömung. Es gefällt uns so gut, daß wir erst um 20:00 Uhr wieder am Steg D sind. Heute gab es noch zwei Dinge zu feiern: Nadja hat ihre 2. Staatsprüfung Jura, schriftlicher Teil bestanden und Mia und Wolfram sind nun schon 3000 sm zusammen auf der ATAIR gefahren. Ist das nicht mindestens einen Cuba libre wert ? Nach einer wunderbaren Zeit zusammen, mit vielen Gesprächen und Erholung und Erlebnissen aus erster Hand und, und, und - müssen wir von unseren Freunden Abschied nehmen. Aber bevor sie von Bord gehen, steht der Markt an, und dort in dem Cafe schmeckt der Abschiedsdrink fast genausogut wie anderswo. Außerdem gibt es die neuen ATAIR-Mützen von Christine und Ilias entworfen und organisiert. Die müssen doch auch mal ausgeführt werden. Sie sind schon richtig für die Tropen - leicht und helle Farbe.
Bernward Albrecht Lilo Ursl Am 28.9. sehen wir Ursl, Lilo, Albrecht und Bernward wieder. Sie haben die Insel auf dem Landweg erkundet und schauen vor der Abfahrt der Fähre nochmal an Bord vorbei. Ein letzter Gin-Tonic vor der Abfahrt, für Ursl diesmal etwas stärker, dann das abschließende Crewfoto, von John geschossen, - bald sehen wir uns wieder - in der Karibik, auf den Galapagos, in den österreichischen Alpen oder Schifferstadt, beim Rettichfest? Auf jeden Fall werden wir uns sakrisch freuen.
v.l.n.r. Wolfram,Ursl,Albrecht,Lilo,Mia,Bernward
7. Oktober 2006 - 19. Oktober 2006 Törn: Rund Gomera Strecke: 72 sm Crew: Susanne, Mia, Horst Einmalig ! - so war die Zeit mit Susanne und Horst.
Am 7.10. kommen Walburga und
Horst um 18:00 Uhr an Bord. Es gibt "Opulussalat" als Vorspeise (Octopussalat)
und Steak als Hauptgang. Gespeist wird an Deck. Natürlich haben wir noch das
obligate Riesenbegrüßungsfeuerwerk bestellt, und es ist mal wieder ü Die nächsten zwei Tage mieten wir uns ein Auto und erkunden die Insel. Wir besuchen die Playa La Caleta, wo wir beim Italiener (erkennbar durch seinen Pferdeschwanz) die excellenten Spaghetti mit Meeresfrüchten genießen. An Baden ist wegen der Wellen nicht zu denken. Dann tauchen wir in eine Bananenplantage bei Hermigua ein. Horst ist begeistert und fotografiert, fotografiert, fotografiert ........ Leider können wir die Bananen nicht mitnehmen. Sie sind noch nicht reif ! Dann besuchen wir Lepe, ein einsames Nest am nördlichen Berghang von La Gomera - hier ist die Welt zuende. Wer hier lebt, muß es mögen. Völlige Abgeschiedenheit in einer herrlichen Landschaft und Grün ringsum. Agulo, der größere Ort in der Nähe, hält nicht was der Reiseführer übertrieben lobt, und so fahren wir nur durch zu der auch für uns neuen Strecke über Las Rosas in der Parque Garajonay.
Wieso heißt der höchste Berg von La Gomera eigentlich Garajonay ? Es war einmal...... ein hübsches Mädchen auf La Gomera, die hieß Gara, und war aus adligem Hause. Sie verliebte sich in einen jungen Mann, der Jonay gerufen wurde, und aus armem Hause war. Er lebte auf Teneriffa und war ebenso in das Mädchen verliebt, wie sie in ihn. So fuhr er jeden Tag übers Meer nach La Gomera, um sein Mädchen heimlich zu treffen. Denn die Eltern beider Seiten wären strikt gegen so eine Verbindung gewesen. So ging die Zeit dahin. Jedoch eines Tages wurde das Paar entdeckt und den Eltern die Nachricht hinterbracht. Wie schon von den Liebenden vorhergesehen, reagierten die Eltern mit Strenge und zwangen das Mädchen den Burschen nicht mehr wiederzusehen. Das konnten die Beiden aber nicht ertragen, und sie sahen keine Lösung mehr für ihren Wunsch, zusammen zu sein. So bestiegen sie den höchsten Berg. Im Angesicht der anderen Inseln, die man hier gut sehen kann, und auf dem Platz des alten Guanchen-Heiligtums, brachten sie sich durch gemeinsames Hineinstürzen in Lanzen um. Seitdem heißt der Berg "Garajonay", ein Wort in dem die beiden Liebenden auf immer verbunden sind. Noch heute nennen die Leute auf La Gomera ihre Kinder Gara, die Mädchen, oder Jonay, die Jungen. Also auch hier, wie übrigens oft auf der Welt, eine Romeo und Julia - Geschichte. Eine andere Tragik sehen wir auf dem Rückweg nach San Sebastian. Einige hundert schwarze Flüchtlinge aus Westafrika sind in einem Lager am Straßenrand in Zelten und einer alten Diskothek untergebracht. Sie stehen gerade zum Essen an. Das erinnert an die Nachkriegszeit in Deutschland. Wie schon früher bemerkt, finden wir kein Verständnis dafür, daß Regierungen es nicht fertig bringen ihr eigenes Volk wenigstens mit dem Notwendigsten zu versorgen, sodaß viele (im Jahr 2006 ca. 30000) ihre einzige Chance in dem Horrortrip übers Meer sehen. Was geschieht mit den hunderten von Millionen Euro, die die EU in diese Länder pumpt. Wir meinen es zu wissen: sie verschwinden auf privaten Bankkonten in der Schweiz und den USA. Ein erster Schritt wäre, dies zu unterbinden (das gilt auch für andere Länder, wie Südamerika, Palästina, Irak etc.). Dann wäre auch der Nährboden für den Terrorismus kleiner, wenn die Völker sauberes Wasser zu trinken und genug zu essen hätten.
Am 10.10. dem eigentlichen
Festtag gibt es mal wieder reichlich laute Musik bis morgens um drei. So
denken wir am nächsten Tag in die "Casa del Mar" zu gehen (ein im
Reiseführer hochgelobtes Restaurant am Hafen, was seinem Ruf nicht gerecht
wird), vor allem um John und seinen Kumpeln bei
Nigel forderte dann Mia auch noch zum Tanzen auf dem schmalen Fingersteg zwischen unseren Booten auf. Da er schon etwas bedüdelt war, verlor er das Gleichgewicht und wäre in den Hafen gestürzt, wenn ihm ATAIR nicht Halt gegeben hätte. Auch beim Einsteigen in die Luke auf der Ros Bhan, stürzte er förmlich ab. Alles in allem ein gelungener Abend. Nun aber endlich mal segeln. Am 12.10. brechen wir nach Valle Gran Rey auf und kommen dort um 16:15 an und lassen den Anker fallen. Die Fahrt mit dem Dinghi an Land ist für HoSU ein erstes Erlebnis. Besonders als wir nach dem sundowner im Cafe Habib, nachts mit Taschenlampe die Leiter im Hafen hinunter müssen und dann auch noch übers dunkle Hafenbecken fahren. Alles geht gut, trotz des Schwells.
Sundown in Vueltas Palmen in Hermigua Schwestern Am 13.10. sind wir zum walewatching unterwegs. Wir sehen eine Menge Delfine. Vor allem die kleinen springen mehrere Meter hoch übermütig aus dem Wasser. Wir versuchen auch zu segeln. Mal wieder kein Wind. Am 14.10. gehts zurück nach San Sebastian. Diesmal fahren wir oben herum, um die Los Organos zu sehen. Vorbei an Alojera und Punta Peligro mit 5 kn. Das Wetter ist günstig. Leider liegen die Orgelpfeifen im Schatten, sodaß die Konturen nicht so heraustreten. Aber wir sehen eine Riesenflosse nahe am Boot, wahrscheinlich ein Hai. Als wir in der Nähe des Leuchtturms von San Sebastian sind, wird Walburga ihrer sehr guten Beobachtungsgabe gerecht. Als Wolfram zur Entsorgung unter Deck ist, sichtet sie verdächtige Wellenbrechungen und alarmiert Wolfram. Wir gehen 10 Grad weiter östlich. Das ist dringend notwendig, denn vor uns liegt der nicht gekennzeichnete Felsen "Bo. de Avalo", der knapp unter der Wasseroberfläche liegt. Lieber Skipper Wolfram, man sollte auch mal in die Karte gucken. Denn nicht immer ist Walburga zur Hand, die das Schlimmste abwendet. Sonst hätte möglicherweise die Weltumsegelung schon hier ihr Ende gefunden. Natürlich machen Skipper keine Fehler. Und so darf man Wolfram es abnehmen, daß er das alles schon gesehen hat, und nur den Scharfblick und die Reaktion von Walburga testen wollte. Darf das wahr sein ! In San Sebastian machen wir an unserem Stammplatz um 17:15 Uhr fest. Als wir abends vom Cuba Libre kommen, fällt der inzwischen zum Standard gewordene Satz von Mia: "Da oben: Tote Hose". Gemeint ist das Parador-Hotel, das oben auf der Klippe liegt, wo wirklich gar nichts los ist. Abends am 17.10. kommen Verena und Barbara zu Besuch aus Teneriffa herüber. Ein schöner Abend, der im Cuba Libre beschlossen wird. Am nächsten Tag erkunden sie per Auto Valle Gran Rey und die Insel. Wir vier fahren nochmal nach La Caleta. Tasca und Plaza runden den Tag ab.
Barbara und Verena v.l.n.r.Barbara,Verena,Horst,Susanne,Mia ABSCHIED
Am 18.10. gehen HoSu zum Baden an den Strand. Horst ist in seinem Fotografierelement. Beste Fotos entstehen. Abends laden uns Walburga und Horst in die Tasca ein. Wir genießen die Paella mit zusätzlichem Conejo (Kaninchen) und Pollo (Huhn). Hmmmm. Horst erfindet für Mia den Spitznahmen "Muthe" (Mutter Theresa), weil sie immer aufopferungsvoll für und sich um alle sorgt.
So schön sind die Tage, daß wir gar nicht merken, daß der Abschied schon nahe ist. Mia weckt uns am 19.10. mit den Worten: " Jetzt sitzen alle wieder im Büro!". Ein Trost für uns. Aber nicht für Walburga und Horst, die um 9:45 Uhr von Bord gehen und mit Fred Olsen nach Teneriffa fahren. Die Frage, wie die 14 Tage waren, ist leicht zu beantworten: "Einmalig" Wir danken Horst für seine Super-Fotos !
14. November 2006 - 28. November 2006 Törn: San Sebastian de La Gomera - Santa Cruz de La Palma und zurück Strecke: 105 sm Crew: Susanne, Mia, Horst Welche Überraschung ! Wolfram war eingeweiht, hat aber nix veraten. Mia und Wolfram sitzen am 14.12. genüßlich beim Kiosko Ramon und schlürfen ein Bierchen, respektive ein Weinchen, da biegen Walburga und Horst um die Ecke. Mia schreit laut auf: "Da ist der Horst !" Die Beiden hatten einen Flug gefunden und wollen Mia nun zu ihrem Geburtstag begleiten, der am 25.11. ist. Immer wieder sagt Mia: " Das ist das schönste Geburtstagsgeschenk !"
Einen Ruhetag legen wir noch
ein, dann starten wir am 16.11. nach La Palma, die Insel, die uns noch
fehlt. Dann haben wir alle kanarischen Inseln besucht und dazu noch Graciosa.
Das Wetter ist wirklich miserabel. Um 8:00 Uhr sind wir endlich startbereit.
Es regnet in Strömen.Warm ist
Bis 24.11. wollen wir auf La
Palma bleiben. Wir nehmen wieder ein Auto. Zunächst geht es quer über die
Insel nach Tazacorte. Dort soll die sonnensicherste Stelle La Palmas sein.
Und so ist es auch. In Santa Cruz noch Regen und Nebel, nach der
Durchquerung des Tunnels Sonne. Wir
Am nächsten Tag fahren wir den
Norden der Insel ab. Eine bizarre Landschaft mit viel Wald umgibt den Parque
Nacional de la Caldera de Taburiente, ein riesiger wohl noch nicht völlig
erloschener Vulkan, der 1971 zum letzten Mal ausbrach. Die Flanken des
Kegels sind extrem steil bis ins tiefe Meer hinein. Deshalb befürchtet man,
daß bei einem der nächsten Ausbrüche, ein Teil der Insel abbrechen und ins
Meer stürzen könnte. Dabei soll eine Flutwelle entstehen, die New York
verschlingen wird. Wir fahren auf den höchsten Berg der Insel, den Roque de
los Muchachos. Es ist eigentlich nur der höchste Punkt des Kraterrandes,
2426 m hoch. Es bläst ein kräftiger Wind und der ist auch noch kalt -
bestimmt unter zehn Grad. Wie in den Alpen gibt es hier Markierungsstangen
an der Straße. Also wird hier oben auch viel Schnee liegen. Wolfram macht
oben einen kleinen Spaziergang, während die anderen im warmen Auto bleiben.
Sehr gut sieht man hier auch die über den Berg verstreuten Teleskope der
europäischen Sternwarte. Durch einen Kiefernwald mit mächtigen Bäumen
fahren wir hinunter an die Weinstraße - ja, das gibts hier. Wir machen Rast
in einem einfachen Landgasthaus "El Bailadero". Hier soll nach der Legende
mal ein Hexentanzplatz gewesen sein. Wir sehen aber keine, und können so das
gute, einfache Essen genießen. An der Weinstraße wächst wirklich alles,
neben Orangen
Die nächsten Tage trödeln wir
noch in Santa Cruz herum. Es ist eine wirklich schöne Stadt. Columbus war
nie hier ( ein Wunder ) und trotzdem steht seine Santa Maria auf einem Platz
und beherbergt ein Columbus-Museum. Das ganze "Gebäude" sieht wie Holz Das einizige Problem in dieser Stadt ist, am Abend über den heftig schwankenden Steg wieder auf die ATAIR zu kommen. Susanne und Horst genießen den Pool im Club Nautico. Wolfram läuft durch die Stadt nach letzten Geschenken für Mias Geburtstag. Mia spannt an Bord aus. So kommt nach diesen erholsamen Tagen und dem Kennenlernen dieser schönen Insel, am 24.11. die Reise nach San Sebastian. Diesmal läuft alles besser. Es regnet nicht. Der Wind kommt aus Süd mit 6 Bft. So kommen wir gut voran. Wir haben die Fock mit dem Fall des Sturmsegels hochgezogen, und so ist wieder alles im grünen Bereich. La Palma entschwindet im Dunst und La Gomera nimmt Konturen an. Ein Frachter kreuzt unseren Kurs, ganz ungewöhnlich, daß er hier entlang fährt. Statt 11 1/2 Stunden brauchen wir diesesmal nur neun. Walburga und wir alle sind gut drauf. Auch der Bo. de Avalo wird ordnungsgemäß vom Skipper umfahren, sodaß Walburga nicht einschreiten muß. Die Wette zu welcher Uhrzeit wir ankommen, gewinnt der Skipper auf 5 Minuten genau. Da gerade 2 Fähren auslaufen und wir etwas warten müssen, behaupten alle Verlierer, daß Wolfram das mit den Fähren per Funk abgesprochen hätte, damit wir punktgenau einlaufen können. Um 16:40 Uhr passieren wir das Molenfeuer in San Sebastian. Unser Platz ist jedoch durch eine russische Yacht besetzt. Das heißt warten an der Tankstelle. Noch einmal Gelegenheit An- und Ablegen zu üben. 15 Minuten später können wir an unserem Platz festmachen. Am 25.11. ist Mias Geburtstag. Anrufe und SMS häufen sich. Aber zunächst ist mal Happy Birthday zu den Klängen unserer bordeigenen Spieluhr, Kerzen ausblasen und Geschenke auspacken, angesagt. Den Tag verbringen wir in La Caleta und abends in der Tasca. Ein schöner Tag mit dem schönsten Geburtstagsgeschenk dabei !
Ein paar Tage bleiben noch für HoSu zur Erholung z.B. im Club Nautico, während Mia und Wolfram schon in den Vorbereitungen zur Atlantiküberquerung stecken.
Am 28.11. heißt es dann Abschied nehmen. Bis bald in der Karibik. Martinique - Tobago wollen wir zusammen machen. Wir freuen uns schon ! Das wird wieder einmalig ! Wir danken Horst für die Überlassung seiner Fotos !
18. Dezember 2006 - 13. Januar 2007 Törn: San Sebastian/La Gomera - Le Marin/Martinique, 23. Etappe der Weltumsegelung der ATAIR Strecke: 2910 sm Crew: Gerlinde, Mia, Sylta, Thomas, Wolfram Berichte zu diesem Törn findet Ihr unter Reiseberichte 2007
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